Theodor Schmieding
Theodor Schmieding (* 15. August 1843 in Bönen, Westfalen; † 27. November 1918 in Dortmund)[1] war ein deutscher Jurist, der als Richter und Parlaments-Abgeordneter wirkte.
Leben
Theodor Schmieding studierte an der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg Rechtswissenschaften. 1864 wurde er Mitglied des Corps Guestphalia Heidelberg.[2] Nach dem Studium schlug er die Richterlaufbahn ein und arbeitete zuletzt als Landgerichtsrat am Landgericht Dortmund.
Danach saß Schmieding von 1884 bis 1913 als Mitglied der Nationalliberalen Partei und Abgeordneter des Wahlkreises 5 im Regierungsbezirk Arnsberg (der sich über die Jahrzehnte in seinem Zuschnitt veränderte, zu dem aber stets der Stadtkreis Dortmund gehörte) im Preußischen Abgeordnetenhaus.[3] Von 1895 bis 1901 gehörte er der Geschäftsordnungskommission an. Er zählte zu den führenden Persönlichkeiten seiner Fraktion. 1913 wurde er vom preußischen König zum Mitglied des Preußischen Herrenhauses berufen.
Schmieding gehörte den Aufsichtsräten der Gelsenkirchener Bergwerks-AG und der „Union“ AG für Bergbau, Eisen- und Stahl-Industrie bzw. der Deutsch-Luxemburgischen Bergwerks- und Hütten-AG an.[1] Aufgrund seines Aktienvermögens wurde er als Millionär eingestuft. Seine beiden Töchter waren in den Kreisen des Ruhrbergbaus verheiratet: Helene mit Eugen Kleine (Generaldirektor der Harpener Bergbau AG, Sohn von Eduard Kleine), Elisabeth mit Ernst Flemming (Ministerialdirektor im preußischen Ministerium für Handel und Gewerbe).[1]
Literatur
- Bernhard Mann: Biographisches Handbuch für das Preußische Abgeordnetenhaus 1867–1918. (= Handbücher zur Geschichte des Parlamentarismus und der politischen Parteien, Band 3.) Droste Verlag, Düsseldorf 1988, S. 346.
Einzelnachweise
- Walter Serlo: Bergmannsfamilien, XII. In: Glückauf – Berg- und Hüttenmännische Zeitschrift, 65. Jahrgang 1929, Nr. 3 (vom 19. Januar 1929) (online als PDF), S. 82.
- Kösener Korpslisten 1910, 112, 798.
- Thomas Kühne: Handbuch der Wahlen zum Preußischen Abgeordnetenhaus 1867–1918. Wahlergebnisse, Wahlbündnisse und Wahlkandidaten. (= Handbücher zur Geschichte des Parlamentarismus und der politischen Parteien, Band 6.) Droste Verlag, Düsseldorf 1994, S. 627–629. (zu den Wahlergebnissen)
Siehe auch
- Liste der Mitglieder des preußischen Abgeordnetenhauses (20. Wahlperiode)
- Liste der Corpsstudenten im Preußischen Abgeordnetenhaus
- Liste der Mitglieder des Preußischen Herrenhauses
- Liste der Corpsstudenten im Preußischen Herrenhaus