Ursula Rzodeczko
Ursula Rzodeczko (* 9. März 1929 in Groß-Peterwitz, Provinz Niederschlesien;[1] † 3. Oktober 2017 in Dresden) war eine deutsche Malerin und Hochschullehrerin.
Leben
Nach der Grundschule arbeitete Ursula Rzodeczko als Land- und Fabrikarbeiterin. 1945 wurde die Familie in die sowjetische Besatzungszone vertrieben. Von 1948 bis 1951 studierte Ursula Rzodeczko nach einem Vorstudium Kunsterziehung bei Conrad Felixmüller an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg und 1951 bis 1956 an der Hochschule für Bildende Künste Dresden Malerei bei Heinz Lohmar, Rudolf Bergander, Erich Fraaß, Max Erich Nicola und Paul Michaelis. Ihre Diplomarbeit ist das Tafelbild „Kinder mit Lampions“. Von 1956 bis 1957 arbeitete Ursula Rzodeczko in Dresden als freiberufliche Malerin. Ab 1957 war sie an der Hochschule für Bildende Künste Dresden Assistentin, dann Oberassistentin in den Bereichen Kunsterziehung und Abendstudium. Ab 1979 war sie Meisterschülerin von Gerhard Kettner. 1983 erhielt sie eine Dozentur. 1989 wurde sie mit dem Martin-Andersen-Nexö-Kunstpreis der Stadt Dresden geehrt. Sie war bis 1990 Mitglied im Verband Bildender Künstler der DDR.
Ursula Rzodeczko war die Schwester der Malerin Edith Rzodeczko. Sie lebte und arbeitete bis zu ihrem Ableben zurückgezogen in ihrer Wohnung in einem Dresdner Hochhaus.[2] Ihre Grabstätte befindet sich auf dem Dresdener Trinitatisfriedhof.[2]
Darstellung in der Bildenden Kunst
- Hans Steger: Porträt Ursula Rzodeczko (Terrakotta, bemalt, auf Holzsockel; 1965)[3]
- Siegfried Klotz: Porträt Ursula Rzodeczko (Tafelbild, Öl; 1972; im Bestand der Nationalgalerie Berlin)[4]
Rezeption
„Ursula Rzodeczko ist eine echte Ausnahme-Künstlerin. Eine, die auch international von sich reden machte … In Dresden gehörte Ursula Rzodeczko zu den gefragtesten Malerinnen… Generationen von Kunststudenten haben bei ihr wichtige Schritte ins künstlerische Leben gemacht, und noch heute wird sie von ihnen sehr verehrt.“[5]
„Ursula Rzodeczko gelang … ein neues Anknüpfen an expressionistische Malgesinnungen: Gemälde aus den siebziger Jahren lassen durch ihren Farbgehalt an Jawlensky denken.“[6]
Werke (Auswahl)
- Reinemachfrau (Tafelbild, Öl; ausgestellt 1958/1959 auf der Vierten Deutschen Kunstausstellung in Dresden)[4]
- Blumen am Fenster (Tafelbild, Öl; 1966; ausgestellt 1967/1968 auf der VI. Deutschen Kunstausstellung in Dresden)[4]
- Stillleben mit Erdbeeren (Tafelbild, Öl; 1967/1968; ausgestellt 1972/1973 auf der VII. Kunstausstellung der DDR)[4]
- Sinnende (Tafelbild, Öl; 1972. Im Bestand der Dresdener Galerie Neue Meister)[4]
- Interieur mit blauem Bett (Tafelbild, Öl; 1982; ausgestellt 1982/1983 auf der IX. Kunstausstellung der DDR)[4]
Eigene Publikationen
- Ursula Rzodeczko: Malerei und Zeichnung. Dresden, 1995
Ausstellungen
Einzelausstellungen
- 1989 Schwerin, Staatliches Museum (Gemälde und Zeichnungen)
- 1983 Dresden, Glockenspielpavillon (mit Gerda Lepke, Max Uhlig und Horst Weber)
- 1989 Dresden, Galerie Mitte (Bilder, Pastelle)
- 2009 Dresden, Villa Eschebach
- 2014/2015 Liegau-Augustusbad, Galerie Klinger (Malerei)
- 2016 Liegau-Augustusbad, Galerie Klinger (mit Peter Graf, Christina Schlegel und Strawalde)
Ausstellungsbeteiligungen
- 1958/1959, 1967/1968, 1972/1973, 1977/1978 und 1982/1983: Dresden, Deutsche Kunstausstellungen bzw. Kunstausstellungen der DDR
- 1972, 1974, 1979 und 1985: Dresden, Bezirkskunstausstellungen
Weblinks
Einzelnachweise
- Nach Angabe der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden handelt es sich bei ihrem Geburtsort Groß-Petersdorf in Schlesien um den inzwischen polnischen Ort Piotrkowice, vgl. Staatliche Kunstsammlungen Dresden, Galerie Neue Meister (Hrsg.): 200 Jahre Malerei in Dresden. 1976, S. 36 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
- Traueranzeige. Sächsische Zeitung, Dresden, 2. Dezember 2017
- Porträt U. Rzodeczko, auf skd-online-collection.skd.museum
- Bildindex der Kunst & Architektur
- Jens Fritzsche: Diese Ausstellung gibt es nur durch einen Trick. In: Sächsische Zeitung, 6. Dezember 2014.
- Lothar Lang: Malerei und Graphik in der DDR. Verlag Philipp Reclam jun. Leipzig, 1983; S. 228