Synagoge (Stadtschlaining)
Die Synagoge Stadtschlaining ist eine ehemalige Synagoge in der Stadtgemeinde Stadtschlaining im Burgenland. Die Synagoge befindet sich hofseitig hinter dem auch denkmalgeschützten Rabbinatshaus und wird vom Österreichischen Studienzentrum für Frieden und Konfliktlösung als Bibliothek genutzt.
Geschichte
Die jüdische Gemeinde des Ortes war bereits 1680 urkundlich genannt worden, und 1715 hatte Graf Sigmund I. Batthyány der jüdischen Gemeinde einen Betraum zur Verfügung gestellt. Die spätere Synagoge dürfte ursprünglich im 18. Jahrhundert gegründet worden sein und wurde im Hinterhof des Hauses Hauptplatz Nr. 3 errichtet. 1864 folgte ein Umbau, nachdem sich durch die tolerante Gesetzgebung von Ludwig Graf Batthyány die jüdische Bevölkerung des Ortes auf 650 Mitglieder bzw. auf 40 % der Einwohnerzahl erhöht hatte. Indessen sank die Zahl der Gemeindemitglieder nach der Liberalisierung der „Juden-Gesetze“ im damaligen Ungarn wieder ab. 1938 wurde die Synagoge während der Novemberpogrome verwüstet, die verbliebenen Juden wurden vertrieben. Die Einrichtungsgegenstände gingen während der Kriegsjahre verloren. Nach dem Zweiten Weltkrieg stand die Synagoge lange Zeit leer. In den 80er Jahren kaufte das österreichische Institut für Friedensforschung das Gebäude und begann mit der Renovierung. Auch die Deckengemälde aus der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts wurden renoviert. Heute befindet sich in der Synagoge eine öffentliche Bibliothek.
Bibliothek
Die heutige Bibliothek in der ehemaligen Synagoge ist eine öffentliche Bibliothek und umfasst mehr als 30.000 Bände sowie 150 in- und ausländische Zeitschriften.
Literatur
- Pierre Genée: Synagoge in Stadtschlaining. In: David. Jüdische Kulturzeitschrift. Jahrgang 8, Nr. 30, September 1996.
Weblinks
- Jüdische Gemeinde Schlaining. In: Regiowiki.at.
- Liste der Holocaust-Opfer mit Bezug zu Schlaining. In: Regiowiki.at.
- Geschichte der Juden im Burgenland. In: Regiowiki.at.
- Österreichisches Jüdisches Museum: Die Synagoge von Schlaining. In: ojm.at.