Uffe (Wieda)
Die Uffe, in Thüringen Sachsengraben genannt, ist ein westlicher und orographisch rechter Zufluss der Wieda im Harz im niedersächsischen Landkreis Göttingen und im thüringischen Landkreis Nordhausen.
Uffe Sachsengraben (in Thüringen) | ||
Lauf der Uffe mitten durch Bad Sachsa. | ||
Daten | ||
Gewässerkennzahl | DE: 5648228 | |
Lage | Landkreise Göttingen und Nordhausen; Niedersachsen und Thüringen (Deutschland) | |
Flusssystem | Elbe | |
Abfluss über | Wieda → Zorge → Helme → Unstrut → Saale → Elbe → Nordsee | |
Quelle | im Harz am Großen Bockstalskopf 51° 37′ 37″ N, 10° 32′ 28″ O | |
Quellhöhe | ca. 580 m ü. NHN[1] | |
Mündung | hinter Obersachswerfen in die Wieda 51° 33′ 14″ N, 10° 39′ 21″ O | |
Mündungshöhe | ca. 236 m ü. NHN[1] | |
Höhenunterschied | ca. 344 m | |
Sohlgefälle | ca. 23 ‰ | |
Länge | ca. 15 km | |
Die Uffe, hier in Branderode als Sachsengraben bekannt. |
Verlauf
Die Uffe entspringt im niedersächsischen Südharz im Naturpark Harz. Ihre Quelle liegt im gemeindefreien Gebiet Harz des Landkreises Göttingen auf etwa 580 m ü. NHN[1] auf dem Südhang des Großen Bockstalskopf (630 m), einem Nebengipfel des Ravensberg (659 m). In Quellnähe wird die Uffe von einem aus etwa 610 m Höhe kommenden Rinnsal gespeist.
Anfangs fließt die Uffe in Richtung Süden durch den Harz. Dann verläuft sie südostwärts durch die Kernstadt von Bad Sachsa. Unterhalb der Ortschaft passiert sie westlich den Sachsenstein, ein ehemaliges Korallenriff des Zechsteinmeers. Dort befindet sich am Einschnitt der von der Uffe unterquerten Bahnstrecke Northeim–Nordhausen die Ruine der Burg Sachsenstein (Sachsenburg).
Hiernach erreicht die Uffe südwärts das zu Bad Sachsa gehörende Dorf Neuhof, von wo an der Bach – ab dem Wechsel vom niedersächsischen Naturpark Harz in den thüringischen Naturpark Südharz – als Sachsengraben weiter nach Südosten fließt. Er durchfließt die zur Gemeinde Hohenstein gehörenden Dörfer Branderode und Obersachswerfen. In der Regel versickert der Bach dort im Gipskarst, bevor er unterhalb von Obersachswerfen auf etwa 236 m[1] Höhe den Zorge-Zufluss Wieda erreichen kann
Klettenberger Mühlgraben
Im 17. Jahrhundert[2] wurde unterhalb von Neuhof mittels eines dort errichteten Wehres der von der zur Wieda fließenden Bachachse (Uffe–Sachsengraben) abzweigende Klettenberger Mühlgraben angelegt. Das der Abzweigung dienende Wehr lag nahe der ehemaligen innerdeutschen Grenze, weswegen es 1961 aufgegeben und der Mühlgraben seiner Funktion beraubt wurde; in Wehrnähe liegt eine Kläranlage. Er leitete ursprünglich zur in die Ichte mündenden Uffe über und überwand die Wasserscheide beider Fließgewässer etwa in Nord-Süd-Richtung. Der Mühlgraben diente mit Hilfe einer Wasserkunst der Brauchwasserversorgung von Klettenberg und der Burg Klettenberg, die sich in der Südharzer Gipskarstlandschaft befinden, und dem Betrieb von mehr als zehn[2] Wassermühlen. Vom Mühlgraben und von der Wasserkunst existiert fast nichts mehr.
Gewässergüte
In Thüringen wird die Uffe (Sachsengraben) als „mäßig belastet“ (Gewässergüteklasse II)[3] bewertet.
Einzelnachweise und Anmerkungen
- Karten und Daten des Bundesamtes für Naturschutz (Hinweise)
- Erinnerung an eine fast vergessene mittelalterliche Ingenieurleistung, vom 25. Oktober 2012, abgerufen am 16. März 2015, auf walkenrieder-nachrichten.com
vergleiche mit:
Heimatkunde der Stadt Nordhausen, S. 24, E. Haacke’s Buchhandlung, Nordhausen 1904:
In die Ichte fließt von Klettenberg und Holbach ein Wasser, das sich bei Branderode und Neuhof von der Uffe und dem Sachsengraben abzweigt. Dadurch entsteht eine Gabelung der Uffe, in dem ein Teil weiter zur Wieda und ein Teil sich in die Ichte ergießt. - Gewässergüte Fließgewässer 2006, auf tlug-jena.de (PDF; 412,7 kB)
Weblinks
- Unbekannte Erdfälle am Südharz, mit Infos zu Gipskarst und Wasserschwinden, auf karstwanderweg.de