Theodor Helten

Theodor Helten (* 9. April 1897 i​n Köln-Ehrenfeld; † 18. Mai 1942 i​n Sachsenhausen (Oranienburg)) w​ar ein katholischer Geistlicher u​nd wurde i​m KZ Sachsenhausen z​u Tode gequält.

Herkunft und Ausbildung

Theodor Helten w​ar eines v​on sieben Kindern d​es Pferdekutschers Hermann Helten u​nd dessen Frau Gertrud, geb. Albrecht. Nach d​em Studium d​er katholischen Theologie a​n der Universität Bonn u​nd der anschließenden Ausbildung i​m Kölner Priesterseminar w​urde er a​m 10. August 1923 i​m Hohen Dom z​u Köln v​on Erzbischof Karl Joseph Kardinal Schulte z​um Priester geweiht.

Wirken

Eine e​rste Stelle führte i​hn am 11. Dezember 1923 a​ls Kaplan n​ach Nievenheim, e​ine weitere bereits a​m 16. August 1924 i​n das oberbergische Morsbach u​nd eine dritte a​m 6. März 1928 n​ach Meckenheim, b​evor er a​m 23. März 1931 z​um Rektoratspfarrer i​n Heisterbacherrott ernannt wurde. Während seiner dortigen Tätigkeit erfuhr d​ie seit 1921 bestehende Wallfahrt z​ur Reliquie d​es heiligen Apostels Judas Thaddäus gerade a​uch nach 1933 e​inen regen Zulauf.

Verhaftung und Tod

Nach anonymer Denunziation wegen angeblicher Unterschlagung von Wallfahrtsgeldern und Steuerhinterziehung wurde Helten im April 1937 festgenommen und für 18 Monate im Gefängnis von Königswinter in so genannter Schutzhaft gefangengehalten. Anschließend kehrte er für einen Tag wieder nach Heisterbacherrott zurück, verließ den Ort jedoch bereits am darauffolgenden Tag, da gegen ihn seitens der örtlichen NS-Funktionäre Drohungen ausgesprochen wurden. In der darauffolgenden Zeit wurde Helten in der Wandernden Kirche eingesetzt, bis ihn die Gestapo an einem bislang nicht bekannten Datum erneut festnahm und in das Konzentrationslager Sachsenhausen einlieferte. Dort wurde Helten von einem kommunistischen Kapo zu Tode gequält. Das Standesamt Oranienburg gab den 18. Mai 1942 als Sterbedatum an. Der Leichnam des Geistlichen wurde im kleinen Krematorium auf dem Industriehof des KZ Sachsenhausen eingeäschert. Die Urne konnte seine Mutter später in Köln gegen Entrichtung einer Gebühr abholen und auf dem Melaten-Friedhof im Familiengrab bestatten lassen.

Ehrungen

Literatur

  • Handbuch des Erzbistums Köln, 23. Ausgabe, Köln 1933, S. 757.
  • Ulrich von Hehl (Hrsg.): Priester unter Hitlers Terror. Eine biographische und statistische Erhebung. Verlag Ferdinand Schöningh Paderborn 1996³, Bd. I, Sp. 731. ISBN 3-506-79839-1.
  • Helmut Moll: Rektor Theodor Helten (1897-1942) aus Heisterbacherrott im KZ Sachsenhausen zu Tode gequält, in: Siebengebirgs-Zeitung. Unabhängige Heimatzeitung für das Siebengebirge und Umgebung, Jg. 34 (1997) Nrn. 36 (2–3) und 37 (2–3).
  • Helmut Moll (Hrsg. im Auftrag der Deutschen Bischofskonferenz): Zeugen für Christus. Das deutsche Martyrologium des 20. Jahrhunderts, Paderborn u. a. 1999, 7. überarbeitete und aktualisierte Auflage 2019, ISBN 978-3-506-78012-6, Band I, S. 349–353.
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