Such a Shame
Such a Shame ist ein Lied von Talk Talk aus dem Jahr 1984, das von Mark Hollis geschrieben und von Tim Friese-Greene produziert wurde. Es erschien auf dem Album It’s My Life.
Such a Shame | |
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Talk Talk | |
Veröffentlichung | März 1984 |
Länge | 3:59 6:54 (12"-Single, A-Seite) 5:43 (12"-Single, B-Seite) |
Genre(s) | New Wave, Synthie-Pop |
Autor(en) | Mark Hollis |
Album | It’s My Life |
Geschichte
Für den Songtext ließ sich Mark Hollis vom Buch Der Würfler von Luke Rhinehart inspirieren, das zu seinen Lieblingsbüchern zählte. Im sprachlich einfach gehaltenen Text denkt der Protagonist über sein Experiment nach, wichtige Entscheidungen durch Würfeln zu treffen: Eigentlich sei es eine Schande, sich so der Verantwortung zu entziehen. Jedes Auge auf dem Würfel stehe für einen anderen Lebensentwurf. Es solle schnell eine neue Zahl gewürfelt werden – der Drang, sich ständig verändern zu wollen, sei allerdings eine Schande. Irgendwann werde als Abschluss die Todeszahl Acht aufgerufen.[2] Hollis sagte zu dem Roman: „Ein gutes Buch, kein Lebensstil, den ich empfehlen würde.“[3]
Der Song beginnt mit einem einzigartigen Synthesizer-Klang, der an einen Elefantenruf erinnert. Am Ende des Refrains ist ein Progrock-artiger Orgelsound zu hören, das Schlagzeug ist druckvoll produziert, und der Bass wird der Epoche gemäß in Slap-Technik gespielt.
Im Video zu dem Song, das die Band mit Tim Pope drehte, spielt Mark Hollis in wechselnder Kleidung den Würfelspieler, dessen Gesichtsausdruck ständig entgleitet. Ab und zu wird ein animierter Würfel eingeblendet. Laut Hollis habe man mit dem Video versucht, den 500 Seiten starken Roman in vier Minuten pantomimisch darzustellen.[2]
Die Veröffentlichung fand im März 1984 statt,[4] im Gegensatz zum Vorgänger It’s My Life wurde dieser Synthie-Pop-Song in vielen Ländern ein Top-Ten-Hit und schaffte in der Schweiz sogar Platz eins.
1990 wurde der Song erneut veröffentlicht. Diese Version erreichte Platz 78 im Vereinigten Königreich.[5]
In Frankreich wurde der Song in einer Werbung für den Peugeot 205 verwendet.
Rezeption
Richard Cook vom NME-Magazin verriss das Stück im März 1984 und beschrieb es als „gesichtsloses Bedauern, dem Lurex-Mülleimer entlockt.“[6]
Im österreichischen Film Die Muse des Mörders von 2018 wird der Song gespielt.
Coverversionen
Im Jahr 2002 nahm Sandra das Lied für ihr siebtes Studioalbum Wheel of Time auf, produziert von Michael Cretu und Jens Gad. Diese Version konnte sich auf Platz 76 der deutschen Charts platzieren.[7] Im gleichen Jahr schaffte es eine Trance-Version der Formation Moonwalker auf Platz 35 in die österreichische Hitliste.[8][9] Weitere Coverversionen wurden von folgenden Künstlern gesungen:
- 1984: James Last
- 1997: Fancy
- 2002: Markus Güntner
- 2004: Jackie Moore
- 2005: X-Perience
- 2007: Crew 7
- 2008: Atrocity
- 2008: Matthias Vogt
- 2009: Nouvelle Vague
- 2011: Solar Fake
- 2012: Michel Schmied
- 2013: Carlo (van Putten) und Robert (Smeekers); als Duo außerhalb ihres eigentlichen Projekts White Rose Transmission
- 2013: Delain
- 2018: Unplaces
Einzelnachweise
- Quellen Chartplatzierungen: DE AT CH UK US
- Philipp Krohn: Talk Talk: „Such A Shame“. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung. 1. September 2018, abgerufen am 1. August 2020.
- Henrik H. Aakjaer: Such a Shame. In: Within Without. Archiviert vom Original am 27. September 2011. Abgerufen am 7. März 2019.
- Talk Talk - Such a Shame, Hitparade.ch
- such a shame {1990} | full Official Chart History | Official Charts Company. Abgerufen am 23. Juli 2021 (englisch).
- Richard Cook: Singles. In: NME. 31. März 1984, S. 18.
- Offizielle Deutsche Charts - Offizielle Deutsche Charts. Abgerufen am 23. Juli 2021.
- Moonwalker – Such A Shame (2002, CD). Abgerufen am 23. Juli 2021.
- Steffen Hung: Moonwalker - Such A Shame. Abgerufen am 23. Juli 2021.