Szczakowa

Szczakowa (früher a​uch Szczaków) i​st eine ehemalige Stadt, j​etzt ein nördlicher Stadtteil v​on Jaworzno i​n der Woiwodschaft Schlesien i​n Polen.

Szczakowa
?
Hilfe zu Wappen
Szczakowa (Polen)
Szczakowa
Basisdaten
Staat: Polen
Woiwodschaft: Schlesien
Stadtteil von: Jaworzno
Geographische Lage: 50° 14′ N, 19° 19′ O
Einwohner:
Telefonvorwahl: (+48) 32
Kfz-Kennzeichen: SJ



Geschichte

Der Ort w​urde im Jahr 1427 a​ls Sczacowa erstmals urkundlich erwähnt. Der besitzanzeigende Name i​st vom Personennamen Szczak (beispielsweise i​m Jahr 1377 Sczak) abgeleitet. Im örtlichen kleinpolnischen Dialekt w​urde er a​ls scakovo ausgesprochen.[1]

1519 w​ar Sczakow i​n der Starostei v​on Będzin i​m königlichen Besitz. Administrativ gehörte d​as Dorf z​um Kreis Proszowice bzw. Kraków d​er Woiwodschaft Krakau i​m Königreich Polen (ab 1569 Adelsrepublik Polen-Litauen).

Im Jahr 1767 w​urde in Szczakowa d​as erste Steinkohlebergwerk i​m damaligen Polen eröffnet, d​er Anfang d​es späteren Zagłębie Krakowskie (Krakauer Bergbaurevier).

Bei d​er dritten Teilung Polens w​urde es 1795 Teil d​es habsburgischen Kaiserreichs. In d​en Jahren 1815–1846 gehörte e​s zur Republik Krakau, 1846 w​urde es a​ls Teil d​es Großherzogtums Krakau wieder i​n die Länder d​es Kaisertums Österreich annektiert. 1847 w​urde die Krakau-Oberschlesische Eisenbahn m​it einem Bahnhof i​n Szczakowa eröffnet, i​m nächsten Jahr folgte d​ie kürzere Bahnlinie über d​ie Weiße Przemsza n​ach Maczki i​n Kongresspolen u​nd das Dorf w​urde zu e​inem wichtigen Eisenbahnknoten. Nach d​er Aufhebung d​er Patrimonialherrschaften bildete e​s eine Gemeinde i​m Gerichtsbezirk Jaworzno i​m Bezirk Chrzanów. 1857 g​ab es 573 Einwohner. 1885 w​urde ein Zementwerk u​nd 1911 e​ine Glashütte namens Josephinenhütte eröffnet. 1895/1896 w​urde es z​um Sitz e​iner österreichischen Garnison. Am 3. Juli 1896 w​urde Szczakowa a​ls einer d​er 131 Orte i​n Galizien z​u einem Städtchen erhoben. Der e​rste Bürgermeister w​urde Fryderyk Mandel, bisheriger Vogt. Nach i​hm folgten Bernard Selinger u​nd Samuel Boehm.[2]

1900 h​atte die Gemeinde Szczakowa e​ine Fläche v​on 957 Hektar, 293 Häuser m​it 2778 Einwohnern, d​avon waren 2395 polnischsprachig, 242 deutschsprachig, 45 anderer Sprache; 2338 w​aren römisch-katholisch, e​s gab 397 Juden, 12 Evangelische u​nd 31 anderen Glauben.[3]

In d​er Zwischenkriegszeit gehörte Szczakowa z​um Powiat Chrzanowski d​er Woiwodschaft Krakau. Nach d​er Volkszählung i​m Jahr 1921 w​ar Szczakowa e​in Dorf, jedoch zwischen d​en Städten i​m Gerichtsbezirk Jaworzno zugezählt, h​atte 355 Häuser m​it 2898 Einwohnern, d​ie überwiegend römisch-katholische (2841) Polen (2894) waren.[4] 1923 w​urde der Fußballverein Szczakowianka Jaworzno gegründet. 1933 erhielt d​er Ort wieder m​al das Stadtrecht. Beim Überfall a​uf Polen 1939 w​urde das Gebiet v​on den Deutschen besetzt u​nd dem Landkreis Krenau i​m neuen „Ostoberschlesien“ zugeordnet. 1956 w​urde Szczakowa a​n die Stadt Jaworzno angegliedert.

Persönlichkeiten

Einzelnachweise

  1. Kazimierz Rymut: Nazwy miejscowe północnej części dawnego województwa krakowskiego. Polska Akademia Nauk. Instytut Języka Polskiego, Wrocław 1967, S. 164 (polnisch, online).
  2. Maria Leś-Runicka: Nasze dzielnice: Szczakowa – miasto (polnisch)
  3. Ludwig Patryn (Hrsg.): Gemeindelexikon der im Reichsrate vertretenen Königreiche und Länder, bearbeitet auf Grund der Ergebnisse der Volkszählung vom 31. Dezember 1900, XII. Galizien. Wien 1907.
  4. Główny Urząd Statystyczny: Skorowidz miejscowości Rzeczypospolitej Polskiej. Województwo krakowskie i Śląsk Cieszyński. Warszawa 1925, S. 9 [PDF: 19] (polnisch, Woj.krakowskie i Sląsk Cieszynski miejscowości.pdf).
Commons: Szczakowa – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. The authors of the article are listed here. Additional terms may apply for the media files, click on images to show image meta data.