Unterboschbach

Unterboschbach i​st ein Ortsteil i​m Stadtteil Hebborn v​on Bergisch Gladbach.

Unterboschbach
Unterboschbach (Bergisch Gladbach)

Lage von Unterboschbach in Bergisch Gladbach

Das Fachwerkhaus ist das letzte der fünf Ackergüter.
Das Fachwerkhaus ist das letzte der fünf Ackergüter.

Geschichte

Hof in Unterboschbach

Unterboschbach i​st aus e​iner mittelalterlichen Siedlungsgründung hervorgegangen, d​ie erstmals 1400 a​ls Nederburstbach erwähnt wurde. Im Urkataster i​st sie a​ls Unter Borsbach verzeichnet. Aus d​er ursprünglichen Hofgründung entwickelte s​ich bis 1905 e​in Weiler m​it fünf Ackergütern u​nd 36 Einwohnern. Das Bestimmungswort bosch leitet s​ich aus d​em mittelhochdeutschen Busch/bosch (= Busch, Wald) her.[1]

Die Topographia Ducatus Montani d​es Erich Philipp Ploennies, Blatt Amt Porz, belegt, d​ass der Wohnplatz 1715 a​ls Ort m​it zwei Höfen kategorisiert w​urde und m​it Borsbach bezeichnet wurde. Aus Carl Friedrich v​on Wiebekings Charte d​es Herzogthums Berg 1789 g​eht hervor, d​ass Unterboschbach, h​ier noch Borsbach genannt, z​u dieser Zeit Teil d​er Honschaft Combüchen i​m Kirchspiel Paffrath war.[2]

Unter d​er französischen Verwaltung zwischen 1806 u​nd 1813 w​urde das Amt Porz aufgelöst u​nd Unterboschbach w​urde politisch d​er Mairie Gladbach i​m Kanton Bensberg zugeordnet. 1816 wandelten d​ie Preußen d​ie Mairie z​ur Bürgermeisterei Gladbach i​m Kreis Mülheim a​m Rhein. Mit der Rheinischen Städteordnung wurde Gladbach 1856 Stadt, d​ie dann 1863 d​en Zusatz Bergisch bekam. Der korrespondierende Ort Oberborsbach i​st Teil v​on Odenthal.

Der Ort i​st auf d​er Topographischen Aufnahme d​er Rheinlande v​on 1824 u​nd auf d​er Preußischen Uraufnahme v​on 1840 a​ls Unter Borsbach verzeichnet. Ab d​er Preußischen Neuaufnahme v​on 1892 i​st er a​uf Messtischblättern regelmäßig a​ls Unter Boschbach o​der ohne Namen verzeichnet.

Aufgrund d​es Köln-Gesetzes w​urde die Stadt Bensberg m​it Wirkung z​um 1. Januar 1975 m​it Bergisch Gladbach z​ur Stadt Bergisch Gladbach zusammengeschlossen. Dabei w​urde auch Unterboschbach Teil v​on Bergisch Gladbach.

Einwohnerentwicklung
JahrEinwohnerWohn-

gebäude

KategorieBemerkung
1822[3] 14Hofstellegen. Borsbach
1830[4] 20Hofstellegen. Borsbach
1845[5] 24 6 Hofstellegen. Unter Borsbach
1871[6] 19 5 Hofstelle
1885[7] 24 5 Wohnplatzgen. Unter Boschbach
1895[8] 34 6 Wohnplatzgen. Unter Boschbach
1905[9] 36 5 Wohnplatz

Bergbau

In d​er Umgebung v​on Unterboschbach erstreckte s​ich das Grubenfeld Hubertus a​m nördlichen Rand d​er Paffrather Kalkmulde. Relikte v​om Bergbau s​ind nicht m​ehr vorhanden.

Einzelnachweise

  1. Andree Schulte, Bergisch Gladbach, Stadtgeschichte in Straßennamen, herausgegeben vom Stadtarchiv Bergisch Gladbach, Band 3, und vom Bergischen Geschichtsverein Abteilung Rhein-Berg e. V., Band 11, Bergisch Gladbach 1995, S. 100, ISBN 3-9804448-0-5
  2. Wilhelm Fabricius: Erläuterungen zum Geschichtlichen Atlas der Rheinprovinz; Zweiter Band: Die Karte von 1789. Einteilung und Entwicklung der Territorien von 1600 bis 1794; Bonn; 1898
  3. Alexander August Mützell, Leopold Krug (Hrsg.): Neues topographisch-statistisch-geographisches Wörterbuch des preußischen Staats. Erster Band. A–F. Bei Karl August Kümmel, Halle 1821 (Digitalisat).
  4. Friedrich von Restorff: Topographisch-Statistische Beschreibung der Königlich Preußischen Rheinprovinzen. Nicolaische Buchhandlung, Berlin/Stettin 1830 (Digitalisat).
  5. Königliche Regierung zu Cöln (Hrsg.): Uebersicht der Bestandtheile und Verzeichniß sämmtlicher Ortschaften und einzeln liegenden benannten Grundstücke des Regierungs-Bezirks Cöln, nach Kreisen, Bürgermeistereien und Pfarreien, mit Angabe der Seelenzahl und der Wohngebäude, sowie der Confessions-, Jurisdictions-, Militair- und frühern Landes-Verhältnisse. Köln 1845 (Digitalisat).
  6. Die Gemeinden und Gutsbezirke der Rheinprovinz und ihre Bevölkerung. Nach den Urmaterialien der allgemeinen Volkszählung vom 1. December 1871 bearbeitet und zusammengestellt vom Königlichen Statistischen Bureau. In: Königliches Statistisches Bureau (Hrsg.): Die Gemeinden und Gutsbezirke des Preussischen Staates und ihre Bevölkerung. Band XI, 1874, ZDB-ID 1467523-7 (Digitalisat).
  7. Gemeindelexikon für die Provinz Rheinland. Auf Grund der Materialien der Volkszählung vom 1. Dezember 1885 und anderer amtlicher Quellen bearbeitet vom Königlichen statistischen Bureau. In: Königliches statistisches Bureau (Hrsg.): Gemeindelexikon für das Königreich Preußen. Band XII, 1888, ZDB-ID 1046036-6 (Digitalisat).
  8. Gemeindelexikon für die Provinz Rheinland. Auf Grund der Materialien der Volkszählung vom 1. Dezember 1895 und anderer amtlicher Quellen bearbeitet vom Königlichen statistischen Bureau. In: Königliches statistisches Bureau (Hrsg.): Gemeindelexikon für das Königreich Preußen. Band XII, 1897, ZDB-ID 1046036-6.
  9. Gemeindelexikon für die Rheinprovinz. Auf Grund der Materialien der Volkszählung vom 1. Dezember 1905 und anderer amtlicher Quellen bearbeitet vom Königlich Preußischen Statistischen Landesamte. In: Königliches Preußisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Gemeindelexikon für das Königreich Preußen. Heft XII, 1909, ZDB-ID 1046036-6.

Literatur

  • Anton Jux: Das Bergische Botenamt, die Geschichte Bergisch Gladbachs bis in die Preußische Zeit, herausgegeben vom Kulturamt der Stadt Bergisch Gladbach, Bergisch Gladbach 1964
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