Tennet Holding
Tennet Holding B.V. (eigene Schreibweise TenneT) ist ein 1998 gegründeter niederländischer Stromnetzbetreiber mit Sitz in Arnhem im Besitz des niederländischen Finanzministeriums. Das Tochterunternehmen TenneT TSO B.V. betreibt 2020 in den Niederlanden ein Stromnetz bestehend aus 10.874 km Freileitung und Erdkabel sowie 335 Umspannwerken.[2]
Tennet Holding B.V. | |
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Rechtsform | Besloten vennootschap met beperkte aansprakelijkheid |
Gründung | 1998 |
Sitz | Arnhem Niederlande |
Leitung | Vorstand:
Vorsitzender des Aufsichtsrats:
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Mitarbeiterzahl | 4,321[1] |
Umsatz | 5,025 Mrd. €[1] |
Branche | Energie |
Website | www.tennet.eu |
Stand: 2020 |
Das Tochterunternehmen Tennet TSO GmbH betreibt in Deutschland ein Hoch- und Höchstspannungsnetz mit einer Gesamtlänge von rund 12.992 Kilometern (Freileitung: 10.771 km; Erdkabel: 2.221 km) sowie 133 Umspannwerken.[2]
Unternehmensgeschichte
Zwischen 1900 und 1920 nahmen viele regionale Verwaltungsbehörden die Energieversorgung in den Niederlanden selbst in die Hand. Dabei waren einige Behörden nur für den Transport, andere jedoch zusätzlich für die Erzeugung verantwortlich. Bis in die 1980er Jahre wurde die Energieversorgung der Niederlande von kommunalen Versorgungsunternehmen sichergestellt. Eine Reihe von Fusionen schufen im Laufe der Jahre mehrere regionale Energieversorgungsunternehmen, die ebenfalls nach und nach verschmolzen.
1949 schlossen sich die regionalen Versorgungsunternehmen in der Samenwerkende elektriciteits-produktiebedrijven (SEP) zusammen, um die Energieerzeugung und die Verwaltung der Übertragungsnetze zu bündeln. Zu Beginn lag das Hauptaugenmerk darauf, ein überregionales Sicherungsnetz aufzubauen, um auch bei Ausfall eines Kraftwerks die Versorgung mit Elektrizität gewährleisten zu können. Auf dem Gebiet der Übertragungsnetze war die SEP der Vorläufer der heutigen Tennet.
Tennet wurde 1998 gegründet. Das seinerzeit neue Elektrizitätsgesetz bestimmte Tennet zum unabhängigen Verwalter des niederländischen Höchstspannungsnetzes. Das Unternehmen sollte die wirksame und zuverlässige Energieversorgung der Niederlande sicherstellen.
Im Dezember 2003 vollendete Tennet die Übernahme des Stromnetzbetreibers Transportnet Zuid Holland (TZH), der die 150-kV-Leitungen in Südholland betrieb. Mit diesem Erwerb machte Tennet den ersten Schritt zum Betreiber aller niederländischen Übertragungsnetze.
Tennet TSO in Deutschland
Zum 1. Januar 2010 kaufte TenneT von E.ON deren deutsches Höchstspannungsnetz, das bis zum 5. Oktober 2010 als Transpower Stromübertragungs GmbH firmierte.[3] Damit kam E.ON einer Verpflichtung gegenüber der Europäischen Kommission nach, dieses bis zum 1. Dezember 2010 an einen Investor zu verkaufen, der bisher keine Interessen in der Stromerzeugung und/oder -versorgung hatte. Die EU-Wettbewerbskommissarin Neelie Kroes hatte dies aufgrund der marktbeherrschenden Stellung des E.ON-Konzerns in einem Kartellverfahren gefordert, das durch den Verkauf an den niederländischen Stromnetzbetreiber eingestellt werden konnte.[4] Sitz des unter dem Namen Tennet TSO firmierenden Unternehmens ist Bayreuth.
Unternehmensstruktur
Geschäftsführung
Beteiligungen
Das Unternehmen hält die folgenden Beteiligungen:[5]
- TenneT Orange B.V. (100 %)
- TenneT Green B.V. (100 %)
- TenneT TSO Duitsland B.V. (90 %)
- Tennet TSO GmbH (seit 1. Januar 2010)
- TenneT TSO B.V. (100 %)
- NOVEC B.V. (100 %)
- Relined B.V. (100 %)
- ETPA Holding B.V. (50,002 %)
- NLink International B.V. (100 %)
Einzelnachweise
- Jahresbericht 2020. (PDF) TenneT Holding B.V., März 2021, abgerufen am 31. März 2021 (englisch).
- Additional CSR data 2020. 11. März 2021, abgerufen am 31. März 2021 (englisch).
- Presse: E.ON zieht Verkauf von Hochspannungsnetz zügiger durch. In: finanzen.net. 6. Januar 2010, abgerufen am 1. Februar 2018.
- Kartellrecht: Kommission begrüßt Vorschläge von E.ON zu strukturellen Abhilfemaßnahmen, um den Wettbewerb auf dem deutschen Strommarkt zu stärken. MEMO/08/132. In: europa.eu. 28. Februar 2008, abgerufen am 3. Februar 2018.
- Organigramm der Tennet-Gruppe (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven) , abgerufen am 31. März 2021