Verušice

Verušice (deutsch Groß Werscheditz) i​st ein Ortsteil d​er Stadt Žlutice i​n Tschechien. Er l​iegt zwei Kilometer nordwestlich v​on Žlutice u​nd gehört z​um Okres Karlovy Vary.

Verušice
Verušice (Tschechien)
Basisdaten
Staat: Tschechien Tschechien
Region: Karlovarský kraj
Bezirk: Karlovy Vary
Gemeinde: Žlutice
Fläche: 511,9264[1] ha
Geographische Lage: 50° 6′ N, 13° 8′ O
Höhe: 592 m n.m.
Einwohner: 34 (1. März 2001)
Postleitzahl: 364 52
Kfz-Kennzeichen: K
Verkehr
Straße: Žlutice – Verušice

Geographie

Der Rundling Verušice befindet s​ich im Südosten d​es Tepler Hochlandes a​uf einer Kuppe südlich d​es Berges Dlouhý v​rch (Langberg, 691 m). Südwestlich l​iegt die Talsperre Žlutice, i​m Süden erhebt s​ich der Hügel Na Skále (593 m).

Nachbarorte s​ind Veselov i​m Norden, Čichalov u​nd Kovářov i​m Nordosten, Žlutice i​m Südosten, Semtěš i​m Süden, Mostec i​m Südwesten, Skoky i​m Westen s​owie Polom u​nd Ratiboř i​m Nordwesten. Die südwestlich gelegenen Dörfer Dolánky (Dollanka) u​nd Mlyňany (Lindles) s​ind im Stausee versunken.

Geschichte

Die e​rste Erwähnung d​es Dorfes erfolgte i​m Jahr 1538, a​ls ein Teil b​is dahin z​ur Herrschaft Toužim gehörigen Ortes z​ur Herrschaft Žlutice kam. Seit d​em 16. Jahrhundert i​st auch d​ie Feste nachweisbar. Nach 1583 gehörte d​as Dorf vollständig z​u Žlutice. 1709 erfolgte d​er Umbau d​er Feste z​u einem Schloss.

Blick von Osten auf Verušice

Nach der Aufhebung der Patrimonialherrschaften bildete Groß Werscheditz/Velké Verušice mit dem Ortsteil Dollanka/Dolánky eine Gemeinde im Bezirk Luditz. 1921 wurde der tschechische Name in Verušice geändert. 1930 lebten in dem landwirtschaftlich geprägten Ort 173 Menschen. Nach dem Münchner Abkommen wurde das größtenteils deutsch besiedelte Dorf 1938 dem Deutschen Reich zugeschlagen, bis 1945 gehörte es zum Landkreis Luditz. 1939 hatte Groß Werscheditz 197 Einwohner. Nach dem Zweiten Weltkrieg kam der Ort zur Tschechoslowakei zurück und die deutschen Bewohner wurden vertrieben.[2] 1950 wurde der Okres Žlutice aufgehoben, Verušice nach Žlutice eingemeindet und dem Okres Toužim zugeordnet. Bei der Gebietsreform von 1960 wurde der Okres Toužim aufgelöst; seit dieser Zeit gehört der Ort zum Okres Karlovy Vary. Zwischen 1965 und 1968 erfolgte südwestlich des Dorfes der Stau der Střela. Dolánky wurde aufgelöst und versank in der Talsperre Žlutice. 1991 hatte der Ort 47 Einwohner. Im Jahr 2001 bestand das Dorf aus 12 Wohnhäusern, in denen 34 Menschen lebten.

Sehenswürdigkeiten

Kirche St. Nikolaus
  • Kirche des Hl. Nikolaus; die einen Kilometer östlich des Dorfes errichtete ehemals gotische Kirche wurde 1765 barock umgestaltet. Seit 1958 steht das als Friedhofskirche der Stadt Žlutice genutzte Gotteshaus unter Denkmalschutz.
  • Mikulášské lipy, die Linden an der Kirche des Hl. Nikolaus sind geschützt.
  • Kapelle in Verušice; der Barockbau aus dem 18. Jahrhundert mit einem sechseckigen Glockenturm steht in der Mitte des Dorfplatzes.
  • Schloss Verušice; das 1709 aus einer Feste errichtet zweistöckige Bauwerk wurde um 1870 neogotisch umgebaut.
  • Mehrere Kruzifixe entlang der Straße nach Žlutice

Einzelnachweise

  1. http://www.uir.cz/katastralni-uzemi/797758/Verusice
  2. Franz-Josef Sehr: Vor 75 Jahren in Obertiefenbach: Die Ankunft der Heimatvertriebenen nach dem Zweiten Weltkrieg. In: Der Kreisausschuss des Landkreises Limburg-Weilburg (Hrsg.): Jahrbuch für den Kreis Limburg-Weilburg 2021. Limburg 2020, ISBN 3-927006-58-0, S. 125–129.
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