USM Haller
Geschichte
1885 gründete der Schweizer Herstellers USM U. Schärer Söhne AG das Unternehmen mit Sitz in Münsingen.
Das modulare Einrichtungssystem wurde 1963 von dem Enkel des Unternehmensgründers Ulrich Schärer, Paul Schärer (1933–2011), und dem Architekten Fritz Haller (1924–2012) entworfen. Es war zunächst für die Ausstattung der betriebseigenen Büroräume im damals ebenfalls von Haller gestalteten neuen Geschäftsgebäude in Münsingen gedacht[1] und ging ab 1969 in Serie.[2] Der Markenname USM Haller setzt sich zusammen aus den Initialen des Firmengründers und Schlossers Ulrich Schärer, dem Firmensitz Münsingen und dem Nachnamen von Fritz Haller.[3]
Produziert werden die Elemente in der Schweiz. Der Sitz der 1975 gegründeten deutschen Tochtergesellschaft mit Vertrieb und Montage für Deutschland befindet sich in Bühl (Baden). Ab 2017 wurde die Montage von Bühl nach Leipzig verlagert, 2018 zusätzlich die Logistik.[4][5][6]
Produkt
Das System besteht aus zusammenschraubbaren, verchromten Stahlrohren und Baugruppen wie Einbauten, Verkleidungen, Tischen, Akustikwänden, Elektroinstallationen, Beleuchtung und Zusatzteilen für Bildschirmarbeitsplätze. Mit den Elementen des Möbelbausystems lassen sich unterschiedliche Objekte bauen: Akten- und Geräteschränke, offene oder geschlossene Korpora, Rollboys, Empfangstheken, Wandverkleidungen und Deckenroste. Die Objekte lassen sich zerlegen und zu anderen Objekten zusammenbauen. Als jeweiliges Verbindungsstück zwischen den einzelnen Elementen sorgt ein 1965 von Paul Schärer zum Patent angemeldeter, kugelförmiger Stahl-Knotenpunkt, in den mehrere Löcher mit Schraubgewinden eingelassen sind.
Status
Produkte der Serie USM Haller werden als Universalmöbel z. B. in Arztpraxen, Kanzleien, Empfangshallen sowie im Privatbereich verwendet. Im Jahr 1980 wurde es in die Neue Sammlung des Staatlichen Museums für angewandte Kunst in München aufgenommen. 2001 erfolgte die Aufnahme in die permanente Sammlung des Museum of Modern Art (MoMa) in New York. 2004 wurden die Büroräume des MoMa von USM U. Schärer Söhne mit USM Haller ausgestattet.[7]
Literatur
- Klaus Klemp: USM Möbelbausystem Haller: form Reihe Designklassiker, Verlag form, Frankfurt a. M. 2018, ISBN 3-943962-68-7.
Weblinks
- Webauftritt des Unternehmens
- Eine Ikone des Büros – USM-Möbel will sich nicht nur auf die Klassiker verlassen. Artikel im Handelsblatt vom 26. April 2020
Einzelnachweise
- eine kugel macht karriere, stoll-wohnbedarf.com, abgerufen: 13. November 2013
- USM Haller: Firma – Geschichte Abgerufen am 27. Mai 2011.
- design report - Suche / Archiv / Der Herr der Welt-Kugel. 13. Dezember 2013, abgerufen am 13. Dezember 2021.
- Andrea Schulze: Möbelhersteller zieht von Baden-Württemberg nach Leipzig. In: Leipziger Volkszeitung. Nr. 11, 13. Januar 2017, S. 6 (lvz.de).
- Ulrich Coenen: USM gibt Standortgarantie für Bühl. In: Badische Neueste Nachrichten. 21. August 2019, abgerufen am 18. November 2021.
- USM operations gmbh - von Leipzig in die ganze Welt. Abgerufen am 18. November 2021.
- The Museum of Modern Art reopens on November 20, 2004, moma.org, 15. November 2004