Trabelshof
Trabelshof (umgangssprachlich: Trablertshof) ist ein Gemeindeteil der Gemeinde Wilhelmsdorf im Landkreis Neustadt an der Aisch-Bad Windsheim (Mittelfranken, Bayern).
Trabelshof Gemeinde Wilhelmsdorf | |
---|---|
Höhe: | 379 m ü. NHN |
Einwohner: | 7 (25. Mai 1987)[1] |
Postleitzahl: | 91489 |
Vorwahl: | 09104 |
Geografie
0,25 km nördlich des Weilers liegen die Trabelhofteiche, 0,5 km südöstlich das Waldgebiet Bastei und nordwestlich der Buchranken. Im Westen grenzt das Waldgebiet Bettelhütlein an. Die Kreisstraße NEA 11/ERH 15 führt an Oberalbach vorbei nach Brunn (3 km südwestlich) bzw. nach Oberreichenbach (0,9 km nordöstlich).[2]
Geschichte
Der Ort wurde um 1136 als „Trageboldestorf“ erstmals namentlich erwähnt.[3]
Gegen Ende des 18. Jahrhunderts gab es in Trabelshof ein Anwesen. Das Hochgericht übte das brandenburg-bayreuthische Fraischvogteiamt Emskirchen-Hagenbüchach aus. Der Hof hatte das bambergische Amt Herzogenaurach als Grundherrn.[4]
Im Geographischen statistisch-topographischen Lexikon von Franken (1802) wird der Ort folgendermaßen beschrieben:
„Trabelshof, Einzeln im Bambergischen Amte Herzogenaurach, unter Bayreuthischer Zent, dem Hochstifte steuer- und dem Kastenamte Herzogenaurach lehenbar. Obschon mit der Gemeinde Oberreichenbach, welche die Trabelshofer Felder mit ihren Schaafen zu betreiben gehalten waren, ein nachtheiliger und höchster Orten noch nicht genehmigter Vergleich von der vorletzten Trabelshofbesitzerin eingegangen worden ist; so liefert dennoch dieser Hof das reinste und beste Korn auf den Kastenboden, indem es sandige Gegend ist.
Zu bemerken ist, daß annoch in diesem Jahrhunderte der Emskirchner Zentbeamte dem Herzogenauracher Territorialbeamten zugeschrieben habe: „Was in den Gebäuden des Trabelshofs auch an Schändhändeln vorfällt, das gehet mich nicht an; sondern was nur ausser den Hofgebäuden vorgehet.““[5]
Im Rahmen des Gemeindeedikts wurde Trabelshof dem 1811 gebildeten Steuerdistrikt Oberreichenbach und der 1813 gegründeten Ruralgemeinde Oberreichenbach zugeordnet. Mit dem Zweiten Gemeindeedikt (1818) wurde es in die neu gegründete Ruralgemeinde Ebersbach umgemeindet.[6] Am 1. Juli 1971 wurde Trabelshof im Zuge der Gebietsreform nach Wilhelmsdorf eingemeindet.
Baudenkmal
- Haus Nr. 1: Wohnhaus
Literatur
- Johann Kaspar Bundschuh: Trabelshof. In: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken. Band 5: S–U. Verlag der Stettinischen Buchhandlung, Ulm 1802, DNB 790364328, OCLC 833753112, Sp. 564 (Digitalisat).
- Hanns Hubert Hofmann: Neustadt-Windsheim (= Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken. I, 2). Kommission für Bayerische Landesgeschichte, München 1953, DNB 452071216, S. 134 (Digitalisat). Ebd. S. 199 (Digitalisat).
- Richard Strobel: Landkreis Neustadt an der Aisch (= Bayerische Kunstdenkmale. Band 32). Deutscher Kunstverlag, München 1972, DNB 730125742, S. 170.
Weblinks
- Trabelshof in der Ortsdatenbank des bavarikon, abgerufen am 23. November 2021.
- Trabelshof in der Topographia Franconiae der Uni Würzburg, abgerufen am 20. September 2019.
- Trabelshof im Geschichtlichen Ortsverzeichnis des Vereins für Computergenealogie
Fußnoten
- Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, S. 343 (Digitalisat).
- Trabelshof im BayernAtlas. Entfernungsangaben jeweils Luftlinie.
- Hans Sponholz u. a. (Hrsg.): Landkreis Neustadt an der Aisch. Verl. f. Behörden u. Wirtschaft Hoeppner, Aßling-Pörsdorf/Obb. 1972, DNB 720137675, S. 91.
- H. H. Hofmann: Neustadt-Windsheim, S. 134.
- J. K. Bundschuh: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken, Band 5, Sp. 564.
- H. H. Hofmann: Neustadt-Windsheim, S. 199.
- Es sind nur bewohnte Häuser angegeben. Im Jahre 1818 wurden diese als Feuerstellen bezeichnet, 1840 als Häuser und 1885 bis 1987 als Wohngebäude.
- Alphabetisches Verzeichniß aller im Rezatkreise nach seiner durch die neueste Organisation erfolgten Constituirung enthaltenen Ortschaften: mit Angabe a. der Steuer-Distrikte, b. Gerichts-Bezirke, c. Rentämter, in welchen sie liegen, dann mehrerer anderer statistischen Notizen. Ansbach 1818, S. 92 (Digitalisat).
- Eduard Vetter (Hrsg.): Statistisches Hand- und Adreßbuch von Mittelfranken im Königreich Bayern. Selbstverlag, Ansbach 1846, S. 100 (Digitalisat).
- Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, Sp. 1059, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
- Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1225, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
- K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, Abschnitt III, Sp. 1159 (Digitalisat).
- K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, Abschnitt II, Sp. 1232 (Digitalisat).
- Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, Abschnitt II, Sp. 1270 (Digitalisat).
- Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, Abschnitt II, Sp. 1096 (Digitalisat).
- Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, Abschnitt II, Sp. 804 (Digitalisat).
- Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, S. 177 (Digitalisat).