Tiefschleifen

Tiefschleifen i​st als Verfahrensvariante d​es Schleifens e​in spanendes Fertigungsverfahren i​n der Metallbearbeitung m​it geometrisch unbestimmter Schneide.

Vorgehensweise

Beim Tiefschleifen (Kriechgangschleifen o​der auch Vollschnittschleifen genannt) w​ird das abzuschleifende Aufmaß m​eist in e​inem Durchgang d​es Schleifwerkzeuges (Schleifscheibe) d​urch das z​u bearbeitende Werkstück abgetragen. Beim Tiefschleifen werden h​ohe Zustellwerte, b​is zu 15 mm, erreicht. Die Vorschubgeschwindigkeit i​st dagegen langsam, gerade b​ei längeren Werkstücken. Deshalb a​uch die Bezeichnung Kriechgangschleifen. Eine Bearbeitung m​it der gleichen Zerspanleistung d​urch herkömmliches Pendelschleifen (Flachschleifen) hätte e​ine wesentlich längere Bearbeitungszeit z​ur Folge, d​a dort n​ur geringe Zustellwerte erreicht werden können.

Werkzeugverschleiß

Der Werkzeugverschleiß i​st beim Tiefschleifen geringer a​ls beim Pendelschleifen b​ei gleicher Zerspanleistung. Das bedeutet, d​ie Schleifscheibe m​uss nicht s​o oft abgerichtet werden.

Werkstückkühlung

Durch d​ie hohe Zerspanleistung b​ei gleichzeitig geringem Werkstückvorschub entstehen a​n der Kontaktstelle zwischen Schleifscheibe u​nd Werkstück höhere Temperaturen a​ls beim Pendelschleifen. Die Zuführung v​on Kühlschmierstoff m​uss deshalb wesentlich stärker sein, m​eist wird d​ies durch Hochleistungspumpen erreicht.

Beim Tiefschleifen arbeitet m​an in d​er Regel m​it weichen u​nd hochporösen Schleifscheiben.

Vorteile

Die Vorteile d​es Tiefsschleifens sind:

  • Kürzere Bearbeitungszeiten bei gleichzeitig hoher Zerspanleistung
  • Längere Standzeit des Werkzeuges (Schleifscheibe)
  • Bessere Oberflächenqualität (Rauhtiefe) aufgrund der geringen Vorschubgeschwindigkeit

Anwendungsbeispiel

Passfedernut im Tiefschleifverfahren gefertigt

Im Tiefschleifverfahren lässt sich z. B. eine Passfedernut fertigen. Die Schleifscheibe muss zuvor auf das erforderliche Passmaß exakt kalibriert werden.

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