trans-o-flex Express
Die trans-o-flex Express GmbH & Co. KGaA (bis Mitte 2018: trans-o-flex Schnell-Lieferdienst GmbH) mit Sitz in Weinheim, Baden-Württemberg ist eine Logistikgruppe, die Dienstleistungen wie den Transport von Paketen und Paletten (Kombifracht) anbietet. Neben der regulären Zustellung bietet das Unternehmen Sonderdienste wie Gefahrguttransporte und Transporte mit aktiver Temperaturführung an. Zur Zustellung in Europa wird auf das Eurodis-Netzwerk zurückgegriffen.
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trans-o-flex Express GmbH & Co. KGaA | |
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Rechtsform | GmbH & Co. KGaA |
Gründung | 1971 |
Sitz | Weinheim, Deutschland |
Leitung |
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Mitarbeiterzahl | 1.954 (VZÄ, Ende 2020) |
Umsatz | 515 Mio. Euro (2020) |
Branche | Transport und Logistik |
Website | www.trans-o-flex.com |
Stand: 31. Dezember 2020 |
Der Jahresumsatz der Gruppe, die knapp 2.000 Mitarbeiter in Deutschland und Österreich beschäftigt, belief sich 2020 auf rund 515 Millionen Euro. Gesellschafter von trans-o-flex sind die Amberger Familien GbR (Loxxess) und die Schoeller Holding.[2]
Geschichte
Das Akronym „trans-o-flex“ steht für „Transportorganisation von besonderer Flexibilität“. Der Zusammenschluss von fünf selbstständigen Speditionsunternehmen zu einer Interessengemeinschaft führte im Jahr 1971 zur Gründung des Schnell-Lieferdienstes trans-o-flex. In den 1970er und 1980er Jahren hat das Unternehmen mit der schnellen, flächendeckenden Distribution von hochwertigen Gütern im Business-to-business-Bereich (von Geschäftskunde zu Geschäftskunde) eine Marktnische erschlossen. Dem offiziellen Start der bundesweiten trans-o-flex ging eine Gründungsphase in den 1960ern voraus. Die pharmazeutischen Hersteller suchten damals nach einer schnellen Distributionslösung für ihre Produkte direkt in die Apotheken. Gleichzeitig erhoffte man sich dadurch den Ausbau weiterer Absatzkanäle: Krankenhausapotheken, Drogerien und Reformhäuser. In den folgenden Jahren entwickelte sich das Unternehmen sehr rasch und trans-o-flex etablierte sich fest in den Branchen Chemie, Pharmazie, Kosmetik, Tonträger und Unterhaltungselektronik.
1982 wurde das erste internationale Tochterunternehmen gegründet, wodurch die Zusammenarbeit mit internationalen Expressdiensten in ganz Westeuropa („euro express“) begann. Jeder der Kooperationspartner verfügt über ein flächendeckendes Distributionssystem in seinem jeweiligen Land. 1985 wurde trans-o-flex von der Franz Haniel & Cie. erworben. Die bisher dezentrale Struktur von trans-o-flex wurde umgestellt und eine bundesweit zuständige Zentrale eingerichtet. 1993 wurde damit begonnen, ein eigenes europäisches Distributionsnetz zu realisieren. Heute ist EURODIS ein in 36 Ländern Europas etabliertes Netz für internationale Transporte, das einheitliche Qualitätsstandards und durchgängige Sendungsverfolgung durch landesspezifische Zusatzdienstleistungen ergänzt. Diese Kooperation führender nationaler Logistikdienstleister ist darauf spezialisiert, Ware in Paketen und auf Paletten gemeinsam zu befördern und zuzustellen. Dieses Kombifracht-Angebot erleichtert Versendern wie Empfängern das Handling von Sendungen und erhöht die Flexibilität im Versand. Das Netz wird zentral von der EURODIS GmbH in Weinheim (Deutschland) gesteuert. Zu den Mitgliedern gehören neben trans-o-flex (Deutschland) Firmen wie Redur (Spanien/Portugal), SDA (Italien), Österreichische Post (Österreich), PostNL (Niederlande) oder Bonafide (Schweiz). 2018 haben die EURODIS-Mitglieder 50.000 Mitarbeiter beschäftigt, 25.000 Fahrzeuge gesteuert, rund 610 Millionen Sendungen befördert und 3,6 Milliarden Euro umgesetzt.
