Stumpfwaldbahn

Die Stumpfwaldbahn ist eine Museumsfeldbahn mit 600 mm Spurweite, die seit 1996 im Stumpfwald verkehrt, der im Norden des Pfälzerwalds auf der Gemarkung der Gemeinde Ramsen liegt.

Stumpfwaldbahn
Strecke der Stumpfwaldbahn
Zugkreuzung bei der Stumpfwaldbahn in der Ausweiche Saupfuhl mit Diema DS40 und Diema DFL
Streckenlänge:3,5 km
Spurweite:600 mm (Schmalspur)
0,0 Eiswoog Übergang zur Eistalbahn
0,8 Ausweiche Saupfuhl
1,8 Bockbachtal (Kleehof)
2,3 Ausweiche Wasserhaus
2,7 Schützenhaus
3,5 Ramsen West Depot und Werkstatt
Der Bahnhof Eiswoog
Lok und Wagen der Stumpfwaldbahn am Bahnhof Eiswoog
Fahrzeugdepot der Stumpfwaldbahn in Ramsen West mit fast fertigem Gleisvorfeld
Nikolausfahrten 2017 der Stumpfwaldbahn am Bahnhof Eiswoog mit Diema DS40 und drei roten Wagen im Schnee
Henschel Dampflok der Stumpfwaldbahn im Bockbachtal
Stumpfwaldbahn-Dampflok und ein Teil des Rangierbereichs am Bahnhof Eiswoog

Verlauf

Die Stumpfwaldbahn beginnt im Westen am Bahnhof Eiswoog, der sich am gleichnamigen Stausee befindet. Wenige Jahre nach Aufnahme des Betriebes wurde an der nahen (normalspurigen) Eistalbahn ein Haltepunkt eingerichtet, der ebenfalls den Namen Eiswoog trägt. Dieser Haltepunkt wird an Sonn- und Feiertagen sowie am Mittwoch (nur teilweise) von den meisten Zügen der Eistalbahn bedient. Werktags enden die Züge der Eistalbahn aber bereits in Ramsen.

Der bisherige östliche Betriebsendpunkt der Stumpfwaldbahn lag zunächst beim Bahnhof Bockbachtal, wurde jedoch im Rahmen der 2007 eröffneten Streckenerweiterung etwas nach Osten verschoben und zu einer Ausweichstelle umgebaut, die nun Mittelpunkt der bis nach Ramsen verlängerten Strecke ist. Kurz vor Ramsen liegen noch die Ausweiche Wasserhaus und der Haltepunkt Schützenhaus. Direkt am Endbahnhof Ramsen West befindet sich auch ein kleines Bahnbetriebswerk der Stumpfwaldbahn mit Depot.

Etwa auf halber Strecke zwischen dem Bahnhof Bockbachtal und dem Endbahnhof Eiswoog liegt die bisherige Ausweichstelle für Mehrzugbetrieb. Auf dem neuen Streckenabschnitt Richtung Ramsen West befindet sich eine weitere Ausweichstelle Wasserhaus, welche aber, ebenso wie nun die alte Ausweichstelle, nur bei sehr hohem Zugaufkommen oder für langsame Gastfahrzeuge gebraucht wird.

Geschichte

Ende der 1980er Jahre setzte sich der Verein Stumpfwaldbahn Ramsen e. V. das Ziel, im Stumpfwald eine Museumsfeldbahn aufzubauen und zu betreiben. Zu diesem Zweck wurde am Parkplatz unterhalb des Eiswoogs als Ausgangspunkt der Strecke ein Fachwerkbau als Bahnhofsgebäude erstellt und in Richtung Ramsen die Rangierstelle Kleehof eingerichtet. Dort, am Bahnhof Bockbachtal, war der Endpunkt der Stumpfwaldbahn. Am 9. September 1996 wurde die Strecke eingeweiht.

Im Frühjahr 2005 begannen Arbeiten zur Erweiterung der Strecke bis zum Ortsrand von Ramsen. Der Lückenschluss zwischen altem und neuem Streckenabschnitt erfolgte am 20. Mai 2007. Der neue Streckenabschnitt nach Ramsen wurde am 1. September 2007 eröffnet.

Im Oktober 2008 war die Stumpfwaldbahn, nicht zuletzt aufgrund der mittlerweile in der Museumsbahnszene bekannten Streckenführung, gewählter Gastgeber des Internationalen Feldbahntreffens, das jährlich bei wechselnden Ausrichtern stattfindet.

Nach vielen Jahren Stillstand wurde die Fahrzeughalle im Jahre 2020 am Ortrand von Ramsen im BW Ramsen West soweit fertiggestellt, dass nun alle Fahrzeuge einen trockenen Platz erhalten konnten. Dazu war der Neubau von rund vier Weichen nötig, um alle Gleise des Depots anzuschließen.

Betrieb

Ein Großteil der innerbetrieblichen Transporte und Fahrten entlang der Stumpfwaldbahn-Strecke wird auf der Bahn selbst durchgeführt, sowohl für Materialtransport als auch für Instandhaltungsarbeiten, die überwiegend samstags bzw. außerhalb der öffentlichen Fahrsaison allgemein an Wochenenden erledigt werden.

