Technologieregion Karlsruhe
Die Technologieregion Karlsruhe (TRK; Eigenschreibweise: TechnologieRegion Karlsruhe) wurde 1987 als regionale Aktionsgemeinschaft in der Region Mittlerer Oberrhein gegründet. Am 7. April 2017 wurde durch 25 Gesellschafter die Umwandlung von der bisherigen Gesellschaft bürgerlichen Rechts (GbR) in eine Gesellschaft mit beschränkter Haftung (GmbH) vorgenommen. Den Gründungsvertrag unterschrieben haben die bisherigen 16 kommunalen Gesellschafter (ein Regionalverband, elf Städte und vier Landkreise aus Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz), fünf Unternehmen, zwei Kammern und zwei Wissenschaftseinrichtungen. In der TRK arbeiten Wirtschaft, Wissenschaft und Verwaltung eng zusammen mit dem Ziel, die Wirtschafts-, Wissenschafts-, Innovations- und Technologieregion zu stärken und weiter voranzubringen. Der Fokus liegt dabei auf den Themenfeldern Mobilität, Energie und IT/Digitalisierung. Vorsitzender des Aufsichtsrats der Technologieregion Karlsruhe GmbH ist der Karlsruher Oberbürgermeister Frank Mentrup, Geschäftsführer ist Jochen Ehlgötz.
Fläche
Die TRK grenzt im Norden an die Metropolregion Rhein-Neckar, von der sie die Südpfalz mit umfasst, im Südwesten an das Elsass, im Süden an den Ortenaukreis und im Osten an den Enzkreis. Sie umschließt eine Fläche von 3.240 km², auf der insgesamt knapp 1,3 Millionen Menschen leben.
Mitglieder
Mitglieder sind aus Baden-Württemberg die Städte Baden-Baden, Bretten, Bruchsal, Bühl, Ettlingen, Gaggenau, Karlsruhe, Rastatt, Rheinstetten, Stutensee und Waghäusel sowie der Landkreis Karlsruhe, der Landkreis Rastatt und der Regionalverband Mittlerer Oberrhein, aus Rheinland-Pfalz die Landkreise Germersheim und Südliche Weinstraße. Darüber hinaus sind fünf Unternehmen (4L Vision GmbH, EnBW Kommunale Beteiligungen, evohaus, SEW-Eurodrive und Grenke), zwei Kammern (Industrie- und Handelskammer Karlsruhe und Handwerkskammer Karlsruhe) sowie zwei Wissenschaftseinrichtungen (Karlsruher Institut für Technologie (KIT) und das Forschungszentrum Informatik (FZI)) Gesellschafter der Technologieregion Karlsruhe.
Technologieregion Karlsruhe GmbH
Aufgaben
Zweck der Gesellschaft ist es, den Wirtschaftsraum Karlsruhe in seiner Entwicklung zu unterstützen, die regionale Zusammenarbeit zu fördern und die Stärken der Region zu bündeln. Durch die strategische Vernetzung von Partnern aus Wirtschaft, Wissenschaft und öffentlicher Hand werden Projekte im Reallabor-Maßstab initiiert. Die Technologieregion Karlsruhe agiert als Plattform, übernimmt die Steuerung der unterschiedlichen Akteure und trägt zur Co-Finanzierung bei. Die Ergebnisse der Kooperationsprojekte werden im nationalen und internationalen Umfeld positioniert und sichtbar gemacht. Darüber hinaus ist die TRK als Interessensvertreter der Region und ihrer Akteure gegenüber Entscheidungsträgern im Land, im Bund, in Europa und darüber hinaus aktiv. Eine weitere Aufgabe ist die Unterstützung von Infrastrukturvorhaben zum Nutzen der gesamten Region auf beiden Seiten des Rheins.
Organe der Gesellschaft
Die Organe der Gesellschaft sind die Gesellschafterversammlung, der Aufsichtsrat, der Beirat und die Regionalkonferenz. Die Gesellschafterversammlung besteht aus den gesetzlichen Vertreterinnen und Vertretern der Gesellschafter, die sich in drei Gesellschaftergruppen Öffentliche Hand, Wirtschaft/Kammern und Wissenschaft organisieren. Dem Aufsichtsrat gehören sechs Vertreter der Gesellschaftergruppe Öffentliche Hand, fünf Vertreter der Gesellschaftergruppe Wirtschaft/Kammern sowie ein Vertreter der Gesellschaftergruppe Wissenschaft an. Vorsitzender der Gesellschafterversammlung und des Aufsichtsrats ist der Karlsruher Oberbürgermeister Dr. Frank Mentrup. Die Regionalkonferenz besteht aus den gesetzlichen Vertreterinnen und Vertretern der Gesellschafter oder deren Bevollmächtigten sowie mindestens 20 anderen Mitgliedern gesellschaftlicher Gruppen aus den Bereichen Wirtschaft, Wissenschaft und Kultur.