Ende 1995 übernahm die Investorengemeinschaft Schoeller / Amberger die Unternehmensgruppe trans-o-flex von Haniel. Kurz darauf erfolgt die Übernahme des ehemaligen Mitbewerbers Lo-Go Lieferservice GmbH & Co. KG. Ziel des Zusammenschlusses war die stärkere Ausrichtung der Kernkompetenzen sowie die Nutzung der Stärken beider Unternehmen in Bezug auf die Anforderungen der Kunden. Eine Übernahme von trans-o-flex durch die Deutsche Post (seit 1997 mit 24,8 % Beteiligung) scheiterte 1999 aus wettbewerbsrechtlichen Einwänden der europäischen Kommission, nachdem die Deutsche Post ihren Anteil auf über 75 % aufstocken wollte. Im Jahr 2000 konnte die Deutsche Post die sechs Auslandstöchter der trans-o-flex in Österreich, Ungarn, den Niederlanden, Belgien, Italien und Dänemark vollständig übernehmen, ein zweiter Übernahmeversuch der trans-o-flex Deutschland in Zusammenarbeit mit BayernFinanz (Investor seit 2000, im 1. Quartal 2005 75,2 % Beteiligung) wurde vom Bundeskartellamt untersagt und diese Entscheidung Ende 2004 vom Bundesgerichtshof bestätigt.
Im März 2003 gründete das Unternehmen die ersten Distributions-GmbHs, diese waren für die Auslieferung an den damals 40 Netzwerk-Standorten in Deutschland zuständig, im März 2004 wurde die Trennung des operativen Geschäftes von der Zentrale abgeschlossen und den Distributions-GmbH auch die Übernahme der Sendungen überlassen. Von März 2005 an gehörte das Unternehmen dem Finanzinvestor Odewald & Compagnie und der Alpha Beteiligungsberatung. Im Januar 2007 übernahm die Österreichische Post 74,9 Prozent der Anteile an trans-o-flex und ihrer verbundenen Unternehmen. trans-o-flex selbst hatte im August 2005 die Kerpener TT Tour-Trans-Gruppe (Speziallogistik für die Kosmetik- sowie die Haushalts- und Unterhaltungselektronikbranche) und im Oktober 2006 den Wettbewerber ThermoMed (temperaturgeführte Transporte) übernommen. Im Oktober 2007 übernahm trans-o-flex die Firmen Van Osselaer Pieters Colli Service (VOP) in Belgien und Dedicated Distribution Services (DDS) in den Niederlanden. Beide Gesellschaften wurden 2013 an die niederländische PostNL verkauft. Mit Wirkung zum 30. Juni 2008 übernahm die Österreichische Post die verbleibenden Anteile in Höhe von 23,85 Prozent. Im März 2016 hat die Österreichische Post wiederum ihre gesamten Anteile (100 %) zu gleichen Teilen an die Amberger Familien GbR und die Schoeller Holding verkauft. Die Eigentümer von Loxxess und die Gebrüder Schoeller waren bereits in der Vergangenheit (1995 bis 1998) Gesellschafter von trans-o-flex.
Unternehmensstruktur
Die trans-o-flex Express ist an der Eurodis GmbH in Weinheim beteiligt. Zum trans-o-flex Express gehören Tochterunternehmen wie:
trans-o-flex ThermoMed GmbH
Die trans-o-flex ThermoMed GmbH mit Sitz in Weinheim ist auf den Transport temperatursensibler Sendungen für die Pharmabranche im Bereich zwischen 2 und 8 Grad Celsius spezialisiert. Das flächendeckende Netzwerk in Deutschland besteht aus einem zentralen Umschlagspunkt und 35 Depots. ThermoMed setzt aufgrund seiner Spezialisierung auf einen eigenen Fuhrpark und Angestellte, besonders geschulte Fahrer. Internationale Sendungen mit aktiver Temperaturführung bietet ThermoMed über das EUROTEMP-Netz in sechs Ländern Europas an.
trans-o-flex ThermoMed Austria GmbH
Die trans-o-flex ThermoMed Austria GmbH mit Sitz in Großebersdorf ist genau wie der deutsche Ableger auf den Transport temperatursensibler Sendungen für die Pharmabranche im Bereich zwischen 2 und 8 Grad Celsius spezialisiert.
trans-o-flex Logistik-Service GmbH
Die trans-o-flex Logistik-Service GmbH hat sich auf die vor- und nachgelagerten logistischen Prozesse spezialisiert. Neben der Lagerung übernimmt das Unternehmen beispielsweise die auftragsbezogene Kommissionierung, die Versandvorbereitung und die Feinverteilung. Die Feinverteilung erfolgt überwiegend über das trans-o-flex-Netzwerk. Der Logistikstandort in Weinheim ist eines von mehreren zertifizierten Pharmalager, die das Unternehmen neben konventionellen Lagerstandorten betreibt.
trans-o-flex IT-Service GmbH
Die trans-o-flex IT-Service GmbH ist der interne trans-o-flex-Dienstleister für alle EDV-Fragen. Seitens der IT-Service werden sowohl Hard- als auch Software zur Verfügung gestellt.
Einzelnachweise
- trans-o-flex - Impressum. Abgerufen am 7. Juni 2017.
- Ulrike Klett: Kartellamt bestätigt trans-o-flex-Übernahme. In: mylogistics. 11. April 2016, abgerufen am 25. November 2016.