Turmruine St. Georg und St. Elisabeth (Blumenthal bei Aichach)
Bei der Turmruine St. Georg und St. Elisabeth (umgangssprachlich auch unter „Georgsturm“ oder „St. Georgsturm“ bekannt) handelt es sich um die baulichen Überreste einer ehemaligen gleichnamigen Renaissancekapelle auf dem Kellerberg nordöstlich von Schloss Blumenthal im Landkreis Aichach-Friedberg. Die heute noch vorhandenen Überreste des Kapellenturms gehen auf das ursprüngliche Bauwerk aus dem 17. Jahrhundert zurück.
Anfahrt und Lage
Die Turmruine der ehemaligen Kapelle befindet sich am Fuß des bewaldeten Kellerbergs nordöstlich von Schloss Blumenthal (Koordinaten 48°25'17.6"N, 11°09'05.0"E). Die Staatsstraße St2338 zwischen den beiden Aichacher Ortsteilen Klingen und Sielenbach sowie die Ecknach grenzen diese anfängliche Erhöhung von der Einfahrtsallee des Schlosses ab. Gegenüber der Allee befindet sich etwas nach links versetzt ein Feldweg in ein Waldstück. Dieser Weg führt links an einem alten Backsteingebäude vorbei, dem ehemaligen Brauereigebäude von Storchenbräu. Folgt man dem alten Feldweg wenige Schritte geradeaus weiter, erscheint auf rechter Seite die auf einem leichten Anstieg gelegene Turmruine der ehemaligen Kapelle St. Georg und St. Elisabeth. Durch die Einsturzgefährdung der Anlage wird vom Betreten abgeraten.
Geschichte
Die im Renaissancestil errichtete Kapelle wurde ursprünglich im Jahr 1608 von Caspar von Flachslanden, zu dieser Zeit Deutschordenskomtur auf Schloss Blumenthal, in Auftrag gegeben. In Bezug auf ältere Aufzeichnungen kann man davon ausgehen, dass das Bauwerk bereits eine Vorgängerin hatte, da dessen Unterbau auf die zweite Hälfte des 14. Jahrhunderts zurückgeht. Es ist bekannt, dass im Jahr 1596 der vorherige Deutschordenskomtur Johann von Hördt einen Jahrtag an dieser Stelle stiftete, an welcher später die Kapelle St. Georg und St. Elisabeth erbaut wurde. Vom gleichen Jahr an wurde offenbar an dem Ort jeden Freitag die Heilige Messe gefeiert. Die heute noch sichtbaren oberen Geschosse gehen möglicherweise auf eine Erweiterung aus dem 17. Jahrhundert zurück. Schlussendlich wurde die Kirche zu Beginn des 19. Jahrhunderts während des Säkularisationsprozesses als überflüssiger Bau klassifiziert und nahezu vollständig bis zum heutigen Zustand abgebrochen.[1][2]
Durch offene Bruchstellen an der übrigen Bausubstanz ist zu erkennen, dass die Konstruktion zu großen Teilen aus gebrannten Klinkersteinen bestand. Dieses Baumaterial ist ebenfalls in anderen Gebäudeteilen und Anlagenbestandteilen, wie beispielsweise in den Überresten der alten Parkmauer, des nahegelegenen Schloss Blumenthal vorzufinden.
Literatur
- Georg Paula, Christian Bollacher: Landkreis Aichach-Friedberg (= Bayerisches Landesamt für Denkmalpflege [Hrsg.]: Denkmäler in Bayern. Band VII.87). Karl M. Lipp Verlag, München 2012, ISBN 978-3-87490-591-6, S. 77–78.
Weblinks
Einzelnachweise
- Meyer, Brigitte Angelika: Turm-Ruine der St. Georgs- und St. Elisabeth-Kapelle. Abgerufen am 26. April 2017.
- AN: Wenn Blätter fallen, wird Ruine sichtbar: Turm von St. Georg bei Schloss Blumenthal. Augsburger Allgemeine, 10. November 2015, abgerufen am 26. April 2015.