Valerie Sternberg-Irvani
Valerie Sternberg-Mottaghi Irvani (* 6. Februar 1991 in Frankfurt am Main) ist eine deutsche Politikerin. Sie gehört der pan-europäischen Bewegung Volt Europa[1] an, deren Co-Präsidentin sie gemeinsam mit Reinier van Lanschot von Oktober 2019 bis Oktober 2021 gewesen ist.[2]
Werdegang
Valerie Sternberg-Irvani absolvierte ihr Bachelorstudium in Volkswirtschaftslehre an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster mit einem Auslandsaufenthalt an der Universität Florenz. Danach absolvierte sie ihr Masterstudium in „Contemporary European Studies“ an der University of Bath und der Università degli Studi di Siena.[3] Von 2018 bis 2021 war Sternberg-Irvani mit Unterbrechung durch ihre politische Tätigkeit als strategische Kommunikationsberaterin tätig.
Politische Arbeit
2017 stieß Valerie Sternberg-Irvani auf Volt Europa und schloss sich der Bewegung als Konsequenz aus dem Brexit-Referendum und der Wahl Donald Trumps zum Präsidenten der USA an, die ein Erweckungserlebnis für sie darstellten.[4] 2018 gründete sie gemeinsam mit 30 weiteren Personen die Partei Volt Deutschland als deutschen Ableger und wurde als erste Vorsitzende der Partei gewählt. Als Vorsitzende verantwortete sie den Wahlkampf zur Europawahl 2019, bei der die Partei einen Sitz im Europäischen Parlament mit Damian Boeselager erlangte. Dabei wollte Sternberg-Irvani insbesondere auch Politik für junge Menschen machen[5] und setzte sich für Chancengleichheit ein.[6]
Vom 13. Oktober 2019 bis zum 17. Oktober 2021 war sie zusammen mit Reinier van Lanschot Co-Präsidentin von Volt Europa.[2]
Sie kandidierte bei der Bundestagswahl am 26. September 2021 als Direktkandidatin[7] für den Wahlkreis 75 – Berlin Mitte und wurde auf Platz 1 der Landesliste für Berlin gewählt, wo sie gemeinsam mit Paul Loeper Spitzenkandidatin war.[8] Dabei erreichte sie 1.492 Erststimmen, was einem Stimmenanteil von 1 % entspricht.[9]
Beim Umgang mit der Corona-Krise kritisierte sie die unkoordinierten Aktionen in den Mitgliedstaaten und die Grenzkontrollen als nicht hilfreich und eine Untergrabung der Fundamente Europas. Im Zuge dessen sprach sie sich für Corona-Bonds und Investitionen mit einer langfristigen Perspektive wie digitale und grüne Infrastruktur aus, flankiert von sozialen Mindeststandards.[10][11]
In einer gemeinsamen Meinungsbeitrag mit Lanschot sprach sich Sternberg-Irvani für eine Reform der europäischen Außenpolitik aus, deren aktuellen Zustand sie als gefährlich bezeichnete. Europa müsse mit einer Stimme sprechen. Dazu soll das Veto im Rat aufgehoben und durch qualifizierte Mehrheiten ersetzt werden, das Europäische Parlament mit mehr Befugnissen ausgestattet werden und der Europäische Auswärtige Dienst und der Europäische Gerichtshof ein umfassendes Mandat erhalten.[12]
Weblinks
Einzelnachweise
- The Pan-European Political Movement. Abgerufen am 18. August 2021 (en-EU).
- Volt Elects New Leadership. Abgerufen am 26. Oktober 2021 (en-EU).
- Die Kleinstpartei Volt will Europa vor den Populisten retten. Abgerufen am 26. September 2021.
- Bernstein Group | Interview with Valerie Sternberg-Irvani: The stony path for young parties into federal parliament | Expect Impact. Abgerufen am 26. September 2021.
- Europa-Partei "Volt" - "Politik für eine Generation, die ihr Leben noch vor sich hat". Abgerufen am 26. Oktober 2021 (deutsch).
- Die Kleinstpartei Volt will Europa vor den Populisten retten. Abgerufen am 26. Oktober 2021.
- Valerie Sternberg – Volt Berlin. Abgerufen am 18. August 2021.
- Der lange Weg in den Bundestag. Abgerufen am 26. Oktober 2021.
- Berlin-Mitte. Abgerufen am 26. Oktober 2021.
- Volt Europa für geeinte und föderale EU. 4. Mai 2020, abgerufen am 26. Oktober 2021.
- Open Letter to the European Council. Abgerufen am 26. Oktober 2021 (en-EU).
- Emile Fabre, Reinier Van Lanschot, Valerie Sternberg: EU must draw lessons from misadventures abroad. 6. November 2020, abgerufen am 26. Oktober 2021 (britisches Englisch).