Tumorsuppressoren

Tumorsuppressoren s​ind Proteine, d​ie den Zellzyklus kontrollieren o​der Apoptose auslösen. Damit i​st die Wahrscheinlichkeit hoch, d​ass sich b​eim Defekt o​der Mangel e​ines solchen Proteins a​us einer Zelle i​n einem Vielzeller e​ine Tumorzelle entwickelt. Es handelt s​ich weniger u​m die Bezeichnung e​iner Proteinfunktion a​ls um e​ine physiologische Definition.[1]

Eine Mutation o​der Deletion e​ines für e​inen Tumorsuppressor codierenden Gens (Tumorsuppressorgens) erhöht d​ie Wahrscheinlichkeit e​iner Tumorbildung. In diesem Sinne h​aben Tumorsuppressorgene e​ine vergleichbare Auswirkung b​ei Mutationen w​ie Proto-Onkogene.

Funktionen

Tumorsuppressor-Proteine h​aben etwa folgende Funktionen:

  • Unterdrückung der Genexpression von Wachstumsfaktoren, daraus resultierende Hemmung des Zellzyklus und somit keine weitere Zellteilung.
  • Anhalten des Zellzyklus falls die DNA geschädigt ist. Falls der Schaden sich als reparabel per DNA-Reparatur erweist, erfolgt ein Fortfahren des Zellzyklus.
  • Falls ein irreparabler DNA-Schaden vorliegt, leitet das Tumorsuppressorgen die Apoptose der Zelle ein, um den Organismus vor Schäden durch die potenzielle Tumorzelle zu bewahren.
  • Einige der an der Zelladhäsion beteiligte Proteine hindern Tumorzellen an der Streuung im Körper und hemmen die Bildung von Metastasen.

Beispiele

Beispiele für Tumorsuppressoren sind:

  • p16: Diese Proteinfamilie hemmt die CDKs und verhindert so einen Übertritt von der G1 zur S-Phase des Zellzyklus.
  • p27: Dieses Protein kontrolliert den Übergang von G0 zur G1-Phase des Zellzyklus und verhindert diesen, wenn es vermehrt gebildet wird. Sowohl von Viren befallene Zellen fördern über einen Gewebemediator (TGF-β) die p27 Bildung, als auch benachbarte Zellen bei der Kontaktinhibition.
  • Das pRB umschließt normalerweise schalenartig den Transkriptionsfaktor E2F, der zur Einleitung der S-Phase zwingend gebraucht wird. Durch Phosphorylierung öffnet sich nach und nach die Hülle, und der Transkriptionsfaktor wird "freigelassen". In Tumorzellen ist das Gen für das RB-Protein in über 60 % der Fälle mutiert. Die Regulation (also der Phosphorylierungsmechanismus) des RB-Proteins ist sogar in jeder Tumorzelle in irgendeiner Weise gestört.
  • Das p53: Dieses Protein sorgt dafür, dass sich eine Zelle nur dann teilt, wenn ihr Erbgut auch intakt ist. Dies ist bei einer Tumorzelle nicht der Fall. Dann zeigt p53 zwei Hauptwirkungen:
    • den Zellzyklus-Arrest,
    • und bei irreparablen Schäden die Einleitung der Apoptose.
  • Mitochondrialer Tumorsuppressor 1

Literatur

Einzelnachweise

  1. GO:0008181 tumor suppressor. In: Gene Ontology. EBI, abgerufen am 2. September 2010: „This term was made obsolete because it does not represent a true biological function, rather a pathology that occurs when a particular gene product is inactivated in some way.“
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