Swissgenetics
Die Swissgenetics Genossenschaft mit Sitz in Zollikofen ist der grösste Schweizer Produzent und Vermarkter von Rindersperma für die künstliche Besamung. Neben der Versorgung von Schweizer Rindviehhaltern exportiert die Firma auch Samendosen und Embryonen.
Swissgenetics | |
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Rechtsform | Genossenschaft |
Gründung | 1960 |
Sitz | Zollikofen BE Schweiz |
Leitung | Christoph Böbner (CEO), Dominique Savary (Präsident) |
Mitarbeiterzahl | 372 / 282 VZÄ (2020)[1] |
Umsatz | 59,8 Mio. CHF (2019/20)[1] |
Branche | Agrarwirtschaft |
Website | www.swissgenetics.ch |
Geschichte
1960 wurde der Schweizerische Verband für künstliche Besamung (SVKB), durch die Schweizerische Arbeitsgemeinschaft für Künstliche Besamung (SAKB, heute ISB, Interessengemeinschaft Schweizerische Besamungszüchter) gegründet. 1963 wurde die erste Schweizerische Besamungsstation in Neuenburg in Betrieb genommen. Danach folgten die Stationen Mülligen AG (1964), Ins BE (1967), Bütschwil (1970) und die Aufzuchtstation in Langnau bei Reiden (1974). 2007 wurde der neu erbaute Geschäftssitz in Zollikofen bezogen. 1966 wurde mit der Einführung des Samen-Gefrierverfahrens eine Viehzuchtrevolution erreicht. Swissgenetics spielte bei der Einführung der neuen Verfahrenstechnik und bei der Qualitätssicherung in deren Anwendung eine entscheidende Rolle. Nachdem 1990 die letzte Verlängerung der Konzession für künstliche Besamung (KB) erfolgte, wurde bereits 1995 das KB-Monopol des SVKB in der Schweiz aufgehoben. Im Jahr 2000 übernahm Swissgenetics die alleinige Verantwortung für die Genetikbeschaffung. 2004 erfolgte die Integration des Exportgeschäftes in den SVKB und gleichzeitig erfolgte die Gründung der Genossenschaft Swissgenetics, in welcher der SVKB aufging. 2005 wurde die Bewilligungspflicht für KB-Organisationen aufgehoben und somit der KB-Markt komplett liberalisiert. 2009 übertraf die Exportmenge die Importe um das Doppelte. Jede dritte inländische Samendose wurde exportiert. Der Swissgenetics-Stier SAVARD ist der weltweit am meisten eingesetzte Schweizer Red-Holstein-Stier. 2010 feierte Swissgenetics den 50. Geburtstag. Neben knapp 100 Nachzuchttieren wurden drei Jungkuhchampionnes gekürt. 2015 konnten die ersten gesexten Samendosen aus dem eigenen Trennlabor in Mülligen vermarktet werden. Danach folgte eine neue Aufzuchtstation in Langnau bei Reiden, die Ende 2015 in Betrieb genommen wurde. 2019/20 wurde dann auch der Produktionsstandort Mülligen erneuert.[2] In den letzten Jahren ist der Anteil von gesextem Sperma rasant angestiegen.[3]
Besitzverhältnisse
Die Genossenschaftsanteile von Swissgenetics sind bei:
- Swissherdbook
- Braunvieh Schweiz
- Schweizerischer Holsteinzuchtverband
- Mutterkuh Schweiz
- Schweizerischer Eringerviehzuchtverband
- Interessengemeinschaft Schweizer Besamungszüchter ISB
- Schweizerischer Ziegenzuchtverband
- Anicom
Kritik
Die Schweizer Züchter von Fleckvieh zur Fleischnutzung beklagten 2008 die mangelnde Kooperationsbereitschaft bei zur Verfügungstellung von Vererbern durch den Quasi-Monopolisten Swissgenetics.[4]
Nicht alle sind damit einverstanden, dass für die Züchtungen «keine Leistungsextreme, sondern gesunde Tiere» als wichtigstes Ziel genannt wird.[5]
Weblinks
Einzelnachweise
- Zahlen & Fakten. Swissgenetics, abgerufen am 26. November 2020.
- Highlights aus der Geschichte von Swissgenetics (Memento des Originals vom 10. Juli 2015 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- Gesextes Sperma ist gefragt. In: schweizerbauer.ch. 5. Juni 2016, abgerufen am 29. Februar 2020.
- simmental-suisse.ch Januar 2008
- Zahlen und Statements im Tagi 27. Juli 2012