Tokugawa (Owari)

Die Owari-Tokugawa (japanisch 尾張徳川家, Owari Tokugawa-ke) w​aren eine d​er drei Familien, d​ie von d​en jüngsten Söhnen Tokugawa Ieyasus abstammten u​nd damit z​u den Shinpan-Daimyō gehörten. Mit e​inem Einkommen v​on 250.000 Koku w​aren sie d​ie größte d​er drei Zweigfamilien (Gosanke).

Wappen der Tokugawa[1]
Owari-Residenz in Edo.[2][A 1]
Owari-Nebenresidenz in Edo.[3][A 2]

Die Kunstschätze d​er Familie werden i​m Tokugawa-Kunstmuseum ausgestellt. Die Verwaltung d​er Besitztümer d​er Familie w​ird heute d​urch die gemeinnützige Stiftung Tokugawa Reimeikai (徳川黎明会) wahrgenommen, d​eren Vorsitzender d​as Oberhaupt d​er Owari-Tokugawa ist.

Genealogie

Hauptlinie

  • Yoshinao (義直, 1600–1650), siebter Sohn Tokugawa Ieyasus, erhielt 1603 das Lehen Fuchū (Suruga) mit 250.000 Koku. 1607 wurde er nach Kiyosu (Owari) mit 555.000 Koku versetzt. Ieyasu erbaute die Burg von Nagoya, die dann 1610 Yoshinao übernahm. Dort residierten er und seine Nachkommen mit 619.500 Koku bis 1868.
  • Yoshikatsu (慶勝, 1824–1883) war der letzte Daimyō dieser Linie. Er erhielt nach 1868 den Titel Fürst.

Matsudaira (Owari)

  • Matsudaira Yoshiyuki (松平義行, 1641–1711), ein Enkel Yoshinaos, erhielt das Lehen Takasu (高須藩, Mino)[A 3], wo er und seine Nachkommen bis 1868 in einem Festen Haus (jinya) mit einem Einkommen von 30.000 Koku residierten. Nach 1868 Vizegraf.
  • Matsudaira Yoshimasa (松平義昌, 1651–1713), ein weiterer Enkel Yoshinaos, erhielt das Lehen Yanagawa (梁川藩) (Mutsu), wo er und seine Nachkommen bis 1729 in einem Festen Haus mit einem Einkommen von 30.000 Koku residierten. Danach führte der amtierende Daimyō als Tokugawa Muneharu (1696–1764) die Hauptlinie in Nagoya weiter.

Literatur

  • Papinot, Edmond: Historical and Geographical Dictionary of Japan. Nachdruck der Ausgabe von 1910 durch Tuttle, 1972. ISBN 0-8048-0996-8.
  • Miura, Masayuki (Hrsg.): Shiro to jinya. Tokoku-hen. Gakken, 2006. ISBN 978-4-05-604378-5.
  • Miura, Masayuki (Hrsg.): Shiro to jinya. Saikoku-hen. Gakken, 2006. ISBN 978-4-05-604379-2.
  • S. Noma (Hrsg.): Owari domain. In: Japan. An Illustrated Encyclopedia. Kodansha, 1993. ISBN 4-06-205938-X, S. 1175.
  • Miyaji, Saichiro (Hrsg.): Bakumatsu shoshu saigo-no hanshu-tachi. Nishinihon-hen. Jinbunsha, 1997. ISBN 978-4-7959-1906-8.

Anmerkungen

  1. Heute befindet sich dort das japanische Verteidigungsministerium. Zuvor befand sich dort eine Kasernen, der Ort von Mishima Yukios Seppuku.
  2. Dieses Viertel heißt Ki-O-I-cho nach den Nebenresidenzen der Kishū-Tokugawa, Owari-Tokugawa und Ii. Heute steht dort das große Hotel New Otani.
  3. Heute ein Stadtteil von Kaizu.

Einzelnachweise

  1. Furusawa, Tsunetoshi: Kamon daichō. Kin’ensha, o. J., ISBN 4-321-31720-7, S. 184.
  2. Ausschnitt aus einer Edo-Karte von ca. 1843.
  3. Ausschnitt aus der Stadtteilkarte "Soto-Sakurada" von ca. 1850.
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