Universität Liechtenstein
Die Universität Liechtenstein ist eine staatliche Hochschule mit den fachlichen Schwerpunkten Architektur und Raumentwicklung und Wirtschaftswissenschaften (Entrepreneurship, Finance, Wirtschaftsinformatik, Wirtschaftsrecht). Sie hat ihren Sitz in Vaduz im Fürstentum Liechtenstein. Die inhaltliche Fokussierung orientiert sich an den Bedürfnissen der Wirtschaft, Politik und Gesellschaft Liechtensteins sowie der angrenzenden Region (Alpenrheintal, Bodensee).
Universität Liechtenstein | |
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Gründung | 1961 |
Trägerschaft | Staat und Wirtschaft |
Ort | Vaduz |
Land | Liechtenstein |
Leitung | Markus Jäger |
Studierende | ca. 800 |
Mitarbeiter | ca. 200 |
Netzwerke | IBH, AACSB, EFMD |
Website | www.uni.li |
Geschichte
Vorläufer ist das 1961 auf Initiative von Wirtschaft und Staat gegründete Abendtechnikum Vaduz. 1988 entstand aus dem Abendtechnikum die Liechtensteinische Ingenieurschule (LIS). Im Jahre 1992 wurde die LIS als Fachhochschule anerkannt. 1997 erfolgte die Umwandlung der LIS zur Fachhochschule Liechtenstein als Stiftung des öffentlichen Rechts und 2005 erfolgte die Umwandlung zur Hochschule Liechtenstein.[1] Im Juli 2008 erteilte die Regierung des Fürstentums Liechtenstein die Genehmigung zur Durchführung von Doktoratsstudiengängen (Promotionsrecht).
Der offizielle Übergang zur «Universität Liechtenstein» wurde zum 1. Februar 2011 auf der Basis des vom Landtag des Fürstentums Liechtenstein verabschiedeten Gesetzes über die Universität Liechtenstein (25. November 2010) vollzogen,[2] nachdem das Organ für Akkreditierung und Qualitätssicherung der Schweizerischen Hochschulen (OAQ) auf der Basis einer umfangreichen Evaluation die Erfüllung der Qualitätsrichtlinien der Schweizerischen Universitätskonferenz (SUK) bestätigt hat. Träger sind der Staat und Organisationen der Wirtschaft. Rund 800 Studenten sind in den Bachelor-, Master-, Doktorats- und Weiterbildungsprogrammen eingeschrieben. Studierende und Lehrende aus über 40 Ländern machen den Campus zu einem internationalen Studienort am Wirtschafts- und Finanzplatz Liechtenstein.
Die Universität Liechtenstein belegt im Schweizer Bildungsranking 2017 den ersten Platz in der Kategorie „Universitäten“.[3]
Institute und An-Institute
An der Universität Liechtenstein sind fünf Institute angesiedelt, die die Forschungszentren der Universität darstellen:
- Architektur und Raumentwicklung
- Finanzdienstleistungen
- Entrepreneurship
- Wirtschaftsinformatik
- Wirtschaftsrecht
Im Jahr 2003 nahm das KMU Zentrum als erstes An-Institut die Arbeit auf und 2004 wurde die KOFL – Konjunkturforschungsstelle Liechtenstein als weiteres An-Institut eröffnet. Das KMU Zentrum bietet Dienstleistungen (Coaching, Businessplan Wettbewerb) und Seminare und Kurse für kleinere und mittlere Unternehmen an.
Bachelor-, Master- und Doktoratsstudiengänge
- Architektur (BSc Arch., MSc Arch.)
- Betriebswirtschaftslehre BWL (BSc)
- Finance (MSc)
- Entrepreneurship (MSc)
- Information Systems (MSc)
- Wirtschaftswissenschaften (Dr. rer. oec., Ph.D.)
- Architektur und Raumentwicklung (Dr. sc.)
Die Diplome sind staatlich anerkannt und erfüllen die EU-Richtlinien über die gegenseitige Anerkennung der Diplome, Prüfungserfordernisse und sonstigen Befähigungsausweise.
Bachelorstudiengänge
Die Bachelorstudiengänge dauern mindestens sechs Semester (180 ECTS). Es werden Bachelorstudiengänge in den Fachrichtungen Architektur (BSc Arch.) und Betriebswirtschaftslehre (BSc) angeboten.
Masterstudiengänge
Die Masterstudiengänge (MSc) dauern mindestens vier Semester (120 ECTS). Angeboten werden Masterstudiengänge für die Bereiche
- Architektur (MSc Arch.),
- Finance (MSc),
- Information Systems (MSc),
- Entrepreneurship (MSc).
Doktoratsstudiengänge
Das Doktorat kann im dritten Studienzyklus erlangt werden (mindestens drei Jahre). Verfügbar sind Studiengänge zu den Themenbereichen Architektur und Raumentwicklung sowie Wirtschaftswissenschaften.
