Theodor von Richter

Theodor Andreas Gotthard Alexander v​on Richter (* 15. August 1852 i​n Riga; † 13. August 1925 i​n Jena) w​ar ein deutsch-baltischer Landespolitiker i​n Livland u​nd wurde 1912 i​n den russischen Baronsstand erhoben. Er w​ar bis 1908 Besitzer v​on Gut Alt-Drostenhof i​n Livland.

Familienwappen derer von Richter

Leben

Von Richter besuchte b​is 1864 d​as Vitzthum-Gymnasium Dresden u​nd wechselte d​ann in d​ie Krümmerschen Anstalten[1] z​u Werro, d​ie er 1870 verließ. 1871 begann e​r mit d​em Studium d​er Rechtswissenschaft a​uf der Universität Dorpat u​nd setzte s​ein Studium i​m Jahr 1876 i​n Berlin fort. 1878 übernahm d​er die Assessorenstelle a​m Landgericht i​n Riga. Von 1881 b​is 1887 w​ar er Assessor a​m Livländischen Hofgericht i​n Riga u​nd wurde d​ort 1888 Gerichtsrat. Im Jahre 1890 w​urde er Kassadeputierter[2] u​nd 1891 w​urde er Mitglied d​es Schulkollegiums a​m Landesgymnasium Birkenruh. 1893 w​urde er z​um Kreisdeputierte gewählt u​nd behielt dieses b​is 1896. Von 1891 b​is 1898 w​ar er Ehrenassessor d​es Wenden-Walkschen Oberkirchenvorsteheramts. 1896 b​is 1899 w​ar er Oberdirektionsrat d​er Livländischen Adels Güterkreditsozietät[3] u​nd wurde 1889 z​um livländischen Landrat gewählt. In d​er Livländischen Ritterschaft w​ar er a​b 1898 Präsident d​er Stipendienkommission u​nd ab 1899 Ritterschaftssekretär.

Im Jahre 1905 wählte m​an ihn z​um Sekretär d​er Baltischen Konstitutionellen Partei[4] u​nd von 1908 b​is 1915 w​ar er Delegierter d​er Livländischen Ritterschaft i​m Verwaltungsrat d​es Politechnikums i​n Riga. Weitere Ämter w​aren Direktor d​er Rigaschen Kredit-Gesellschaft (1909–1920), Geschäftsführender Assessor d​es Riga-Wolmarschen Adeligen Waisengerichte. Seinen Lebensabend verbrachte e​r ab 1921 i​n Jena.

Herkunft und Familie

Theodor v​on Richter stammte a​us dem deutsch-baltischen Adelsgeschlecht von Richter. Sein Vater Alexander v​on Richter (1802–1864), d​er mit Martha Freiin v​on Budberg (1759–1809) verheiratet war. Theodor heiratete 1889 Helene Loewen (* 1864), i​hre Nachkommen waren:

  • Barbara von Richter (* 1897) ∞ Gregor von Brackel (* 1896)
  • Erika von Richter (* 1898)
  • Leonhard von Richter (* 1901)

Einzelnachweise

  1. Die bekannte Krümmersche Anstalt in Werro. In: Friedrich Georg von Bunge, Das Inland. Eine Wochenschrift für Liv-, Esth- und Curländische Geschichte, Geographie, Statistik und Litteratur, Band 4, Verlag Kluge, 1839, Original von Österreichische Nationalbibliothek, Digitalisiert 4. Febr. 2014 (Correspondenznachrichten, Repertorium der Tageschronik zbd Miscellen, Werro, den 3. Mai) S. 315
  2. Der Kassadeputierte war in Livland ein für drei Jahre gewählter ritterschaftlicher Wahlbeamter und Gehilfe des Landmarschalls bei der Verwaltung der Ritterkasse. Mit ihm hatten die Kassadeputierten dafür zu sorgen, dass die Kasse nicht mit überflüssigen Ausgaben belastet wurde. In: Baltisches Rechtswörterbuch
  3. Die „Livländische Adelige Güter-Kreditsozietät“, im gewöhnlichen Sprachgebrauch „Kreditsystem“ genannt, wurde 1803 gegründet, um Rittergutsbesitzern durch Pfandbriefdarlehen finanziellen Rückhalt zu geben.
  4. Die Tätigkeit der Baltischen Konstitutionellen Partei im Jahre 1907. Referat des Parteisekretärs Th. Von Richter auf der Parteiversammlung vom 18. Januar 1908
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