Stromschnelle
Stromschnelle ist eine allgemeine Bezeichnung für Laufabschnitte eines Flusses, an dem das Wasser durch erhöhtes Gefälle, Untiefe oder Verengung des Flussbettes reißend und schnell fließt. Durch Wehre oder Sohlgleiten entstehen künstliche Stromschnellen. Das Wort wird in der Regel im Plural verwendet.
Durch Blöcke oder Felsriegel gebildete Stromschnellen werden als Katarakt bezeichnet. Sehr gefällereiche Stromschnellen werden gelegentlich als Wasserfall bezeichnet, auch wenn typische Merkmale eines Wasserfalls nicht gegeben sind. Bekannte Beispiele hierfür sind die Boyomafälle und besonders die Inga-Fälle des Kongo, die größten Stromschnellen weltweit.
Zahlreiche Stromschnellen, besonders die großer bzw. stark befahrener Flüsse, wurden in der Vergangenheit als Gefahr für die Flussschifffahrt beseitigt, aber auch im Zuge von Flussbegradigungen, Flussverbreiterungen und Stauwerkbauten. Zum Beispiel verschwanden die damals berüchtigten St.-Johann-Stromschnellen der Moldau (die Bedřich Smetana im Jahr 1874 in der sinfonischen Dichtung Die Moldau musikalisch darstellte) mit dem Bau des Štěchovice-Staudammes (Bau 1937–1945) in den Fluten. Gesprengt und durch Leitwerke vergleichmäßigt wurde auch der Rheinkatarakt am Binger Loch, und zur Nutzung der Wasserkraft wurde die Laufenburger Stromschnelle des Rheins überstaut.
Das Wort Laufen für Stromschnellen wurde zum Namen oder Namensbestandteil etlicher Orte, wie z. B. Laufen (Salzach), Lauffen am Neckar, Laufen-Uhwiesen mit Schloss Laufen am Rheinfall, Laufen in Laufental (Basel-Land) oder Laufenburg auf badischer wie auf Aargauer Seite des Hochrheins.[1]
Mehrere Wassersportarten nutzen Stromschnellen, insbesondere Wildwasserkanu (einschließlich Kanuslalom und Spielbootfahren) und Rafting.
Die Geschwindigkeit eines Flusses kann sich gebietsweise so weit steigern, dass die hydraulische Bewegungsform Schießen eintritt. Kriterium ist das Überschreiten der schnellsten Ausbreitungsgeschwindigkeit von Wellen.