U-Bahnhof Willy-Brandt-Platz
Der U-Bahnhof Willy-Brandt-Platz (bis 1. Juli 1993 Theaterplatz) ist die Station im Netz der U-Bahn Frankfurt, die die Grundstrecken A und B verknüpft.
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Er wurde 1971 als Umsteigeknoten gebaut und ab 1974 in seinem heutigen Umfang in Betrieb genommen. Von hier aus gelangt man zu den Linien U1, U2, U3 und U8 (A-Strecke) sowie U4 und U5 (B-Strecke). Eingänge zum U-Bahnhof befinden sich direkt am Willy-Brandt-Platz, aber auch am 200 Meter entfernten Kaiserplatz. Er ist in drei Ebenen aufgeteilt. Mit dem Namen des Platzes wird an den ehemaligen Bundeskanzler Willy Brandt (1913–1992, Kanzler von 1969 bis 1974), der 1992 gestorben ist, erinnert.
Aufbau
Verteilerebene
Die B-Ebene liegt direkt unter dem Platz und hat hauptsächlich Verteilerfunktion. Früher konnte man von hier direkt in das Einkaufszentrum des BfG-Hochhauses gehen. Es war die erste und bisher einzige direkte Verknüpfung zwischen einem Hochhaus und einem U-Bahnhof in Frankfurt. Aufgrund schlechter Umsätze und wegen Sicherheitsbedenken wurde sie nach dem Einzug der Europäischen Zentralbank in das Hochhaus anderweitig genutzt. Es blieb eine Passage zu einem Ausgang, die bald auch schloss. Heute beherbergt das Tiefgeschoss zum Teil den Club Living XXL.
Auf dieser Ebene verläuft aber auch der so genannte Theatertunnel, ein Straßentunnel, der Bahnhofsviertel und Altstadt verbindet. U-Bahnhof und Straßentunnel wurden gemeinsam errichtet.[3]
Bahnsteigebenen
Darunter befindet sich die C-Ebene mit den zwei Bahnsteigen der A-Linien Richtung Südbahnhof und Heddernheim. Dieser Teil des Bahnhofs befindet sich unterhalb der Friedensstraße, also einer Seitenstraße des Platzes. Ein weiterer Zugang befindet sich am Kaiserplatz. Eine weitere Ebene tiefer, in der D-Ebene liegen die Gleise der B-Linien Richtung Hauptbahnhof und Bockenheim und Preungesheim.
Die ursprüngliche Planung für den Bahnhof sah vor, die kreuzenden Grundstrecken auch gleismäßig zu verbinden, um sowohl direkte Fahrten von der Hauptwache zum Hauptbahnhof als auch von der Konstablerwache nach Sachsenhausen zu ermöglichen. Aus Kostengründen entschied man sich 1966 gegen eine Gleisverbindung und ordnete beide Stationsbauwerke übereinander an.
Architektur
Der Bahnhof wurde in offener Bauweise errichtet. Im Februar 1970 wurde auf dem damaligen Theaterplatz jeglicher Oberflächenverkehr eingestellt, um die Baugrube auszuheben. Ab Oktober desselben Jahres konnten Straßenbahnen den Platz über eine Baubrücke wieder passieren. Zum Wiederausbau dieser Baubrücke musste der Tramverkehr zwischen August und Dezember 1971 wiederum eingestellt werden, danach waren die Bauarbeiten so weit fortgeschritten, dass der Verkehr an der Oberfläche wieder passieren konnte.[4]
Die Station ist schlicht und funktional konzipiert. Vorwiegende Materialien sind orange und türkis lackiertes Metallblech sowie Waschbeton in der D-Ebene.
Die Station soll in den kommenden Jahren umfassend erneuert werden. Dabei soll der Bahnhof die Elemente der benachbarten Gebäude aufgreifen. Stilisierte ionische Säulen sollen zum Beispiel in der C-Ebene die Nähe zum Hotel Frankfurter Hof am Kaiserplatz zeigen und ein speziell entwickeltes Lichtkonzept soll umgesetzt werden. Im Rahmen der Modernisierung wurden zwischen den Gleisen die „Säulen der Eintracht“ gestaltet: Elf Spieler und ein Trainer von Eintracht Frankfurt, die per Internet-Abstimmung ausgewählt wurden,[5] werden seit Januar 2013 auf den zwölf tragenden Säulen gewürdigt. Dies sind Oka Nikolov, Uwe Bindewald, Bruno Pezzey, Charly Körbel, Jay-Jay Okocha, Uwe Bein, Jürgen Grabowski, Alexander Schur, Bum Kun Cha, Anthony Yeboah, Bernd Hölzenbein und als Trainer Jörg Berger.[6]
U-Bahn Frankfurt | ||
Vorherige Station | Linie | Nächste Station |
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Hauptwache ← Ginnheim |
Schweizer Platz Südbahnhof → | |
Hauptwache ← Bad Homburg-Gonzenheim |
Schweizer Platz Südbahnhof → | |
Hauptwache ← Oberursel-Hohemark |
Schweizer Platz Südbahnhof → | |
Dom/Römer ← Enkheim/Seckbacher Ldstr. |
Hauptbahnhof Bockenheimer Warte → | |
Dom/Römer ← Preungesheim |
Hauptbahnhof Hauptbahnhof → | |
Hauptwache ← Riedberg |
Schweizer Platz Südbahnhof → | |
Literatur
- Jens Krakies, Frank Nagel: Stadtbahn Frankfurt am Main: Eine Dokumentation. 2. Auflage. Frankfurt am Main 1989, ISBN 3-923907-03-6.
Weblinks
Einzelnachweise und Anmerkungen
- Referenzpunkt: Kreuzung Neue Mainzer Straße/Friedensstraße
- Die Tiefe bezieht sich auf das Fußboden- bzw. Bahnsteigniveau
- Jens Krakies, Frank Nagel: Stadtbahn Frankfurt am Main: Eine Dokumentation. 2. Auflage. Frankfurt am Main 1989, ISBN 3-923907-03-6, S. 118.
- Jens Krakies, Frank Nagel: Stadtbahn Frankfurt am Main: Eine Dokumentation. 2. Auflage. Frankfurt am Main 1989, ISBN 3-923907-03-6, S. 119.
- Säulen der Eintracht, Aufruf zur Wahl, abgerufen am 8. April 2012
- Simon Heinrich: "Säulen der Eintracht" – Wiedersehen der Legenden in U-Bahn-Station. In: Frankfurter Allgemeine. 23. Januar 2013, abgerufen am 12. Oktober 2017.