Swiss Association for Quality
Die Swiss Association for Quality (SAQ) ist ein Schweizer Verband und Kompetenzzentrum für Management Systeme, Personenzertifizierungen und Business Excellence mit Hauptsitz in Bern, welche verschiedene Lehrgänge und Weiterbildungskurse im Themengebiet des Qualitätsmanagements anbieten.[1] Die SAQ ist beim SECO als Zertifizierungsstelle akkreditiert.[2]
Swiss Association for Quality (SAQ) | |
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Zweck: | Managementberatung, Qualitätsmanagement, Personenzertifizierungen |
Vorsitz: | Ruedi Lustenberger |
Gründungsdatum: | 1965 |
Mitgliederzahl: | 1800 (80 % Firmenmitglieder) |
Sitz: | Bern |
Website: | www.saq.ch |
Geschichte
1965 wurde der Verband unter der Bezeichnung SAQ Schweizerische Arbeitsgemeinschaft für Qualitätsförderung in Bern gegründet. Erst 2001 ändert sich der Name zu SAQ Swiss Associacion for Quality. Bereits zwei Jahre nach der Gründung von SAQ wurde der Verband Mitglied bei der Deutschen Gesellschaft für Qualität (DGQ) und vertritt seitdem deren Interessen in der Schweiz.
1976 wurde die erste Sektion, ursprünglich die Sektion «Rheintal» gegründet, die heute jedoch unter der Bezeichnung Sektion «Ostschweiz» läuft. Im Jahr 1994 wurde dann die elfte und bislang letzte Sektion, die Sektion «Valais» ins Leben gerufen. 1983 entstand dann die erste Fachgruppe, die SAQ-Fachgruppe Informatik und erst zwölf Jahre später, also 2005 die zweite Fachgruppe, die Fachgruppe Medizinprodukte. Ab 1994 war die SAQ berechtigt, EOQ-Personalzertifikate zu erteilen und sicherte sich zudem die European Foundation for Quality Management (EQM)-Vertretung für die gesamte Schweiz.[3]
Tochtergesellschaften
Tochtergesellschaften der SAQ Swiss Association for Quality sind die SAQ-Qualicon AG in Olten und die Ariaq SA in Yverdon-les-Bains.[4]
Struktur
Heute besteht die SAQ aus ca. 1800 Mitgliedern, davon 80 % Firmenmitglieder des Verbands selbst.[5] Dieser Verband ist in elf Sektionen innerhalb der Schweiz und in zwei Fachgruppen unterteilt.
Fachgruppe Informatik
Die Fachgruppe Informatik der SAQ beschäftigt sich mit der Vermittlung von Kompetenzen, die für Qualität in softwareintensiven Systemen notwendig sind. Hierzu gibt es fünf Themengebiete:
- Das erste Themengebiet ist der Austausch. Hierbei ist das Ziel die Vernetzung von Menschen mit praktischen Erfahrungen, die dann die Möglichkeit haben, sich untereinander in Bezug auf ihre Erfahrungen auszutauschen. In diesem Kontext gibt es mehrere Arbeitsgruppen, diese treffen sich regelmässig und tauschen sich über bestimmte Themen aus.
- Das zweite Themengebiet ist die Ausbildung. Im Rahmen dieses Themengebietes bietet die SAQ Tagungen und Konferenzen neben bestehenden Ausbildungsangeboten zu entscheidenden Wissensgebieten an.
- Drittes Themengebiet sind IT-Zertifikate. Hierbei wird die Entwicklung bestehender Personenzertifikate gefördert und es werden zudem neue entwickelt. Des Weiteren werden Mitarbeitern diverse, branchenspezifische Zertifizierungen angeboten.
- An vierter Stelle steht die Beobachtung und Auswertung von Trends. Neue und relevante Entwicklungen werden erkannt und diese durch Unterstützung im Aufbau und der aktiven Arbeit durch Arbeitsgruppen gefördert. Dieses Thema ist eng verwoben mit dem zuerst genannten Thema Austausch.