Der fahrplanmäßige Publikums-Fahrbetrieb findet mit eigens hierfür gebauten überdachten Personenwagen auf der gesamten Strecke zwischen Ramsen und dem Eiswoog statt. Die Hauptlast wird von drei großen Personenwagen übernommen, die insgesamt 50 Passagiere aufnehmen; bei erhöhtem Andrang kommen in der Regel zwei weitere etwas kleinere Wagen in einem zusätzlichen Zug zum Einsatz. Darüber hinaus sind zeitweise weitere Personenwagen verfügbar, die z. B. bei größeren Veranstaltungen eingesetzt werden. Sämtliche Personenwagen sind mit zweiachsigen Drehgestellen ausgestattet.

Vom 1. Mai bis 3. Oktober verkehren an allen Sonn- und Feiertagen ab 10:10 Uhr stündlich – außer 12:10 Uhr – bis 17:10 Uhr die Züge durch den Stumpfwald; die reine Fahrzeit für eine Richtung der Gesamtstrecke beträgt knapp 20 Minuten. Als Triebfahrzeuge kommen einige der betriebsbereiten Lokomotiven zum Einsatz, unter anderen eine DIEMA DS40 aus dem Jahre 1957. Insgesamt vorhanden sind etwa zwölf Diesellokomotiven, von denen einige noch aufgearbeitet werden müssen oder/und bis zum Bau des neuen Betriebswerks aus Platzgründen noch nicht an der Strecke vorzufinden sind. Sie stammen überwiegend von alten Feldbahnen aus Bergwerken, Kieswerken, Steinbrüchen und Sägewerken.

Seit 1998 veranstaltete die Stumpfwaldbahn in der zweiten Januarhälfte eine nächtliche Fackelfahrt, die sich zu einem Publikumsmagneten mit stetig steigenden Besucherzahlen entwickelte. Anfangs fand die Fackelfahrt jährlich statt, ab 2009 wurde sie noch im Zwei-Jahres-Abstand durchgeführt, dann wurde sie aus dem Programm genommen.

Als Ersatz werden seit 2017 jährlich Nikolausfahrten angeboten. Diese finden immer um den 6. Dezember statt.[1]

Fahrzeuge[2][3]

Erläuterung:

B = betriebsfähig, i. A. = in Aufarbeitung, Z = zurzeit nicht betriebsfähig

B-dm = Achsfolge B (2 angetriebene Achsen), diesel-mechanische Kraftübertragung

B-dh = Achsfolge B (2 angetriebene Achsen), diesel-hydraulische Kraftübertragung

Lokomotiven

Hersteller Typ Bild Fabrik-Nr. Baujahr Leistung Bauart Status
Diema DL6
2023 1956 7,5 PS B-dm B
Diema DS40
2020 1957 45 PS B-dm B
Diema DS30
2139 1958 36 PS B-dm B
Diema DS60
2497 1962 72 PS B-dm B
Diema DFL60/1.2
2806 1965 B-dh Z
Diema DFL60/2
5014 1982 50 PS B-dh B
Henschel Fabia
24011 1939 50 PS Bn2t B
Jung EL105
11851 1953 11/12 PS B-dm B
Deutz OMZ117
56406 1956 28 PS B-dm B
Deutz OMZ122
36818 1940 B-dm B
LKM NS 1
247171 1954 25 PS B-dm B
Gmeinder 36 PS
1938/39 36 PS B-dm B
Gmeinder 18/20 PS
4401 1948 18/20 PS B-dm i. A.

Wagen

Bezeichnung Hersteller Bild Baujahr Achszahl Beschreibung Kapazität Status
Wagen 1 rot Eigenbau 1995 4 Personenwagen 10 (15) Personen B
Wagen 2 rot Eigenbau 1995 4 Personenwagen 12 (18) Personen B
Wagen 3 rot Eigenbau 1996 4 Personenwagen 12 (16) Personen B
Wagen 1 grün Eigenbau
ca. 1993 4 Personenwagen 12 Personen B
Wagen 2 grün Eigenbau ca. 1994 4 Personenwagen 12 Personen B
Sitzbanklore (gebremst) Eigenbau ca. 2005 2 Personenwagen 8 Personen B
Sitzbanklore Eigenbau ca. 2005 2 Personenwagen 8 Personen B
Drehschemelwagen Eigenbau 2 Transportwagen - B
Pumpenwagen Eigenbau 2 Dieselmotor mit Wasserpumpe - B
Packwagen Eigenbau 2 Zur Unterbringung von Fahrrädern 4 Personen B
Rottenwagen Eigenbau 2019 2 Werkzeugwagen Gleisbau - B
Aggregatwagen Eigenbau Stromaggregat mit Hatzmotor - B
Stirnwandlore Eigenbau 2 Gütertransport - B
Richtwagen Eigenbau 2 Ausrichten der Gleise - B

Neben den genannten Wagen enthält die Sammlung eine große Anzahl an Loren mit unterschiedlichen Größen und Herkünften.

Einzelnachweise

  1. Nikolausfahrten. Abgerufen am 3. Juni 2019.
  2. Diesellokomotiven. Abgerufen am 16. November 2020.
  3. Dampflokomotiven. Abgerufen am 16. November 2020.

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