Strebe
Eine Strebe ist ein oft diagonal verlaufendes Bauelement, das vornehmlich dazu dient, Zug- und Druckkräfte abzuleiten. Beispielsweise werden horizontal vorkragende Bauteile, wie Balkone, mittels Streben an einer vertikalen Wand abgestützt. In der Baustatik zählen Streben zu den Stäben.
Beim Fachwerk gehören Streben zur Abkreuzung und dienen der Versteifung der Gesamtkonstruktion. Eine von unten gegen den Ständer gerichtete Strebe nennt sich Fußstrebe, eine vom Ständer nach oben verlaufende Strebe heißt Kopfstrebe. Eine Reihe von in einem Winkel von etwa 45° verlaufenden Streben, wird auch Fußband und Kopfband genannt. Im traditionellen Holzfachwerkbau wird eine geschoßhohe Strebe auch als Schwertung bezeichnet.
In der Regel sind Streben in der Fachwerkschwelle und dem Rähm eingezapft. An beiden Enden werden der Stärke angepasste Zapfen angearbeitet. Die Lagesicherung erfolgt oft durch einen Holznagel an beiden Enden. Die Strebe kann sich in einem Gefach auch paarweise überkreuzen und so die Form eines Andreaskreuzes bilden. Die gewählte Materialstärke entspricht oft der der anderen Balken. Zur Aussteifung des Tragwerks ist in jeder Wand mindestens zwei gegenläufige Streben vorzusehen.[1]
Typisch für gotischen Kirchen waren umfangreiche Strebewerke aus behauenem Werkstein.
Literatur
- Tabellenbuch für das Bau- und Holzgewerbe, Ausgabe B, Wilhelm Friedrich, Fachbuchverlag GmbH Leipzig, 1951