- Fünftes Themengebiet ist die Öffentlichkeitsarbeit, das ebenfalls eng mit dem Themengebiet Austausch verbunden ist, da die Öffentlichkeitsarbeit primär darin besteht, dass die Arbeitsteams beziehungsweise deren Diskussionsrunden öffentlich, also für die Allgemeinheit und somit für jeden zugänglich sind.[6]
Fachgruppe Medizinprodukte
Die Fachgruppe Medizinprodukte fokussiert sich auf die Weiterleitung von Fachwissen und Erfahrungen an in der Medizinbranche tätige Personen. Um diesen Informationsaustausch zu ermöglichen, werden Seminare, Veranstaltungen und Presseberichte über Neuigkeiten und Erfahrungen im medizinischen Fachbereich angeboten und gefördert. Des Weiteren wird durch diese Fachgruppe der Zugang zu Spezialisten, die aus der Industrie kommen, ermöglicht.[7]
Swiss Business Excellence
Die SAQ Business Excellence (BEx) vermittelt in Kooperation mit der European Foundation for Quality Management (EQFM) als Dienstleistungsangebot Business Excellence, ein sogenanntes EFQM-Excellence-Modell an interessierte Mitglieder diverser Unternehmen. Das EFQM-Modell wird angeboten, um eine Weiterentwicklung, Leistungs- und Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen beziehungsweise Organisationen zu fördern. Das EFQM-Anerkennungsprogramm wird hierbei in zwei zu erreichenden Stufen durchgeführt.
Die erste Stufe ist die EFQM-Verpflichtung zur Excellence «C2E» und besteht aus einem Fragebogen zur Selbstbewertung. Ziel ist es, mit diesem einen ersten Stand im Kriterienmodell zu erhalten. Es soll eine Hilfestellung zur Festlegung von drei priorisierten Verbesserungsprojekten geben, welche wiederum zum Erreichen der EFQM-Verpflichtung zur Excellence entscheidend sind. Erweitert wird dieser Fragebogen dann zur EFQM-Verpflichtung zur Excellence «C2E» 2-Stern-Assessment, mittels eines Selbstbewertungstools, ebenfalls zur Vorbereitung und als Voraussetzung zum Erreichen der zweiten Stufe. Dieses Tool ermöglicht eine Datensammlung, die später als Grundlage für die interne Selbstbewertung und das notwendige Bewerbungsdokument verwendet werden soll.
Stufe zwei ist dann die EFQM-Anerkennung für Excellence «R4E». Dies ist ebenfalls eine Selbstbewertung, hier jedoch mittels der Business Excellence Matrix. Mit diesem Tool können verschiedene Prozesse und deren Ergebnisse in Bezug auf die vier Ergebniskriterien des EFQM-Modells dokumentiert werden.[8][9]
Personenzertifizierung
Die SAQ Personenzertifizierung wurde am 30. Mai 1994 von der Schweizerischen Akkreditierungsstelle (SAS) nach SN EN 17024 akkreditiert. Seit 1990 wurden über 17'000 nationale (SAQ), europäische (EOQ) und internationale (Kundenberater Bank, IT im Bereich ISTQB/IREB/ISPMA/UXQB) Zertifikate ausgestellt. Durch die Akkreditierung durch die SAS und regelmässige Überprüfungen gewährleistet die SAQ für die Lehrgänge zum Erhalten und schliesslich zur Ausstellung ihrer Zertifikate gleichbleibende und hohe Qualität sowie Transparenz bei deren Vergabe.
