Universitätsarchiv Hamburg
Das Universitätsarchiv Hamburg (Eigenname: UAHHR) ist eine zentrale Einrichtung der Universität Hamburg.[1] Als öffentliches Archiv dient es der Forschung und Lehre an der Universität, ihrer Selbstverwaltung und Rechtssicherung. Eine Besonderheit des Hamburger Universitätsarchivs ist die Zuständigkeit für das universitäre Records Management, die das Archiv sehr eng an die Universitätsverwaltung bindet.
Hochschularchiv | Universitätsarchiv Hamburg | |
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Archivtyp | Hochschularchiv |
Koordinaten | 53° 33′ 50,7″ N, 9° 59′ 42,1″ O |
Ort | Hamburg |
Besucheradresse | Mittelweg 177 20148 Hamburg |
Gründung | 2014 |
Umfang | > 10.000 Bestand |
Alter des Archivguts | ab frühes 19. Jahrhundert |
ISIL | DE-2457 (Universitätsarchiv Hamburg) |
Träger | Universität Hamburg |
Organisationsform | Einrichtung der Universität |
Website | www.archiv.uni-hamburg.de |
Geschichte
Im Universitätsarchiv wird das archivwürdige Verwaltungsschriftgut der Universität Hamburg und ihrer Vorgängerinstitutionen verwahrt. Darüber hinaus sammelt das Universitätsarchiv Nachlässe von Universitätsangehörigen und Objekte von hochschulgeschichtlicher Bedeutung. Die im Universitätsarchiv zugängliche Überlieferung reicht bis in das frühe 19. Jahrhundert zurück. Sie dokumentiert unter anderem die Entstehung der Hamburger Universität während der Weimarer Republik, die Phase der Umbenennung in Hansische Universität in der Zeit des Nationalsozialismus, die Wiedereröffnung der Universität Hamburg im Jahr 1945 sowie ihren Weg über die Studentenproteste bis zur modernen Universität im 21. Jahrhundert. Seit Gründung bis 2014 wurden die Bestände im Staatsarchiv Hamburg verwahrt. Zwischen dem Universitätsarchiv und dem Staatsarchiv wurde im Jahr 2016 eine Vereinbarung getroffen. Diese regelt u. a. die Beantwortung von verschiedenen Beständen im Lesesaal des Staatsarchivs. Die Einsichtnahme von Archivgut zu wissenschaftlichen, persönlichen und publizistischen Zwecken ist jeder Person möglich.[2]
Struktur
Leiter des Archivs ist Dennis Hormuth. Thematisch ist das Universitätsarchiv in den Archivbereich und den Registraturbereich gegliedert und verfügt über drei Abteilungen für Schriftgutverwaltung, Archivische Kernaufgaben und Digitale Dienste und interne Beratung. Das Universitätsarchiv Hamburg vereinigt damit als eine der wenigen Einrichtungen in der Bundesrepublik Deutschland alle Aufgaben, die sich auf den Lebenszyklus von Amtsschriftgut beziehen von der Anlage des Aktenplans und der Vergabe von Aktenzeichen für den beginnenden Geschäftsvorgang bis hin zu Bewertung, Verzeichnung und Magazinierung der archivwürdigen Teile der universitären Überlieferung. Dem digitalen Wandel wurde durch Gründung des Referats Digitale Dienste und interne Beratung Rechnung getragen.[3][4]
Bestand
Hamburger Matrikelportal
Das Hamburger Matrikelportal ermöglicht Recherchen in der Matrikel der Universität Hamburg.[5] Es bietet Informationen zu allen Studentinnen und Studenten, die zwischen 1919 und 1935 in Hamburg studiert haben. Zum 100. Geburtstag der Universität Hamburg war die Datenbank online gegangen, in der alle Studierenden aus den Jahren 1919 bis 1935 verzeichnet sind.[6] Neben etwa 35.000 Einträgen mit Immatrikulationsdaten stehen auch die digitalisierten Originalbände der Universitätsmatrikel zur Verfügung. In diesen Büchern wurden für jede der damals noch vier Fakultäten handschriftlich die Informationen zur Einschreibung vermerkt. In einem weiteren Projekt, das durch die DFG gefördert wird, sollen die Immatrikulationsanträge von 1918 bis zur Gleichschaltung und Neuorganisation der Hochschulverwaltung 1935 digitalisiert werden. Diese Dokumente sind als Teil des Bestandes „201c Abt. 3 Studium und Lehre“. Matrikel und Immatrikulationsanträge werden in einer gemeinsamen Datenbank abrufbar sein.[7]
Hamburger Professorinnen- und Professoren-Katalog (HPK)
In Kooperation mit der Arbeitsstelle für Universitätsgeschichte wurde ein umfassender Katalog über die früheren Professoren und Professorinnen der Universität Hamburg erstellt und über eine Internetseite der Allgemeinheit zugänglich gemacht.[8] Der HPK deckt einen Zeitraum von 1919 bis heute ab.[9] Im Hinblick auf das hundertjährige Jubiläum der Universität Hamburg wurde in der Arbeitsstelle für Universitätsgeschichte der HPK unter Federführung von Rainer Nicolaysen und Matthias Glasow entworfen und bearbeitet. Der Katalog wurde am 26. Januar 2017 vorgestellt und freigeschaltet.[10][11] Seit März 2017 erfolgt die redaktionelle Betreuung und Bearbeitung durch das Universitätsarchiv Hamburg.[12]
Vor- und Nachlässe
Das Archiv verfügt über verschiedene Vor- und Nachlässe von ehemaligen Professoren der Universität.
Literatur
- Der Hamburger Professorinnen- und Professorenkatalog (HPK). Hamburg University Press, Verlag der Staats- und Universitätsbibliothek, Hamburg, ISBN 978-3-943423-49-5.
Einzelnachweise
- Über uns. Universitätsarchiv Hamburg, abgerufen am 14. März 2020.
- Besuch im Archiv. Abgerufen am 14. März 2020.
- Organigramm Universitätsarchiv Hamburg. Universität Hamburg, 1. Januar 2020, abgerufen am 14. März 2020.
- Ein Gedächtnis für die Universität: Ole Fischer und Dirk Schmidt vom Universitätsarchiv im Interview. Abgerufen am 14. März 2020.
- Startseite @ Matrikelportal. Abgerufen am 14. März 2020.
- Rechercheportal zu allen Studierenden der Universität Hamburg von 1919 bis 1935. Abgerufen am 14. März 2020.
- DFG - GEPRIS - Archivische Findmittel und Quellen: Digitalisierung von Immatrikulationsanträgen der Universität Hamburg aus der Zeit von 1918 bis 1935. Abgerufen am 14. März 2020.
- HPK – Hamburger Professorinnen- und Professoren-Katalog - HITeC. Abgerufen am 14. März 2020 (deutsch).
- Hohi: zkbw: Hamburger Professorinnen- und Professorenkatalog. In: zkbw. 15. Februar 2017, abgerufen am 14. März 2020.
- Cornelia Werner: Das „Who is who“ der Hamburger Universität. In: Hamburger Abendblatt. Zeitungsgruppe Hamburg GmbH, 27. Januar 2017, abgerufen am 14. März 2020 (deutsch).
- Einladung an die Medien: Hamburger Professorinnen- und Professorenkatalog wird freigeschaltet. Abgerufen am 14. März 2020.
- Start @ HPK. Abgerufen am 14. März 2020.