Turm auf dem Langenstein
Der Turm auf dem Langenstein befand sich am nördlichen Donauufer zwischen den Orten Struden und Sankt Nikola im Strudengau in Oberösterreich. Eine andere Bezeichnung für den Turm war die Klause. 1351 ist der Turm belegt als Werbenstain vber die Chlaws in dem Paumgarten niderhalb dez Diezzenpachs = Werbenstein über der Klause im Baumgarten unterhalb (donauabwärts) des Giessenbaches. Die Ansicht, der Turm sei mit der Helchenburg gleichzusetzen, ist nicht mehr haltbar (2021).
Turm auf dem Langenstein | ||
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1824. Turmansicht von Westen von Jacob Alt | ||
Alternativname(n) | die Klause | |
Staat | Österreich (AT) | |
Ort | Struden an der Donau | |
Entstehungszeit | 1351 belegt als Werbenstein über der Klause | |
Burgentyp | Maut- und Sicherungsturm | |
Erhaltungszustand | 1854 mitsamt Burg Hausstein beseitigt | |
Geographische Lage | 48° 14′ N, 14° 54′ O | |
Höhenlage | 253 m ü. A. | |
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Der Turm stand auf einer Felsformation nahe der Donau, genannt Langenstein. Es ist der Felsen nördlich der denkmalgeschützten Haussteinkapelle neben der heutigen Bundesstraße B3 in Struden an der Donau.[1]
In der Donau befand sich unweit davor der gefürchtete Wirbel (Donauwirbel, Werfel, Schifffahrtshindernis). Vom Turm auf dem Langenstein aus konnte mit einer Sperrkette, die bis zur gegenüberliegenden Inselburg Hausstein reichte, die Donau abgeriegelt werden. Flussaufwärts gab es eine ähnlich geartete Sperrkette zwischen den Burganlagen Werfenstein und Wörth.
An strategisch wichtigen Stellen gab es noch mehr Burgen. Sie waren Teil eines alten Maut- und Sicherungssystems entlang der Donau im Strudengau. Die mehrheitlich am Nordufer in Oberösterreich gelegenen Burgen und Türme waren (von West nach Ost): Kosenburg, Greinburg (neuerer Verwaltungsmittelpunkt), Wörth, Werfenstein (ursprünglicher Verwaltungsmittelpunkt), Helchenburg, Hausstein, Langenstein, Pain, Mautturm und Burganlage Sarmingstein. In Niederösterreich folgten Freyenstein am Südufer und all die weiteren.
Anscheinend mit der Neugründung der Greinburg 1510 und der damit verbundenen Verlagerung der Donaumaut nach Grein wurden viele Anlagen aufgegeben und verfallen gelassen. Bei der Regulierung der Donau im Jahre 1854 wurde auch der Turm auf dem Langenstein bzw. dessen Ruine beseitigt.
- Turm auf dem Langenstein – am Bildrand oben eingezeichnet. 1721
- Haussteinkapelle vor der Felsformation Langenstein
- Gedenktafel an der Felsformation Langenstein
Literatur
- Norbert Grabherr: Burgen und Schlösser in Oberösterreich. Ein Leitfaden für Burgenwanderer und Heimatfreunde. 3. Auflage. Oberösterreichischer Landesverlag, Linz 1976, ISBN 3-85214-157-5.
- Leopold Josef Mayböck: In Vorbereitung, diverse Manuskripte, Gesammelte Daten und Fakten über Burgen, Burgställe, Schlösser, Sitze, Freihöfe im Unteren Mühlviertel. Unveröffentlichtes Manuskript: Linz, o. J.
- Christian K. Steingruber: Eine kritische Betrachtung des Historisch-Topographischen Handbuches der Wehranlagen und Herrensitze OÖ. Oberösterreichisches Landesarchiv, Linz 2013.
- Christian K. Steingruber: Kritische Anmerkungen zum Historisch-topographischen Handbuch der Wehranlagen und Herrensitze OÖ von Norbert Grabherr. Versionierung 2022.1. St. Gotthard 2022, S. 601, I/19/5 Langenstein (ooegeschichte.at [PDF]).
Einzelnachweise
- Steingruber, 2013, S. 261.