Vaide

Vaide (livisch Vaid) i​st ein Dorf i​n der Gemeinde Kolka i​m Bezirk Talsi a​n der Irbenstraße d​er Ostsee. Der Ort l​iegt zwischen d​er Küste u​nd dem Kukšupe-Tal, 9 km v​om Zentrum d​er Gemeinde Kolka, 34 km v​on Dundaga u​nd 185 km v​on Riga entfernt. Es i​st eines d​er zwölf livländischen Dörfer a​n der Küste.

Vaide
livisch Vaid

Hilfe zu Wappen
Vaide (Lettland)
Basisdaten
Staat:Lettland Lettland
Verwaltungsbezirk:Bezirk Talsi
Koordinaten:57° 44′ N, 22° 28′ O
Einwohner:10 (2015)
Höhe:5 m
Postleitzahl:3275
Museum

Das Dorf w​urde in historischen Urkunden bereits 1582 erwähnt. 1736 w​aren im Gemeinderegister v​on Dundaga z​wei Bauernhöfe i​n Vaide eingetragen: Lekši u​nd Žonaki. Bei d​er Volkszählung i​m Frühjahr 1935 wohnten i​n Vaide 106 Menschen, darunter 40 Liven, 60 Letten, e​in paar Esten u​nd Deutsche. Damals g​ab es i​m Dorf Vaide 21 Bauernhöfe.

Der Ursprung d​es Ortsnamens i​st mit d​em livischen Wort vait verbunden – „zwischen“, w​eil es a​m bequemsten war, über Vaide n​ach Saaremaa z​u gehen.

An d​er Küste s​teht der Leuchtturm Saunags, d​er jedoch n​ur noch a​ls unbeleuchtetes Seezeichen dient.

Bedeutende Einwohner

  • Nika Polmanis (1823–1903), die erste gut gebildete Livin, wurde auf Hof „Lāži“ in Vaide geboren. Er war Lehrer an der Schule in Mazirbe und Küster an der Kirche in Kolka.
  • Sein ganzes Leben verbrachte hier der livische Dichter Alfons Bertholds (1910–1993), der ein bekanntes Gedicht seiner neben dem Haus wachsenden Rieseneiche widmete. Mit diesem Hof „Žonaki“ ist die weitläufige Familie Bertholds verbunden, die durch viele weltweit berühmte Künstler und Wissenschaftler bekannt wurde.
  • Poulin Klavin (lettisch Paulīne Kļaviņa, 1918–2001), eine von nur einer Handvoll Muttersprachler(inne)n der Livischen Sprache und bekannte Autorin, wurde in Vaide geboren. Poulin half auch, das berühmte livländische Volksmusikensemble „Līvlist“ aufzubauen.
  • Eine der ersten Datschen an der livländischen Küste wurde hier in den 1960er Jahren von der Familie Gorniks gebaut. Später nannten seine Nachkommen ihre berühmte Bekleidungsmarke und ihre Ladenkette „VAIDE“. Die hochwertigen Produkte werden weltweit, auch in Deutschland vertrieben.[1]
  • In Vaide befindet sich auch die Sommerresidenz des ehemaligen lettischen Präsidenten Andris Bērziņš.
  • Es gibt auch ein privates Museum, eine Gehörnsammlung, die über 40 Jahre vom Förster und ehemaligen Leiter des Slītere-Nationalparks Edgar Hausmaņ zusammengetragen wurde. Die Sammlung ist auf dem Gutshof „Purvziedos“ in Vaide zu sehen. Sie besteht aus mehr als 550 Exponaten, davon etwa 350 Elchgeweihe.[2][3][4][5][6]
Commons: Vaide – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. VAIDE sewing factory, Riga (2020). In: fashyas.com. 23. Februar 2017, abgerufen am 25. September 2020 (englisch).
  2. TŪRISMA INFORMĀCIJAS CENTRS. In: visit.dundaga.lv. 1. August 2015, abgerufen am 25. September 2020.
  3. Dabas aizsardzības pārvalde. In: daba.gov.lv. Abgerufen am 25. September 2020 (lettisch).
  4. Ragu kolekcija Vaidē. In: kurzeme.lv. Abgerufen am 25. September 2020 (lettisch).
  5. Pieskares punkti – Edgara Hausmaņa ragu kolekcija Vaidē. In: sites.google.com. 18. Oktober 2001, abgerufen am 25. September 2020 (lettisch).
  6. Vaide. Edgara Hausmaņa ragu kolekcija. In: photos.google.com. 12. September 2018, abgerufen am 25. September 2020 (lettisch).
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