Tilla-Durieux-Park
Der Tilla Durieux-Park, benannt nach der Schauspielerin Tilla Durieux, ist ein öffentlicher Freiraum im Berliner Ortsteil Tiergarten.
Tilla-Durieux-Park | |
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Blick von Norden über den Tilla-Durieux-Park | |
Basisdaten | |
Ort | Berlin |
Ortsteil | Berlin-Mitte |
Angelegt | 2000 bis 2003 |
Nutzung | |
Nutzergruppen | Fußverkehr; Freizeit |
Parkgestaltung | DS Landschapsarchitecten |
Lage
Der Park verläuft als 50 Meter schmales Band (davon innen 30 Meter Wiesenfläche) vom Potsdamer Platz nach Süden bis zum Landwehrkanal, zwischen dem Daimler-Areal bzw. der Linkstraße auf der einen und den Park Kolonnaden bzw. der – nach der Schriftstellerin und Journalistin Gabriele Tergit benannten – Gabriele-Tergit-Promenade auf der anderen Seite. Der Park überdeckt auf seiner gesamten Länge von 485 Metern den Tunnel Nord-Süd-Fernbahn, von dem ein Entlüftungsschacht am Nordende in den Park hineinragt. Der Park ist Teil des 40 Kilometer langen Nord-Süd-Weges, der als Wanderweg 5 der 20 grünen Hauptwege Berlins von Nord entlang der Panke nach Süd bis zum Regionalpark Teltow Park führt.[1] Nach Norden bindet der Park an die Grünanlagen am Potsdamer Platz und zum Spreebogenpark am Regierungsviertel an. Nach Süden folgt auf der gegenüberliegenden Seite des Landwehrkanals der Park am Gleisdreieck.
Baugeschichte
Das Amsterdamer Landschaftsarchitekturbüro DS Landschapsarchitecten gewann 1995 mit seinen Entwürfen den Realisierungswettbewerb „Zwei Parks am Potsdamer Platz“. Neben dem Tilla-Durieux-Park gestaltete das Büro auch den Henriette-Herz-Park. Der Tilla-Durieux-Park wurde am 21. Juni 2003 eröffnet. Die Baukosten betrugen 2,25 Mio. Euro, die Anlage hat eine Fläche von 25.000 m².
Gestaltung
Der Park besteht im Kern aus zwei schräg ansteigenden Rasenflächen, die zu je einer Seitenallee hin durch Steilböschungen abgegrenzt sind. Die Steigung ist entlang der Längsachse gedreht, sodass die höchsten Punkte der Rasenflächen am südwestlichen und am nordöstlichen Parkende liegen. In einem Einschnitt an der Querachse dieser „Rasenskulptur“ stehen fünf 21 Meter lange Wippen, auf denen Besucher die Drehung nachvollziehen können (die Wippen sind zurzeit wegen Sicherheitsbedenken fixiert). Seitlich befinden sich Promenaden mit Linden.
Diese auch als „überdimensionales Rasenkissen“[2] oder „immenses städtisches Sofa“[3] bezeichnete Anlage kann als von der Land Art beeinflusste, minimalistische Interpretation der Idee eines Parks mit einem relativ offenen Nutzungskonzept gesehen werden. Das „Rasenkissen“ wird bei gutem Wetter von Berlinern und Touristen gern zum Ausruhen, Sonnenbaden, Rasten und Verweilen genutzt.
Literatur
- Nicole Uhrig: Berlin. Ein Begleiter zu neuer Landschaftsarchitektur. Callwey, München 2005. ISBN 3-7667-1636-0
Weblinks
- Projektbeschreibung bei der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung
- Das ganze Leben sollte Kunst sein… Interview mit dem Landschaftsarchitekten
Einzelnachweise
- 20 grüne Hauptwege, Wegnummer: 5
- Ariane Röntz: Vom kulturellen Umgang mit Freiraum. (Memento des Originals vom 28. Juli 2015 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. In: Stadt + Grün. Jg. 55, August 2006, S. 8–9. ISSN 0948-9770
- Im Original: “immense urban sofa”. Siehe: Christophe Girot: Eulogy of the Void. The Lost Power of Berlin Landscapes After the Wall. (Memento vom 20. August 2007 im Internet Archive) In: DISP. Nr. 156, 1/2004, S. 35–39, hier S. 38–39, Zitat S. 39.