Talsperre Husinec
Die Talsperre Husinec (tschechisch Vodní nádrž Husinec) ist eine Trinkwassertalsperre in Tschechien.
Talsperre Husinec | |||||||||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
| |||||||||
| |||||||||
Koordinaten | 49° 2′ 18″ N, 13° 59′ 36″ O | ||||||||
Daten zum Bauwerk | |||||||||
Sperrentyp: | Gewichtsstaumauer | ||||||||
Bauzeit: | 1934–1939 | ||||||||
Höhe des Absperrbauwerks: | 34,1 m | ||||||||
Höhe der Bauwerkskrone: | 531,73 m n.m. | ||||||||
Kronenlänge: | 197 m | ||||||||
Kronenbreite: | 5 m | ||||||||
Basisbreite: | 46,25 m | ||||||||
Kraftwerksleistung: | 0,630 | ||||||||
Daten zum Stausee | |||||||||
Wasseroberfläche | 56,75 ha | ||||||||
Speicherraum | 2,058 Mio. m³ | ||||||||
Gesamtstauraum: | 5,644 Mio. m³ | ||||||||
Einzugsgebiet | 211,4 km² | ||||||||
Bemessungshochwasser: | 161 m³/s |
Geographie
Die Talsperre liegt zwei Kilometer südlich von Husinec bzw. zweieinhalb Kilometer nördlich von Prachatice in einem größtenteils von Wäldern umgebenen Tal im Böhmerwaldvorland und staut die Blanice. Sie bildet den südlichsten Teil des Katastralbezirks Husinec. Ihr Damm befindet sich zwischen den Hügeln Hrádek (565 m) und Výrovčice (708 m). Südlich des Stausees erheben sich der Šibeniční vrch (681 m) und der Výrovec (686 m). Umliegende Ortschaften sind Husinec und Sirkovna im Norden, Výrov und Těšovice im Nordosten, Bělečská Lhota, Vojtášek und Městská Lhotka im Osten, Ostrov im Südosten, Probošt, Staré Prachatice, Kahov und Podolí im Süden, Oseky und Zábrdí im Südwesten, Podedvorský Mlýn und Dvory im Westen sowie Horouty im Nordwesten. Über die Dammkrone führt eine Nebenstraße zwischen Husinec und Prachatice.
Geschichte
Die Talsperre entstand zwischen 1934 und 1939 zum Hochwasserschutz und der Regulierung des Wasserstandes der Blanice. Dabei wurde die unbesiedelte Talaue unterhalb der Einmündung des Schwarzbaches geflutet. Das Projekt dazu entstand bereits 1930. In Folge des Münchner Abkommens, das die Blanice in diesem Bereich zum Grenzgewässer zwischen dem Deutschen Reich und der „Resttschechei“ machte, gab es kurzzeitige Bauverzögerungen. Schließlich wurde der gesamte Damm der „Resttschechei“ zugesprochen. Nach der Vollendung des Baus wurde 1940 am Damm der Grenzübergang Prachatitz–Hussinetz zwischen dem Deutschen Reich und dem Protektorat Böhmen und Mähren eingerichtet. 1953 wurde ein Kleinkraftwerk mit der Kaplanturbine von ČKD Blansko mit einer Leistung von 630 kW eingerichtet. Seit 1962 dient die Talsperre der Trinkwasserversorgung der Stadt Prachatice, die auf dem Šibeniční vrch ein Wasserwerk errichtete. 1999 wurde das von der AQUA Energie s.r.o. aus Hamr betriebene Wasserkraftwerk saniert. Seine jährliche Stromproduktion liegt bei 1800 MWh.