Tschadisch-Arabisch

Tschadisch-Arabisch, a​uch Tschadarabisch, o​der Schuwa-Arabisch, a​uch Arabe Choa, Shuwa Arabic, l’arabe d​u Tchad, Baggara-Arabisch, i​st eine Varietät d​es Arabischen, d​ie in d​er Region d​es Tschadbeckens v​on den Schua-Arabern gesprochen wird. Sie w​ird mit d​em arabischen Alphabet geschrieben.

Tschadisch-Arabisch

Gesprochen in

Tschad, Südsudan, Sudan, Kamerun, Niger, Nigeria, Zentralafrikanische Republik
Sprecher 1.140.000
Linguistische
Klassifikation

Afroasiatisch

Sprachcodes
ISO 639-2

ara

ISO 639-3

shu

Es ist inzwischen die Muttersprache für fast eine Million Menschen im Tschad, im Sudan, im Südsudan, in Kamerun, in Nigeria, im Niger und der Zentralafrikanischen Republik. Sie dient als Verkehrssprache in einem Großteil der Region und steht dabei in Konkurrenz zur französischen Sprache, welche neben dem Hocharabischen die Amtssprache des Tschad ist.[1] In Nigeria wurde es 2007 von etwa 10 % der Bevölkerung Maiduguris gesprochen.[2]

Schuwa-Arabisch wird durch das Fehlen von den Pharyngalen [ħ] und [ʕ], den interdentalen Frikativen [ð], [θ] und [ðˤ], sowie durch Diphthonge charakterisiert.[3][4] Aber es hat auch /lˤ/, /rˤ/ und /mˤ/ als spezielle phonetische Betonungen. Einige Beispiele für minimale Paare solcher Betonungen sind /ɡallab/ „er galoppierte“, /ɡalˤlˤab/ „er wurde wütend“; /karra/ „er zerriss“, /karˤrˤa/ „er dragierte“; /amm/ „Onkel“, /amˤmˤ/ „Mutter“.[3] Als Zusatz hat das Nigerianisch-Arabisch den Vorteil, dass man ein /a/ nach Gutturalen (ʔ,h,x,q) einfügen kann.[3] Ein weiterer Zusatz ist der Wechsel des standardarabischen Form V tafaʻʻal(a) zu alfaʻʻal; zum Beispiel wird das Wort „taʻallam(a)“ zu alʻallam.[5] Die erste Person Singular der Verben unterscheidet sich in seiner Form von anderen arabischen Dialekten dadurch, dass es kein finales t hat. Trotzdem ist die erste Person Singular des Verbes katab das katab, mit Betonung der zweiten Silbe des Wortes, während die dritte Person Singular das kátab ist, mit Betonung auf der ersten Silbe.[3]

Das folgende i​st ein Teil d​es Grundwortschatzes:

Wort Bedeutung Anmerkung
anīna wir
'alme Wasser erstarrter definiter Artikel 'al
īd Hand
īd Festival
jidãda, jidãd Hühnchen, (kollektiv) Hühnchen
šumāl Norden

Einzelnachweise

  1. Raymond G. Gordon, Jr, ed.: Ethnologue: Languages of the World. 15th edition. : Summer Institute of Linguistics, Dallas 2005.
  2. Jonathan Owens: Catherine G. Miller (Hrsg.): Close Encounters of a Different Kind: Two types of insertion in Nigerian Arabic code switching (=  Arabic in the city: issues in dialect contact and language variation). Routledge, London 2007, ISBN 0-415-77311-3.
  3. Jonathan Owens: A Linguistic History of Arabic. Oxford University Press, 2006
  4. Fox Andrew, Alan S. Kaye: Nigerian Arabic–English Dictionary, Book Review. In: Language, Vol. 64, No. 4 (Hrsg.): Language. 64, Nr. 4, Oktober 1988, S. 836. JSTOR 414603. doi:10.2307/414603.
  5. Jonathan Owens: Arabic as a Minority Language. Walter de Gruyter, 2000
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