Sylvie Kinigi
Sylvie Kinigi (* 24. November 1953) war vom 10. Juli 1993 bis zum 7. Februar 1994 Premierministerin von Burundi.
Sylvie Kinigi gehört der ethnischen Gruppe der Tutsi an; ihr Ehemann ist Hutu. Zusammen haben sie fünf Kinder. Kinigi studierte an der Universität von Burundi und arbeitete danach im sozialen Bereich. Anschließend übernahm sie eine Tätigkeit als wirtschaftliche Beraterin des Premierministers. Nach der Wahl Melchior Ndadayes zum Präsidenten von Burundi ernannte dieser sie zur Premierministerin. Das sollte ein Zeichen für die Bemühungen sein, die beiden ethnischen Gruppen des Landes zu versöhnen. Ndadaye war Hutu und wollte mit der Ernennung Kinigis das Misstrauen unter den Tutsi abschwächen. Kinigi erklärte, dass die Zusammenführung der Ethnien oberste Priorität in ihrer Politik habe.
Der Beginn des Bürgerkriegs in Burundi führte zu gewaltsamen Übergriffen gegen die jeweils andere ethnische Gruppe. Präsident Ndadaye und sechs seiner Minister wurden von aufständischen Tutsi am 21. Oktober 1993 ermordet. Kinigi suchte Zuflucht in der französischen Botschaft und überlebte die Ereignisse. Am 5. Februar 1994 erklärte das Parlament den früheren Agrarminister Cyprien Ntaryamira zum Präsidenten. Am 7. Februar 1994 trat Anatole Kanyenkiko – ebenfalls Tutsi wie sie – ihre Nachfolge an und Kinigi übernahm einen Posten im Finanzsektor.