Uwe Becker (Politiker)
Uwe Becker (* 31. Juli 1969 in Bad Homburg vor der Höhe) ist ein deutscher Politiker (CDU). Er ist seit 2019 Beauftragter der Hessischen Landesregierung für Jüdisches Leben und den Kampf gegen Antisemitismus und seit 2022 zudem Staatssekretär für Bundes- und Europaangelegenheiten in Hessen.[1][2][3] Bis 2021 war er Bürgermeister und Kämmerer der Stadt Frankfurt am Main.
Leben
Uwe Becker wuchs in der ehemals selbstständigen Gemeinde Nieder-Eschbach auf, die seit 1972 ein Stadtteil von Frankfurt am Main ist. Das Abitur absolvierte er an der Frankfurter Ziehenschule. Nach dem Grundwehrdienst lernte er den Beruf des Bankkaufmanns bei der Frankfurter Sparkasse, wo er dann als Personalreferent bis 2004 tätig war.
Seine politische Laufbahn begann er in der Jungen Union, in der er Vorsitzender des Verbands Frankfurt/Nordost wurde. 1991 wurde Uwe Becker Vorsitzender der CDU Nieder-Eschbach und führte den Verband bis 2007. Von 1993 bis 1995 war er Fraktionschef der CDU im Ortsbeirat 15 (Nieder-Eschbach). 1995 folgte der Einzug in die Stadtverordnetenversammlung im Frankfurter Römer. Von 1999 bis 2001 arbeitete er zunächst als stellvertretender Fraktionsvorsitzender und übernahm 2001 den Vorsitz der CDU-Fraktion im Römer. Dann entschied er sich vollends für den hauptberuflichen Wechsel in die Politik und führte neben dem Vorsitz ab 2004 als Geschäftsführer auch das Büro der CDU-Fraktion im Römer. Am 13. Juli 2006 wurde Uwe Becker zum hauptamtlichen Stadtrat der Stadt Frankfurt am Main gewählt und war zunächst Dezernent für Soziales, Jugend und Sport. Im April 2007 wurde er Stadtkämmerer. 2012 erfolgte nach Ablauf der ersten Amtszeit die Wiederwahl in den Magistrat der Stadt Frankfurt. Am 14. Juli 2016 wählte ihn die Frankfurter Stadtverordnetenversammlung zum Bürgermeister von Frankfurt. Gleichzeitig bekleidete er weiterhin auch das Amt des Stadtkämmerers. 2021 schied er nach seiner Abwahl als Magistratsmitglied aus.[4]
Am 8. April 2019 ernannte ihn die Hessische Landesregierung neben seinen Frankfurter Aufgaben zudem zum Beauftragten der Hessischen Landesregierung für Jüdisches Leben und den Kampf gegen Antisemitismus in Hessen. Am 1. Februar 2022 wurde er zudem als Nachfolger von Mark Weinmeister zum Staatssekretär für Bundes- und Europaangelegenheiten der hessischen Landesregierung ernannt.
In der CDU war Uwe Becker von 2012 bis 2017 Kreisvorsitzender der CDU Frankfurt am Main und ist seither stellvertretender Kreisvorsitzender. Er ist seit 2006 Landesvorsitzender der Kommunalpolitischen Vereinigung (KPV) Hessen sowie stellvertretender Bundesvorsitzender der KPV der CDU und CSU Deutschlands. Vom Hessischen Städtetag wurde er in das Präsidium aufgenommen. Zudem gehörte er dem Hauptausschuss des Deutschen Städtetages an.
Uwe Becker engagiert sich als Präsident der Freunde der Tel Aviv University in Deutschland, als Governor im Board of Governors der Tel Aviv University, als Präsident der Deutsch-Israelischen Gesellschaft und als stellvertretender Vorsitzender der Deutsch-Israelischen Gesellschaft Frankfurt. Er ist zudem Ehrenpräsident der Deutsch-Französischen Gesellschaft in Frankfurt und Präsidiumsmitglied der Deutsch-Amerikanischen Steuben-Schurz-Gesellschaft. Darüber hinaus gehört er als Familiare dem Deutschen Orden an.
Er ist Mitglied im Präsidium der Finanzplatzinitiative Frankfurt Main Finance e.V. und Mitglied im Programmbeirat von rheinmain tv.
Ferner gehört Uwe Becker u. a. den Kuratorien der Stiftung Praunheimer Werkstätten und der Stiftung Lebenshilfe Frankfurt, dem Vorstand von AKIM Deutschland, dem Freundeskreis der Philosophisch-Theologischen Hochschule Sankt Georgen und dem Großen Konvent der Evangelischen Akademie Frankfurt an und ist aktiv in zahlreichen weiteren sozialen, sportlichen und gesellschaftlichen Vereinen, Stiftungen und Institutionen.
Er ist verheiratet und Vater von Zwillingen.
Weblinks
Einzelnachweise
- "Hoch angesehene Persönlichkeit" Uwe Becker ist Hessens neuer Antisemitismusbeauftragter, Hessenschau 9. April 2019
- Uwe Becker Hessen hat einen neuen Beauftragten gegen Antisemitismus, FAZ 9. April 2019
- Frankfurter Bürgermeister Uwe Becker ist neuer Antisemitismusbeauftragter in Hessen, von Georg Leppert Frankfurter Rundschau 10. April 2019
- Uwe Beckers Abschied aus dem Römer. In: Der Neue Kämmerer. 15. September 2021, abgerufen am 8. Oktober 2021 (deutsch).