Veranstaltungen und Initiativen
EXPO REAL in München
Die TechnologieRegion Karlsruhe wirbt jedes Jahr mit einer Ausstellergemeinschaft auf der EXPO REAL in München, der europaweit größten B2B-Fachmesse für Immobilien und Investitionen, für Projekte und Liegenschaften aus der gesamten TechnologieRegion Karlsruhe. Zu den Ausstellern aus der TRK gehörten 2017 die Aurelis Real Estate Service GmbH, die Entwicklungsgesellschaft Cité GmbH, die Gewerbeentwicklung Baden-Baden GmbH, die Volkswohnung GmbH, die Weisenburger Bau + Verwaltung GmbH, die Wirtschaftsförderung Karlsruhe, die Baden-Airpark GmbH, die b.i.g.-Gruppe, Wirtschaftsförderung Stadt Rastatt, die Regionale Wirtschaftsförderung Bruchsal GmbH und das Karlsruher Institut für Technologie (KIT).
Preisverleihungen
Die TechnologieRegion Karlsruhe verleiht die Preise Neo, Global und Kult.
Mit dem Neo - Der Innovationspreis der TechnologieRegion Karlsruhe werden seit 2010 jährlich herausragende Forschungs- und Innovationsleistungen zu wechselnden Ausschreibungsthemen gewürdigt. Der Preis ist mit insgesamt 20.000,- € dotiert.
Unternehmerische Konzepte und Aktivitäten im Auslandsgeschäft werden mit dem Global – der Außenwirtschaftspreis der TechnologieRegion Karlsruhe ausgezeichnet, der mit einem Preisgeld von 10.000 Euro verbunden ist.
Mit dem Kulturpreis der TechnologieRegion Karlsruhe prämiert die Gesellschaft Projekte und Initiativen aus dem Kulturbereich, die den regionalen Gedanken fördern und die regionale Zusammengehörigkeit stärken. Die Auszeichnung ist mit 1.000 Euro dotiert und wird alle zwei Jahre im Wechsel mit dem Global vergeben.
Arbeitgeberforum „Vereinbarkeit von Beruf und Familie“
Das Arbeitgeberforum TechnologieRegion Karlsruhe ist eine gemeinsame Initiative der TechnologieRegion Karlsruhe und des Karlsruher Bündnisses für Familie mit den Bündnispartnern Agentur für Arbeit Karlsruhe – Rastatt, Handwerkskammer Karlsruhe sowie Industrie- und Handelskammer Karlsruhe.[1] Ziel des Forums ist es, gemeinsam Maßnahmen zu entwickeln, um die Vereinbarkeit von Beruf und Familie zu verbessern. Die Geschäftsführung des Forums liegt beim Karlsruher Bündnis für Familie.[2]
Forschung
In Bruchsal startete im Juli 2019 das Forschungsprojekt für urbane und autonome Güterlogistik, efeuCampus. Auf dem Testgelände, das von der europäischen Union und dem Land Baden-Württemberg gefördert wird, werden Systeme für die autonome Güterzustellung und -abholung entwickelt und erprobt.[3]
Literatur
- Markus Hilpert: Die Technologieregion: Lernprozesse und Beschäftigungseffekte der Technologiepolitik – evaluiert an den Beispielen Ulm und Karlsruhe. Diss. Univ. Augsburg, Lehrstuhl für Sozial- und Wirtschaftsgeographie, Augsburg 2000, ISBN 3-923273-40-1.
- Anke Matuschewski: Regionale Verankerung der Informationswirtschaft in Deutschland: clusterbildende Faktoren in der Informationswirtschaft am Beispiel der Regionen Hamburg, Dresden-Oberes Elbtal und TechnologieRegion Karlsruhe. In: Zeitschrift für Wirtschaftsgeographie, 48. 2004, S. 19–33.
- Industrie- und Handelskammer Karlsruhe (Hrsg.): Wirtschaft in der TechnologieRegion Karlsruhe. Mitgliederzeitschrift der Industrie- und Handelskammer Karlsruhe. BVS, Braun Verl.-Services, Baden-Baden, ISSN 1439-2593.
- Technologieregion Karlsruhe. In: Merian, Jahreszeiten-Verlag, Hamburg 2005, ISBN 3-7742-6999-8.
Weblinks
Einzelnachweise
- Arbeitgeberforum TechnologieRegion Karlsruhe bei technologieregion-karlsruhe.de
- Karlsruher Bündnis für Familie bei karlsruhe.de
- Vollautomatische Paketzusteller im Test, Südwestrundfunk (SWR), 5. Juli 2019