Superior: The Return of Race Science
Superior: The Return of Race Science ist ein Sachbuch von Angela Saini, das 2019 veröffentlicht wurde. Es baut auf Experteninterviews, dem wissenschaftlichen Konsenswie lautet der? und der Analyse der Autorin auf und argumentiert, dass einige Bereiche der Biologie noch immer von den diskreditierten wissenschaftlichen Rassentheorien des 19. Jahrhunderts beeinflusst werden.
Zusammenfassung
Mit Superior schöpft Saini aus ihrer eigenen Kindheit in einem weißen Stadtteil Londons. Die Rassendiskriminierung, der sie sich damals ausgesetzt sah, drängte sie zu einem journalistischen Stil, der Ungerechtigkeiten aufzuzeigen sucht. Ihr erneuertes Interesse an der Genetik der Rasse wurde durch die Ausbeutung von Forschungsergebnissen durch die White Supremacy geweckt, die auf genetisch unterschiedliche Rassengruppen hinzuweisen scheint. Saini erzählt zunächst die Geschichte des wissenschaftlichen Rassismus, von seinen Ursprüngen der systematischen Klassifizierung von Menschen nach ihrer körperlichen Erscheinung und angeblich rassisch bedingten Persönlichkeitsmerkmalen, ein Ansatz, der von einer Liste von Wissenschaftlern verfolgt wird, zu der Carl von Linné, Charles Darwin und Thomas Henry Huxley gehören. Sie geht weiter zur Akzeptanz dieser Theorien durch die Anthropologie und Biologie des 20. Jahrhunderts und zu ihrer Integration in politische Doktrinen unter dem Nazi-Regime. Sie zeichnet die Art und Weise nach, wie sich Rassenkategorien über einen relativ kurzen Zeitraum verändert haben, und enthüllt sie als soziale Konstrukte. Saini argumentiert, dass trotz der bewussten Bemühungen, diesen Ansatz in der Nachkriegszeit zu diskreditieren, die pseudowissenschaftliche Behauptung, dass einige Varianten des Homo sapiens sapiens von Natur aus überlegen (oder weiter entwickelt) seien als andere, nicht nur überlebt hat, sondern ein Comeback erlebt. Nachdem er in der Vergangenheit den Ideologien des Sklavenhandels, der rassenbasierten Einwanderung und des Holocausts gedient hatte, wird der wissenschaftliche Rassismus heute für die Sache der weißen Vorherrschaft herangezogen. Saini räumt zwar ein, dass die heutigen Wissenschaftler, die nach Ausdrücken des Rassenbegriffs in der Biologie suchen, nicht das Äquivalent ihrer Kollegen aus dem 19. Jahrhundert sind, fragt sich jedoch, ob diese Untersuchungsrichtung zu brauchbaren Ergebnissen führen kann. Sie argumentiert, dass eine Fokussierung auf Rasse oder Ethnizität im öffentlichen Gesundheitswesen und in der Medizin die Forscher für Ursachen blind machen kann, die sich bereits nachweislich auf Gesundheitsergebnisse auswirken, wie etwa sozioökonomische Bedingungen. Indem sie die Idee wieder aufwärmen, dass der Begriff der Rasse den tatsächlichen genetischen Unterschieden entspricht, nähren sie auch das Wiederaufleben der weißen nationalistischen Bewegung.
Kritische Rezeption
In Nature argumentiert Robin Nelson, dass das Buch „vielleicht am besten so verstanden wird, dass es in einer Tradition bahnbrechender Arbeiten steht, die die tiefe und problematische Geschichte der Rassenwissenschaft kontextualisiert“, zusammen mit Werken von Dorothy Roberts und Alondra Nelson. Sie stellt fest, dass die Autorin belastete Begriffe wie „politische Korrektheit“ und „Identitätspolitik“ verwendet, ohne anzuerkennen, dass diese Begriffe oft in abwertender Weise verwendet werden, was ihre Absicht unklar macht.
In Slate bezeichnet Tim Requarth das Buch als „außergewöhnlich und vernichtend“ und sagt, es werde Wissenschaftler dazu zwingen, zu untersuchen, wie die Kultur einer Gesellschaft ihr wissenschaftliches Urteilsvermögen beeinflusst. Peter Shanks, der für das Center for Genetics and Society schreibt, bezeichnet Saini als „einen Autor, den man im Auge behalten sollte“. Seiner Meinung nach ist das Buch „eine unschätzbare Ressource, und mein einziger wirklicher Kritikpunkt ist, dass der Ein-Wort-Titel bei manchen den falschen Eindruck erwecken könnte, Saini unterstütze die Idee, dass einige Gruppen überlegen sind“. In der Financial Times sagte Clive Cookson, das Buch sei eine „brillante Analyse der rassenwissenschaftlichen Vergangenheit und Gegenwart“. Cookson fühlt sich zwar unwohl bei dem, was er als eine Einladung ansieht, die Erforschung von Verbindungen zwischen Genetik und Intelligenz zu vermeiden, aber er hält Superior immer noch für „eine zum Nachdenken anregende Kombination aus Wissenschaft, Sozialgeschichte und moderner Politik“.