Tania Freiin von Uslar-Gleichen
Tania Ruth Hilde Freiin von Uslar-Gleichen (* 3. Juli 1964 in München) ist eine deutsche Juristin und Diplomatin. Vom 1. Juli 2019 bis Anfang 2022 war sie Vizepräsidentin des Bundesnachrichtendienstes (BND).
Leben
Von Uslar-Gleichen lebte von 1978 bis 1981 für einige Jahre in Washington, D.C. und besuchte dort die Deutsche Schule. Ihr Vater, Brigadegeneral a. D. Hasso Freiherr von Uslar-Gleichen, war zu dieser Zeit Heeresattaché an der dortigen Botschaft.[1] Harald Freiherr von Uslar-Gleichen, ebenfalls Brigadegeneral a. D., war ihr Großvater.
Von 1983 bis 1989 studierte sie Rechtswissenschaften an der Ludwig-Maximilians-Universität München. Im Jahre 1989 legte sie die erste juristische Prüfung ab, absolvierte von 1989 bis 1992 ihr Referendariat und 1992 ihre zweite juristische Staatsprüfung. Sodann begann von Uslar-Gleichen eine Dissertation, die sie aber nicht vollendete.[1]
Laufbahn
Von 1993 bis 1994 durchlief sie die 14-monatige Attachéausbildung des Auswärtigen Amtes (AA) in Bonn. Im Anschluss war sie Referentin im Büro des Staatsministers für Europaangelegenheiten im AA. Tania von Uslar-Gleichen war von 1995 bis 1998 an der Botschaft Budapest eingesetzt. Es folgte eine Verwendung im Personalreferat des AA in Bonn und Berlin. Die folgende Verwendung von 2001 bis 2004 absolvierte sie in der Ständigen Vertretung der Bundesrepublik Deutschland bei der Europäischen Union in Brüssel sowie als Verbindungsperson zu dem damaligen Hohen Vertreter für die Gemeinsame Außen- und Sicherheitspolitik, Javier Solana.[1]
Anschließend war von Uslar-Gleichen bis 2006 stellvertretende Referatsleiterin des Referats Konfliktprävention in der Abteilung Vereinte Nationen und bis 2010 Stabschefin der Leiterin der Policy Unit, Helga Schmid, im Generalsekretariat des Rates der Europäischen Union in Brüssel. 2010 wurde sie für drei Jahre zum Bundeskanzleramt in Berlin als Referatsleiterin „Europapolitische Beziehungen zu EU-Mitgliedstaaten und EU-Außenbeziehungen“ abgeordnet.[1] Von 2014 bis August 2018 war von Uslar-Gleichen ständige Vertreterin des Leiters der Botschaft London. Als Geschäftsträgerin ad interim hatte sie zeitweise auch die Leitung der Botschaft inne.[2] Danach bekleidete sie das Amt der Beauftragten für Menschenrechte, Internationale Entwicklung und Soziales im AA und war als Ressortkoordinatorin für nachhaltige Entwicklung tätig, was ihr die Beförderung in die Besoldungsgruppe B 6 nach Bundesbesoldungsordnung einbrachte.[3]
Zum 1. Juli 2019 wurde von Uslar-Gleichen Nachfolgerin von Ole Diehl, der als Botschafter an die Deutsche Botschaft Bagdad ging, und damit als erste Frau Vizepräsidentin des BND.[3] Zum 1. März 2022 übernahm Ole Diehl erneut das Amt eines Vizepräsidenten des BND.
Weblinks
- Lebenslauf als Vizepräsidentin des BND (Memento vom 28. Februar 2022 im Internet Archive)
- Lebenslauf. In: https://uk.diplo.de/.
Einzelnachweise
- Claudia Kornmeier: Als Jurist beim Auswärtigen Amt – Alle drei Jahre ein neues Leben. In: https://www.lto.de/. Legal Tribune Online, 10. August 2012, abgerufen am 24. Mai 2019.
- Das BMF bei der deutschen Botschaft in London. In: https://www.bundesfinanzministerium.de/. Bundesministerium der Finanzen, 1. März 2018, abgerufen am 24. Mai 2019.
- Marco Feldmann: Wechsel beim Bundesnachrichtendienst. In: https://www.behoerden-spiegel.de/. Behördenspiegel, 22. Mai 2019, abgerufen am 24. Mai 2019.