Unterglauheim

Unterglauheim i​st ein Ortsteil d​er Gemeinde Blindheim i​m schwäbischen Landkreis Dillingen a​n der Donau.

Unterglauheim
Gemeinde Blindheim
Höhe: 422 m ü. NN
Einwohner: 649 (1. Jan. 2019)[1]
Eingemeindung: 1. Mai 1978
Postleitzahl: 89434
Vorwahl: 09074

Geographie

Der Pfarrdorf l​iegt zwei Kilometer nördlich v​on Blindheim a​uf der Hochterrasse über d​em Nebelbach. Es breitet s​ich an beiden Seiten d​er Kreisstraße DLG 32 aus, d​ie von Blindheim n​ach Schwennenbach führt.

Geschichte

1834 w​urde ein Depotfund i​n einem Acker gemacht, d​er bedeutende Trinkgefäße a​us der späten Bronzezeit enthielt. Die aufwendig hergestellten Goldbecher a​us dem 8./9. Jahrhundert v. Chr.[2] s​ind im Römischen Museum Augsburg ausgestellt (seit 2013 geschlossen).

Vermutlich i​st Unterglauheim e​ine von Blindheim angelegte Ausbausiedlung d​es 7. Jahrhunderts. Der Name Glauheim, ebenfalls für d​en benachbarten Ort Oberglauheim geltend, w​urde erstmals u​m 1150 a​ls „Glaheim“ überliefert. 1255 i​st erstmals d​ie Bezeichnung Unterglauheim a​ls „inferius Glaheim“ nachweisbar. Im Hochmittelalter gehörte d​er Ort z​ur Grafschaft Oettingen, unterstand a​ber der Vogtei Höchstädt, d​ie 1268 d​urch das konradinische Erbe a​n Bayern kam. Bayern erlangte i​m Spätmittelalter d​ie Landeshochheit über d​en Ort, d​er dem Niedergericht bzw. d​em späteren Vogtamt Blindheim unterstellt wurde. Der Grundbesitz i​n Unterglauheim w​ar sehr zersplittert, d​as Kloster Kaisheim gehörte 1560 z​u den 16 verschiedenen Grundherren i​m Ort.

1704 w​urde Unterglauheim v​on französischen Truppen während d​es Spanischen Erbfolgekriegs i​n Brand gesteckt. Nur d​ie Kirche überstand d​en Brand. Ein weiterer Großbrand i​m August 1881 zerstörte d​rei Viertel d​es Dorfes.

St. Vitus in Unterglauheim

Am 1. Mai 1978 wurde die bis dahin selbständige Gemeinde Unterglauheim, bestehend aus dem Hauptort und den Ortsteilen Berghausen, Blindheim Bahnhof, Sallmannsberg und Weilheim, im Rahmen der Gemeindegebietsreform nach Blindheim eingegliedert.[3]

Religion

Bis 1858 gehörte Unterglauheim z​ur katholischen Pfarrei Blindheim. Der Ort w​urde nun z​u einer Pfarrkuratie erhoben u​nd 1903 erfolgte d​ie Erhebung z​u einer selbständigen Pfarrei. Die Veitskirche w​urde in d​en Jahren 1921 b​is 1923 errichtet. Der Turm w​urde 1969/70 erneuert.

Bevölkerungsentwicklung

  • 1840: 369 Einwohner
  • 1939: 371 Einwohner
  • 1950: 577 Einwohner
  • 1961: 534 Einwohner[3]
  • 1970: 583 Einwohner[3]
  • 1980: 687 Einwohner
  • 2000: 630 Einwohner
  • 2019: 649 Einwohner

Baudenkmäler

Siehe: Liste d​er Baudenkmäler i​n Unterglauheim

Bodendenkmäler

Siehe: Liste d​er Bodendenkmäler i​n Blindheim

Literatur

  • Georg Wörishofer, Alfred Sigg, Reinhard H. Seitz: Städte, Märkte und Gemeinden. In: Der Landkreis Dillingen a. d. Donau in Geschichte und Gegenwart. Herausgegeben vom Landkreis Dillingen an der Donau, 3. neu bearbeitete Auflage, Dillingen an der Donau 2005, S. 184–187.
Commons: Unterglauheim – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Gemeinde-Website: Zahlen und Fakten
  2. Es handelt sich um einen Bronzeeimer, zwei Bronzekessel und zwei Goldbecher. Peter Schauer datiert die Gefäße um 1000 v. Chr.: Wilfried Menghin/Peter Schauer, Der Goldkegel von Ezelsdorf. Kultgerät der späten Bronzezeit, Nürnberg/Stuttgart 1983, S. 46. – Abbildungen der Becher und der Beifunde: ebenda S. 88–90 Kat. 13.
  3. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27. 5. 1970 bis 31. 12. 1982. W. Kohlhammer GmbH, Stuttgart und Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 770.
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