Thüring Fricker
Leben
Er studierte an der Universität Heidelberg, der Universität Freiburg, der Universität Basel sowie an der Universität Pavia und erwarb in Heidelberg die Titel des Baccalaureus Artium (1458) und des Magister Artium (1460). 1473 wurde er auf Empfehlung der Stadt Bern in Pavia zum Doktor der Kanonischen Rechts promoviert. 1465 bis 1470 und 1471 bis 1492 wirkte er als Stadtschreiber in Bern und war 1492 bis 1512 sowie 1514 Mitglied im Kleinen Rat. Er war mindestens 86-mal Gesandter Berns an Tagsatzungen, stiftete eine Kapelle in der Kirche von Brugg (1504), ein Glasgemälde in der Kirche Auenstein sowie den Allerseelenaltar im Berner Münster (1505) mit dem Bild einer Geistermesse. Die Altarflügel befinden sich heute im Kunstmuseum Bern. Eine außereheliche Tochter von Thüring Fricker, Margaretha Fricker (auch Frickar oder Frikart), war die Mutter von Niklaus Manuel.
Ein Attika-Standbild Frickers steht an der Fassade des Hauptgebäudes der Berner Kantonalbank.
Literatur
- Emil Blösch: Fricker, Thüring. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 8, Duncker & Humblot, Leipzig 1878, S. 89 f.
- Christine Göttler: Doktor Thüring Frickers 'Geistermesse'. Die Seelgerätskomposition eines spätmittelalterlichen Juristen, in: Materielle Kultur und religiöse Stiftung im Spätmittelalter, Wien, Verlag der Oesterreichischen Akademie der Wissenschaften, 1990, S. 187–231.
- Ariane Huber: Doctor Thürings Ordnung. Ein Testament aus dem Jahre 1517 (Seminararbeit), Bern 2004.
- Regula Schmid: Fricker, Thüring. In: Historisches Lexikon der Schweiz.
- Gustav Tobler: Thüring Frickers Testament, in: Berner Taschenbuch auf das Jahr 1892, S. 56–76. online
Weblinks
- Frickart, Thüring im Repertorium „Geschichtsquellen des deutschen Mittelalters“
- Archivalien zu Thüring Fricker in der Burgerbibliothek Bern (Online-Archivkatalog)
- Publikationen von und über Thüring Fricker im Katalog Helveticat der Schweizerischen Nationalbibliothek