Thomas Bagger
Thomas Bagger (* 21. Oktober 1965 in Lüneburg) ist ein deutscher Diplomat und Ministerialdirektor.[1] Derzeit ist Bagger Leiter der außenpolitischen Abteilung im Bundespräsidialamt.
Leben
Der Sohn des früheren Generalinspekteurs der Bundeswehr Hartmut Bagger absolvierte nach dem Abitur 1984 eine Ausbildung zum Reserveoffizier bei der Bundeswehr. Nach deren Abschluss begann er 1986 ein Studium der Politikwissenschaften an der Ludwig-Maximilians-Universität München, das er 1992 abschloss. Während dieser Zeit absolvierte er zwischen 1988 und 1989 auch einen Studiengang im Fach Internationale Beziehungen am Institut d’études politiques de Paris (SciencesPo) sowie anschließend von 1989 bis 1990 einen Studiengang Verwaltung und Politik an der University of Maryland, College Park, das er mit einem Master of Arts (M.A.) beendete. Danach war er zwischen 1990 und 1992 als Forschungsassistent bei der Stiftung Wissenschaft und Politik (SWP) beschäftigt. 1992 schloss er seine Promotion an der Ludwig-Maximilians-Universität München mit der Dissertation „Strategische Technologien“, internationale Wirtschaftskonkurrenz und staatliche Intervention. Eine Analyse der Entwicklungen und Widersprüche am Beispiel der Halbleiterindustrie ab.
Laufbahn
1992 begann Bagger den Vorbereitungsdienst für den höheren Auswärtigen Dienst. Im Auswärtigen Amt arbeitete er zunächst im Grundsatzreferat der Europaabteilung und 1995/1996 als Redenschreiber für Außenminister Klaus Kinkel. Von 1996 bis 1998 war er Referent für Presse und Politik an der Deutschen Botschaft Prag. Von 1999 bis 2002 arbeitete er als Redenschreiber von Bundesaußenminister Joschka Fischer im Ministerbüro des Auswärtigen Amtes in Berlin. Von 2002 bis 2006 war er in der Politischen Abteilung und im Pressereferat an der deutschen Botschaft in Ankara und von 2006 bis 2009 als Politischer Gesandter an der deutschen Botschaft in Washington, D.C. tätig.
Von 2009 bis 2011 war Bagger Büroleiter des Bundesaußenministers Guido Westerwelle. Vom Sommer 2011 bis Anfang 2017 leitete er den Planungsstab des Auswärtigen Amtes in Berlin, seit Ende 2013 unter Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier.[2] Dort verantwortete er mit dem Projekt „Review2014“ eine grundlegende Überprüfung der deutschen Außenpolitik, an die sich eine Neuorganisation des Auswärtigen Amtes anschloss. Im März 2017 wechselte er mit dem neuen Bundespräsidenten Frank-Walter Steinmeier ins Bundespräsidialamt und leitet dort die Abteilung Außenpolitik.[3]
Schriften
- „Strategische Technologien“, internationale Wirtschaftskonkurrenz und staatliche Intervention. Eine Analyse der Entwicklungen und Widersprüche am Beispiel der Halbleiterindustrie, Dissertation Universität München, Baden-Baden 1993, ISBN 3-7890-2867-3
- The German Moment in a Fragile World, in: The Washington Quarterly, Vol. 37, 4, Januar 2015, S. 25–35, doi:10.1080/0163660X.2014.1002151
Einzelnachweise
- politikszene - politik & kommunikation (Memento des Originals vom 18. August 2012 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. , Ausgabe Nr. 335, 31.5.-6.6.2011
- politikszene - politik & kommunikation, Ausgabe Nr. 261, 17.11. – 23.11.2009.
- Peter Dausend, Michael Thumann: „La Mannschaft wechselt ins Schloss Bellevue“, Die ZEIT, 9. Februar 2017, S. 7