Weiterbildungsprogramme
An der Universität Liechtenstein können auch diverse Weiterbildungsprogramme in Form von Vorträgen, Seminaren, Kursen, Master-Studiengängen (Executive Master, MBA, LL.M.), Diplomstudiengängen und Zertifikatsstudiengängen besucht werden. Die Universität Liechtenstein bietet folgende Weiterbildungsprogramme an:
MBA Executive MBA
Executive Master of Laws (LL.M.) |
Diplom- und Zertifikatsstudiengänge
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Forschung
Der gesetzliche Auftrag sowie die international üblichen Hochschulstandards verpflichten die Universität Liechtenstein zu Forschung. Forschung bildet neben der Aus- und Weiterbildung die zweite Säule der Universität. Unter dem Motto Lokale Ausrichtung – internationale Einbettung sieht die Universität Liechtenstein ihre primäre Aufgabe darin, die wirtschaftliche und gesellschaftliche Entwicklung Liechtensteins positiv zu beeinflussen und das vorhandene Forschungs-Know-How erfolgreich in den entstehenden europäischen Forschungsraum einzubetten. Forschung soll den Transfer von neuestem Wissen in die Lehre und Praxis gewährleisten. Forschungsschwerpunkte sind:
- Architektur: Nachhaltiges Bauen, Architektur und Theorie, Nachhaltige Raumentwicklung[19]
- Entrepreneurship: Entrepreneurial Learning, Teamlearning, Entrepreneurial Marketing, Innovationsmanagement, Internationales und strategisches Management, Wissensarbeit und Wissensmanagement sowie Familienunternehmen[20]
- Finance: Banking and Finance, Internationale Besteuerung, Unternehmensbesteuerung, Vermögensplanung[21]
- Wirtschaftsinformatik: Digital Innovation, Process Management, Sustainably Digital, Content Management, Enterprise Resource Planning, Big Data Analytics, Culture Assessment und Digital Nudging[22]
- Wirtschaftsrecht: Gesellschafts-, Stiftungs- und Trustrecht sowie Bank- und Finanzmarktrecht[23]
Wissens- und Technologietransfer
Forschung sowie Wissens- und Technologietransfer gehören zum gesetzlichen Auftrag der Universität Liechtenstein. Sie stehen in engem Bezug zur Lehre und ergänzen diese. Der jeweils neueste Wissensstand und die Problemlösungskompetenz werden anhand von Projekten aus der Praxis vermittelt. Auch die Wirtschaft benötigt die Forschungskapazität der Universität. Besonders kleine und mittlere Betriebe (KMU), die über keine eigenen F&E-Ressourcen verfügen, haben Bedarf am Angebot aus den Bereichen angewandter Forschung und Entwicklung. Diese Leistungen werden durch die Institute und An-Institute erbracht.
Studiengebühren
Die Studiengebühren betragen in den Bachelor-, Master- und Doktoratsstudiengängen 950 Schweizer Franken für EU/EWR sowie Schweizer Bürger und 1250 Schweizer Franken für andere Staatsangehörige pro Semester[24]. Gaststudierende im Rahmen von Austauschprogrammen (Erasmus-Programm) zahlen keine Studiengebühren.
Weblinks
Einzelnachweise
- Gesetz über die Hochschule Liechtenstein vom 25. November 2004
- Universität Liechtenstein - Studieren und Forschen mit Aussicht
- Studierende haben die besten Schulen der Schweiz gewählt. In: eduwo. eduwo, 31. Januar 2018, abgerufen am 14. Februar 2019.
- Master of Business Administration in Technologie & Innovation
- Master of Business Administration (MBA) in Corporate Finance & Accounting. Abgerufen am 27. Februar 2018.
- Executive Master of Business Administration (EMBA) in International Asset Management
- Executive Master of Laws (LL.M.) im Gesellschafts-, Stiftungs- und Trustrecht
- Executive Master of Laws (LL.M.) in International Taxation
- https://www.uni.li/de/weiterbildung/themen/recht/executive-master-of-laws-ll-m/ll-m-banking-and-securities-law
- Zertifikatsstudiengang Blockchain und FinTech. Abgerufen am 22. Februar 2022.
- Zertifikatsstudiengang Blockchain und FinTech – Impuls Liechtenstein. Abgerufen am 8. September 2021 (Schweizer Hochdeutsch).
- Zertifikatsstudiengang Nationales und Internationales Steuerrecht
- Diplomstudiengang Treuhandwesen
- Zertifikatsstudiengang Treuhandwesen
- Zertifikatsstudiengang Trustrecht
- Zertifikatsstudiengang Intellectual Property
- Zertifikatsstudiengang Compliance-Officer
- Zertifikatsstudiengang Industrie 4.0 Management. Abgerufen am 27. Februar 2018.
- Das Institut im Überblick. Abgerufen am 27. Februar 2018.
- Institut für Entrepreneurship. Abgerufen am 27. Februar 2018.
- Institut für Finance. Abgerufen am 27. Februar 2018.
- Institut für Wirtschaftsinformatik. Abgerufen am 27. Februar 2018.
- Institut für Wirtschaftsrecht. Abgerufen am 27. Februar 2018.
- Bachelorstudiengang Betriebswirtschaftslehre (BSc BWL). Abgerufen am 28. Januar 2018.