Tinne Van der Straeten
Tinne Van der Straeten (* 1. April 1978 in Malle)[1][2][3] ist eine belgische Politikerin und Juristin. Seit Oktober 2020 ist sie Energieministerin in der Regierung De Croo.[4]
Ausbildung und Beruf
Van der Straeten ist die Enkelin eines Bauern aus Kempen. Sie war das zweite von drei Kindern und wuchs in Malle in der Provinz Antwerpen auf. 1996 begann sie ein Studium der Afrikanistik an der Universität Gent. Nach dem Studium war sie ab 2000 als wissenschaftliche Mitarbeiterin an der UCL und der KU Leuven tätig. Van der Straeten begann ein Abendstudium in Jura an der VUB. 2010 wurde sie als Anwältin zugelassen und gründete gemeinsam mit Tim Vermeir die Kanzlei Blixt, spezialisiert auf Umwelt- und Energierecht.[5]
Politik
Von 2002 bis 2004 war Van der Straeten Sprecherin der Jugendorganisation von Agalev, einer flämischen grünen Partei, die sich 2003 in Groen! umbenannte. Von 2005 war 2007 war sie stellvertretende Vorsitzende von Groen.
Bei der Wahl 2003 kandidierte sie für den Senat. Agalev erlitt bei der Wahl eine Niederlage und konnte weder in die Abgeordnetenkammer noch in den Senat einziehen.[6]
Van der Straeten trat 2004 bei der Europawahl an, wo sie den dritten Platz auf der Liste von Groen! belegte, die nur einen Europaabgeordneten stellten.[7] Sie kandidierte auch für das Parlament der Region Brüssel-Hauptstadt, wo sie den ersten Platz der Ersatzkandidaten errang.[8] 2006 wurde sie in den Gemeinderat von Koekelberg, einer Gemeinde der Region Brüssel-Hauptstadt, gewählt.[9]
Bei der Wahl 2007 zog sie für Groen für den Wahlkreis Brüssel-Halle-Vilvoorde in die Abgeordnetenkammer ein.[10]
Sie kandidierte 2009 erfolglos bei der Europawahl in Belgien 2009,[11], bei der Wahl zum Parlament der Region Brüssel-Hauptstadt[12] und bei der Wahl zum Flämischen Parlament.[13]
Bei der Wahl 2010 verlor sie ihr Parlamentsmandat.[14] Sie zog sich aus der Politik zurück und konzentrierte sich auf ihre Tätigkeit als Anwältin.
2018 wurde sie Schöffin in Koekelberg, zuständig für Mobilität und öffentliche Arbeiten.[5] Bei der Wahl am 26. Mai 2019 zog sie für Ecolo im Wahlkreis Brüssel-Hauptstadt in die Abgeordnetenkammer ein.[15]
Seit dem 1. Oktober 2020 ist sie Energieministerin in der Regierung De Croo.[4] Am 1. Juli 2021 hat sie versichert, weder die belgische Regierung noch der Betreiber Electrabel planten eine Laufzeit vom Kernreaktor Tihange 2 über 2023 hinaus. Er wird voraussichtlich im Februar 2023 endgültig abgeschaltet. Van der Straeten hat vor ihrer Zeit als Ministerin die Klage der Städteregion Aachen gegen Tihange 2 anwaltlich betreut.[16]
Einzelnachweise
- Tinne Van der Straeten. Föderale öffentliche Dienste "Inneres", abgerufen am 5. Dezember 2020 (französisch).
- CV: Législature 52 (28.06.2007 - 07.05.2010). Föderale öffentliche Dienste "Inneres", abgerufen am 5. Dezember 2020 (französisch).
- Auf Belgium.de wird Malle als Geburtsort angegeben, die Parlamentswebsite dekamer.be gibt Zoersel als Geburtsort an. Beide Orte sind benachbart, in den 70ern gab es einen Gebietstausch zwischen den beiden Gemeinden.
- Die Zusammenstellung der Belgischen föderalen Regierung. Die föderale Regierung Alexander De Croo. Belgischer föderaler öffentlicher Dienst, abgerufen am 5. Dezember 2020.
- Catherine Vuylsteke: Portret van energieminister Tinne Van der Straeten (Groen): 'Een snel rijzende ster in de Wetstraat'. Knack, 25. November 2020, abgerufen am 5. Dezember 2020 (niederländisch).
- Amtliches Endergebnis der Wahl zum Senat am 18. Mai 2003. Föderale öffentliche Dienste "Inneres", abgerufen am 5. Dezember 2020.
- Amtliches Endergebnis der Wahl zum Europaparlament am 13. Juni 2004. Föderale öffentliche Dienste "Inneres", abgerufen am 5. Dezember 2020.
- Amtliches Endergebnis der Wahl zum Rat der Region Brüssel-Hauptstadt am 13. Juni 2004. Föderale öffentliche Dienste "Inneres", abgerufen am 5. Dezember 2020.
- Steven van Garsse: Wie is Tinne Van der Straeten, de nieuwe minister van Energie? In: bruzz.be. Abgerufen am 5. Dezember 2020 (niederländisch).
- Amtliches Endergebnis der Wahl zur Abgeordnetenkammer am 10. Juni 2007. Föderale öffentliche Dienste "Inneres", abgerufen am 5. Dezember 2020.
- Amtliches Endergebnis der Wahl zum Europaparlament am 7. Juni 2009. Föderale öffentliche Dienste "Inneres", abgerufen am 5. Dezember 2020.
- Amtliches Endergebnis der Wahl zum Parlament der Region Brüssel-Hauptstadt am 7. Juni 2009. Föderale öffentliche Dienste "Inneres", abgerufen am 5. Dezember 2020.
- Amtliches Endergebnis der Wahl zum Flämischen Parlament am 7. Juni 2009. Föderale öffentliche Dienste "Inneres", abgerufen am 5. Dezember 2020.
- Amtliches Endergebnis der Wahl zur Abgeordnetenkammer am 13. Juni 2010. Föderale öffentliche Dienste "Inneres", abgerufen am 5. Dezember 2020.
- Amtliches Endergebnis der Wahl zur Abgeordnetenkammer am 26. Mai 2019. Föderale öffentliche Dienste "Inneres", abgerufen am 5. Dezember 2020.
- wdr.de