Die Schwerpunkte der Personenzertifizierung der SAQ liegen bei Informatik, Bank, Qualität, Sicherheit und Corporate Governance.[10]
Zertifikate im Bereich Informatik
Im Bereich Informatik werden folgende Zertifizierungen angeboten:
- ISTQB Certified Tester
- Requirements Engineering (RM)
- Certified Software Product Manager
- Certified Professional for Usability and User Experience (CPUX)[11]
Zertifikate im Bereich Bankwesen
Im Bereich Bank werden folgende Zertifizierungen angeboten:
- Zertifizierter Privatkundenberater
- Zertifizierter Individualkundenberater
- Zertifizierter Kundenberater Bank Vermögensverwaltung
- Zertifizierter Kundenberater Bank Firmen- und institutionelle Kunden[12]
Zertifikate im Bereich Qualitätsmanagement
Im Bereich Qualität werden folgende Zertifizierungen angeboten:
- Business Excellence Assessor (entspricht dem EOQ TQM Assessor)
- Excellence Leader / ehem. Business Excellence Coach (entspricht dem EOQ TQM Leader)
- Quality System Auditor (entspricht dem EOQ Quality Auditor)
- Qualitäts- und Prozessmanager (entspricht dem EOQ Quality Manager)
- Qualitätstechniker (entspricht dem EOQ Quality Assistant)
- Qualitäts-Prüfer (entspricht dem EOQ Quality Operator)
- Risiko Manager (entspricht dem EOQ Risk Manager)
- Six Sigma Yellow Belt
- Six Sigma Black Belt
- Six Sigma Green Belt
- Umwelt System Auditor (entspricht dem EOQ Environmental Systems Auditor)
- Umwelt Manager (entspricht dem EOQ Environmental Systems Manager)[10]
Zertifikate im Bereich Arbeitssicherheit
Im Bereich Sicherheit werden folgende Zertifizierungen angeboten:
Zertifikate im Bereich Corporate Governance
Im Bereich Corporate Governance werden folgende Zertifizierungen angeboten:
Literatur
- Tilo Pfeifer und Robert Schmitt (Hrsg.): Handbuch Qualitätsmanagement. 5. Auflage. Carl Hanser Verlag München 2007, ISBN 978-3-446-40752-7
- Michael Kutschker und Stefan Schmid: Internationales Management. 7. Auflage. Oldenbourg Wissenschaftsverlag GmbH 2011, ISBN 978-3-486-59713-4
Einzelnachweise
- Ronald Schenkel: Wenn Ingenieure beharrlich an der Qualität feilen. In: Neue Zürcher Zeitung. 31. Dezember 2006 ().
- Ermes Gallarotti: Wissen wird wichtiger. In: Neue Zürcher Zeitung. Nr. 293, 17. Dezember 2015, S. 31 (Online).
- SAQ Swiss Association for Quality: http://www.saq.ch/ abgerufen am 7. Juni 2016
- IZA Sicherheit und Gesundheit: http://www.iza.ch/saq-der-partner-fur-umfassende-qualitat-und-business-excellence/ abgerufen am 30. Juni 2016.
- SAQ Swiss Association for Quality bei LinkedIn; abgerufen am 7. Juni 2016.
- Fachgruppe Informatik, SAQ; abgerufen am 7. Juni 2016
- Medizinprodukte (Memento des Originals vom 7. Juni 2016 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. , SAQ; abgerufen am 7. Juni 2016.
- Business Excellence, SAQ; abgerufen am 7. Juni 2016
- Das Excellence Modell der European Foundation for Quality Management (EFQM). In: Tilo Pfeifer und Robert Schmit (Hrsg.): Handbuch Qualitätsmanagement. Carl Hanser Verlag, München 2007, ISBN 978-3-446-40752-7, S. 164 f.
- Personenzertifizierung (Memento des Originals vom 11. September 2017 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. , SAQ; abgerufen am 7. Juni 2016.
- Personenzertifizierung – Verbessern Sie Ihre Berufsaussichten (Memento des Originals vom 7. Juni 2016 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. SAQ; abgerufen am 7. Juni 2016.
- Kundenberater Bank, SAQ; abgerufen am 7. Juni 2016.