Thioketale
Als Thioketal (genauer: Dithioketale) bezeichnet man in der Chemie ein Ketal in dem beide acetalischen Sauerstoffatome durch Schwefelatome ersetzt wurden.[1] Bei den Monothioketalen ist nur eines der beiden acetalischen Sauerstoffatome eines Ketals durch ein Schwefelatom ersetzt.
Thioketale |
Allgemeine Struktur von Thioketalen (genauer: Dithioketale). Dabei gilt: R1 bis R4 sind Organyl-Reste (Alkyl-Reste, Aryl-Reste, Arylalkyl-Reste etc.), jedoch kein Wasserstoffatom. [Bei R3 und/oder R4 Wasserstoff: Thioacetal (genauer: Dithioacetal)]. |
Allgemeine Struktur der Monothioketale. Dabei gilt: R1 bis R3 sind Organyl-Reste (Alkyl-Reste, Aryl-Reste, Arylalkyl-Reste etc.), jedoch kein Wasserstoffatom. (Bei R3 und/oder R4 Wasserstoff: Monothioacetal). |
Heute werden Thioketale meist unter dem Begriff Thioacetale subsumiert, obwohl sich erstere von Ketonen und nicht von Aldehyden ableiten.
Synthese
Zur Synthese eines Thioketals wird ein Keton mit einem ein- oder zweiwertigen Thioalkohol säurekatalysiert oder in Gegenwart von Zinkchlorid unter Wasserabspaltung umgesetzt.[1] Alternativ werden bei der Corey-Seebach-Reaktion Thioacetale zuerst mit einer Base deprotoniert. Das so gebildete Anion liefert bei der anschließenden Umsetzung mit einem Alkyl-Halogenid das entsprechende Thioketal:
Verwendung
Die Oxidation von Thioketalen z. B. mit Kaliumpermanganat liefert Disulfone:[2]
Durch die Reduktion von Thioketalen mit Raney-Nickel entstehen Alkane.
Einzelnachweise
- Brockhaus ABC Chemie, VEB F. A. Brockhaus Verlag Leipzig 1965, Seite 1410.
- R. L. Shriner, J. M. Cross, Elmer H. Dobratz: Dialkyl bis-(Carbethoxymethanesulfonyl)-methanes. In: Journal of the American Chemical Society. Band 61, Nr. 8, 1939, S. 2001–2003, doi:10.1021/ja01877a015.