Vehne

Die Vehne i​st ein Fließgewässer i​n den niedersächsischen Landkreisen Cloppenburg u​nd Ammerland u​nd Namensgeber für d​as Vehnemoor. Sein Name g​eht wahrscheinlich a​uf das friesisch-niederdeutsche Wort „veen“ (Moor) zurück.

Vehne
Daten
Gewässerkennzahl DE: 38822
Lage Niedersachsen
Flusssystem Ems
Abfluss über Aue → Godensholter Tief Nordloher Tief → Barßeler Tief Jümme Leda Ems Nordsee
Quelle nördlich von Höltinghausen
52° 52′ 34″ N,  7′ 8″ O
Quellhöhe 43 m ü. NN
Mündung bei Edewecht in die Aue
53° 6′ 53″ N,  57′ 20″ O
Mündungshöhe 3 m
Höhenunterschied 40 m
Sohlgefälle 1 
Länge 38,5 km[1]
Einzugsgebiet 106,1 km²[2]
Gemeinden Emstek, Cloppenburg, Garrel, Bösel, Edewecht

Verlauf

Der etwa 38 km lange Fluss fließt in den Gemeinden Emstek, Cloppenburg, Garrel, Bösel und Edewecht. Er hat seine Quelle 2 km nördlich von Höltinghausen. Von hier fließt er in nördlicher Richtung, unterquert die Bundesstraße 213 und fließt weiter an Kellerhöhe, westlich an Beverbruch und östlich an Garrel vorbei. Die Vehne bildet jetzt auf einem Teilstück die Grenze zwischen den Landkreisen Cloppenburg und Oldenburg. Östlich von Jeddeloh II kreuzt sie den Küstenkanal. Da sie anfangs den Kanal offen kreuzte, schwankte dessen Wasserstand und dieser musste durch Schleusen ausgeglichen werden. Abhilfe schuf der 1927 erfolgte Bau des Vehnedükers, der den Fluss seitdem mit einer Länge von 57 m und einem Durchmesser von 1,6 m unter der Sohle des Küstenkanals leitet, um unmittelbar neben der Bundesstraße 401 wieder aufzutauchen. Hier ändert er seinen Verlauf nach Westen, um bei Süd-Edewecht als linker Nebenfluss in die Aue zu münden, die im weiteren Verlauf das Zwischenahner Meer durchfließt.

Begradigung

Das geringe Gefälle s​owie ihr ursprünglich s​tark mäandernder Flusslauf führte a​m Unterlauf i​m Raum Jeddeloh häufig z​u Überflutungen v​on Landwirtschaftsflächen. Daher w​urde die Vehne v​on 1959 b​is 1962 i​m Rahmen d​es Leda-Jümme-Projektes v​om Küstenkanal b​is zur Einmündung i​n die Aue a​uf einer Länge v​on 9,8 km profilmäßig ausgebaut u​nd begradigt. Auch i​hr Oberlauf i​st überwiegend begradigt worden.

Trivia

  • Der Unterlauf der Vehne bildete bis 1803 die Grenze zwischen dem Herzogtum Oldenburg und dem Niederstift Münster.
  • Bis weit ins 19. Jahrhundert existierten an der schiffbaren Vehne bei Edewecht bis zu acht Schiffshelgen, die z. T. hochseetaugliche Segelschiffe bauten. Für die Überführung wurde die Vehne in den Wintermonaten aufgestaut, so dass die Schiffe auf der ablaufenden Welle Richtung Ems fahren konnten.
  • Bei Jeddeloh I wird das Gebiet, das südlich der Vehne liegt, als „Jenseits der Vehne“, das nördlich liegt, als „Diesseits der Vehne“ bezeichnet.
  • 1494 entstand in Süd-Edewecht an der Vehne eine Wassermühle. Sie wurde mehrfach umgesetzt und 1923 an ihrem letzten Standort am heutigen „Kampweg“ abgebrochen.
  • Unweit von diesem ehemaligen Mühlenstandort bestand in den 1930er Jahren in Süd-Edewecht (südlich der heutigen Siedlung „Evenkamp“ unmittelbar neben der ehem. Eisenbahnbrücke) eine Flussbadeanstalt an der Vehne. Das Baden wurde aber in dem einfachen Wasserbecken wegen der Verschlammung bald verboten.

Einzelnachweise

  1. Gezeichneter GPS-Track der Vehne
  2. Umwelt Niedersachsen: Flächenverzeichnis Ems
This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. The authors of the article are listed here. Additional terms may apply for the media files, click on images to show image meta data.