Strubesche Stiftung
Die Strubesche Stiftung ist ein denkmalgeschütztes Gebäude in Magdeburg in Sachsen-Anhalt.
Lage
Es befindet sich in einer das Straßenbild prägenden Ecklage an der Einmündung der Basedowstraße in die Klosterbergestraße im Magdeburger Stadtteil Buckau an der Adresse Basedowstraße 15/17.
Architektur und Geschichte
Der Bau wurde in den Jahren 1890 bis 1892 nach einem Entwurf des kommunalen Baubeamten Reinhold Beer als evangelisches Vereinshaus errichtet. Finanziert wurde das Gebäude aus einer Stiftung des Buckauer Unternehmers C. Louis Strube, woraus sich der bis heute gebräuchliche Name ergibt.
Es entstand ein großes dreigeschossiges aus Ziegelsteinen errichtetes Gebäude im Stil der Neugotik. Gliedernde Elemente sind aus Sandstein gefertigt. Die großen Segmentbogen-Fenster besitzen Kreuzstöcke aus Sandstein. Am Gesims befindet sich auf Sandsteinkonsolen ein Spitzbogenfries. Nach Osten zur Klosterbergestraße hin tritt die Gebäudeecke polygonal zurück. An dieser Stelle dominiert ein polygonaler Turmerker mit einem hohen spitz zulaufendem Helm das Erscheinungsbild des Hauses. Der Erker ruht auf einer prächtig gestalteten Säule. Auf dem Dach des Hauses sind mit Spitzbogenblenden versehene Zwerchgiebel angeordnet.
Das Haus sollte der Unterstützung sozial bedürftiger Bevölkerungsschichten in dem Arbeiterviertel dienen. So waren im Haus eine große Volksküche und ein Speisesaal untergebracht. Im zweiten Ober- und im Dachgeschoss befindet sich ein großer von einem Tonnengewölbe überspannter Versammlungssaal. Er diente sowohl religiösen als auch weltlichen Veranstaltungen und hat einen kleinen polygonalen Chor.
Das Haus gilt als sozialhistorisch bedeutsames Beispiel einer privat finanzierten Sozialeinrichtung aus der Phase der Hochindustrialisierung in Deutschland. Beachtenswert sind die an kirchliche Architektur erinnernde Gestaltung, die durch den Zweck der Stiftung nahegelegt war.
Am 1. Juni 1946 wurde in dem Gebäude das Fachkrankenhaus für Nervenleiden des evangelischen Kirchenkreises Magdeburg eröffnet. Ärztlicher Leiter war Dr. Fritz Winter. Zum 10-jährigen Bestehen wurde am 1. Juni 1956 eine Festschrift veröffentlicht. Im Volksmund hieß die Klinik "Strubestift".
Im örtlichen Denkmalverzeichnis ist das Vereinshaus unter der Erfassungsnummer 094 17774 als Baudenkmal verzeichnet.[1]
Literatur
- Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie Sachsen-Anhalt (Hrsg.): Denkmalverzeichnis Sachsen-Anhalt, Band 14, Landeshauptstadt Magdeburg. Michael Imhof Verlag, Petersberg 2009, ISBN 978-3-86568-531-5, S. 111 f.
- 10 Jahre Evangelisches Krankenhaus im Strubestift Fachkrankenhaus für Nervenleiden 1946–1956. Herausgegeben von dem Kreiskirchenrat Magdeburg 1956.