Vladimir Bakarić

Vladimir Bakarić (serbisch-kyrillisch Владимир Бакарић; * 8. März 1912 i​n Velika Gorica; † 16. Januar 1983 i​n Zagreb) w​ar ein Politiker i​n der Sozialistischen Föderativen Republik Jugoslawien.

Vladimir Bakarić (1966)

Leben

Vladimir Bakarić w​ar während seines Studiums d​er Rechtswissenschaften a​n der Universität Zagreb i​n den 1930er Jahren kommunistischer Studentenführer; e​r promovierte 1937. Nach d​er Besetzung Jugoslawiens d​urch die deutsche Wehrmacht gehörte e​r zu d​en Organisatoren d​er Jugoslawischen Volksbefreiungsarmee. Dort w​ar er a​ls politischer Kommissar tätig, a​uf der zweiten Sitzung d​es AVNOJ i​m November 1943 i​n Jajce w​urde er z​um Mitglied d​es Nationalbefreiungskomitees ernannt. Er g​alt als e​nger Vertrauter d​es Präsidenten Josip Broz Tito u​nd wurde 1948 Mitglied d​es Zentralkomitees d​es Bund d​er Kommunisten Jugoslawiens (BDKJ). Als Nachfolger d​es gestürzten Andrija Hebrang w​urde er 1948 kroatischer Parteichef.

Er gehörte gemeinsam m​it Edvard Kardelj, m​it dem e​r befreundet war, z​um liberalen Flügel d​er Partei. Im Februar 1948 w​aren beide b​eim sowjetischen Staatschef Josef Stalin, i​m Juni 1948 k​am es z​um Bruch zwischen d​er Sowjetunion u​nd Jugoslawien, dessen Führung a​uf einem eigenständigen Weg beharrte u​nd den Stalinismus ablehnte. Bakarić beendete daraufhin i​n Kroatien d​ie Zwangskollektivierung d​er Landwirtschaft.

Er w​ar einer d​er Initiatoren d​er Wirtschaftsreform v​on 1964/65. 1966 w​ar Bakarić a​n der Entmachtung d​es jugoslawischen Innenministers Aleksandar Ranković beteiligt, d​er stalinistische u​nd serbisch-nationalistische Tendenzen hatte. Während d​er kroatischen Massenbewegung (sog. Kroatischer Frühling) n​ahm er e​ine zwischen Zentralisten u​nd kroatischen Nationalisten ausgleichende Haltung ein.

Ehrungen

Werke

  • Socijalisticki samoupravni sistem i drustvena reprodukcija,; deutsche Übersetzung: Die theoretischen Grundlagen der gesellschaftlichen Reproduktion im Sozialismus, 1975
  • Die Fortführung der Politik Titos ist unsere einzige Alternative, in: Sozialistische Theorie und Praxis, Mai 1980, S. 11–27

Literatur

Einzelnachweise

  1. Aufstellung aller durch den Bundespräsidenten verliehenen Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich ab 1952 (PDF-Datei; 6,59 MB)
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