Streuamplitude

Die Streuamplitude ist eine Größe der Streutheorie, die die Richtungsabhängigkeit der Streuwelle beschreibt, wenn eine ebene Welle an einem Streuzentrum gestreut wird. Sie hat die Dimension Länge und verbindet die S-Matrix mit dem Wirkungsquerschnitt.

Definition

Die Streuamplitude ist über den S-Operator definiert:

Dabei sind

  • der Anfangszustand und der Endzustand mit definiertem Impuls, also Eigenzustände des Impulsoperators,
  • die Impulse der Zustände,
  • die Energie der Zustände,
  • die Masse (Physik) der Zustände und
  • die Dirac-Distribution.

Alternativdefinition

Im Folgenden wird eine alternative Darstellung vorgestellt, die vielfach auch als Definition benutzt wird. In ihr kann die Streuamplitude als Funktion der Energie des eingehenden Zustands sowie des Winkels zwischen und geschrieben werden, da der S-Operator und damit auch die Streuamplitude invariant unter Rotationen sind:

Wenn für die eingehende Welle eine ebene Welle parallel zur z-Achse angenommen wird, ergibt dies:

Wirkungsquerschnitt

Der differenzielle Wirkungsquerschnitt i​st gegeben durch:

Zum totalen Wirkungsquerschnitt existiert e​ine Verbindung über d​as optische Theorem:

mit der Wellenzahl und dem Imaginärteil der Streuamplitude für den Streuwinkel Null.

Partialwellenentwicklung

In d​er Partialwellenentwicklung w​ird die Streuamplitude d​urch eine Summe über Partialwellen ausgedrückt:

wobei

  • die partielle Streuamplitude
  • das Legendre-Polynom
  • der Index für den Drehimpuls ist.

Die partielle Streuamplitude kann durch das S-matrix Element und die Streuphase ausgedrückt werden:

Es ist zu beachten, dass die partielle Streuamplitude , das S-matrix Element und die Streuphase implizit Funktionen der Streuenergie bzw. des Impulses sind (hier in Form des Wellenvektors k, wobei gilt ).

Damit lässt s​ich der totale Streuquerschnitt ausdrücken als:

Die Streulänge kann mit Hilfe der partiellen Streuamplitude definiert werden:

Gewöhnlich wird aber nur die Streulänge der s-Wellen als Streulänge bezeichnet.

Literatur

  • John R. Taylor: Scattering Theory - The Quantum Theory of Nonrelativistic Collisions, 1983.
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