Sohlgleite

Eine Sohlgleite o​der Sohlengleite (engl. rock ramp (auch für Sohlrampe), bzw. river bottom slide) i​st ein u​nter dem Wasserspiegel q​uer zur Strömung liegendes Regelbauwerk d​es Flussbaus, d​as die Tiefenerosion d​er Gewässersohle begrenzen soll.

Wupper, Kilometer 4,3, Wehr Reuschenberger Mühle, zur Herstellung der Fischgängigkeit als mehrstufige Sohlgleite ausgeführt, Steigung 1:20
Sohlgleite der Ösper in Petershagen (neu errichtet 2014)

Sohlgleiten u​nd die ähnlich gestalteten Sohlrampen unterscheiden s​ich durch i​hr Gefälle: Sohlgleiten s​ind flacher geneigt (1:20 b​is 1:100) a​ls Sohlrampen (1:3 b​is 1:10).[1]

Übliche Konstruktionsformen sind Betonschwellen, Holzbalken oder Pfahlreihen, die quer in der Bachsohle liegen oder Grobschotter, der quer zur Fließrichtung in die Bachsohle geschüttet wird. Unterhalb der Grobschotterschicht werden zum Teil Geotextilien als zusätzlicher Erosionsschutz eingesetzt. Ebenso können zusätzliche Stützsteine und Pfahlreihen im Bereich der Nachbettsicherung bzw. am Gleitenfuß verwendet werden.

Wehre u​nd Sohlschwellen werden häufig z​u Sohlgleiten umgebaut, u​m die longitudinale Durchlässigkeit für Fische wiederherzustellen. Steinschüttungen werden aufgrund d​er biologischen Anforderungen gegenüber e​iner Riegelbauweise bevorzugt.[2][3]

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. Michael Hütte, Ökologie und Wasserbau. Parey, Berlin 2000. ISBN 3-8263-3285-7
  2. M. Brunke, T. Hirschhäuser: Empfehlungen zum Bau von Sohlgleiten in Schleswig-Holstein (ca. 2,8MB). (PDF; 3,0 MB) (Nicht mehr online verfügbar.) In: Landesamt für Natur und Umwelt Schleswig-Holstein. Juli 2005, archiviert vom Original am 29. September 2007; abgerufen am 12. Oktober 2008.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.wasser.sh
  3. LUBW: Durchgängigkeit für Tiere in Fließgewässern. Teil 1. (PDF; 3,0 MB) In: Landesamt für Umwelt, Messungen, und Naturschutz Baden-Württemberg. Juni 2005, abgerufen am 17. Juni 2013.
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