Stiftskirche Zwettl
Die römische-katholische Stiftskirche Zwettl steht am östlichen Ende eines schmalen abfallenden Hofes im Nordrand des Stiftes Zwettl in der Stadtgemeinde Zwettl im Bezirk Zwettl in Niederösterreich. Die dem Fest Mariä Himmelfahrt geweihte Stifts- und Pfarrkirche gehört zum Dekanat Zwettl der Diözese St. Pölten. Die Gesamtanlage der Kirche mit Kloster steht unter Denkmalschutz.
Architektur
Die gotische Stiftskirche aus dem 14. Jahrhundert als dreischiffige Hallenkirche mit einem Umgangschor und einem Kapellenkranz gilt als ein Hauptwerk der österreichischen Hochgotik, welches das kathedrale Grundrissschema der französischen Zisterzienserarchitektur vom Kloster Clairvaux übernahm und erstmals mit einem Hallenaufriss verbindet. Die hochaufragende barocke Westfront der Kirche als Hauptwerk des Architekten Matthias Steinl wurde mit dem Barockbaumeister Joseph Munggenast erbaut.
Ausstattung
Der ursprüngliche gotische Hochaltar wurde wohl in der Schlacht bei Zwettl (1427) zerstört. In den Jahren 1516 bis 1525 wurde unter Abt Erasmus von Leisser ein neuer Hochaltar im Stil der Spätgotik angeschafft. Der spätgotische Hochaltar wurde 1730 abgebaut und 1757 das Hauptstück von Fürst Alois II. von Liechtenstein angekauft und in Folge als Zwettler Altar in die Barbarakirche in Adamov u Brna übertragen. Ein ehemaliger Seitenaltar wurde um 1730 in die Filialkirche Kleinzwettl übertragen.
Orgeln
In den Jahren 1728 bis 1731 schuf Johann Ignaz Egedacher aus Passau die Hauptorgel, die zu den größten und kostspieligsten Orgelprojekten in Wien und Niederösterreich zählt, Johann Dejobe 1726–1727 die Chororgel (→ Orgeln des Stiftes Zwettl).
Die bemerkenswerte einheitliche barocke Einrichtung entstand unter Beteiligung bedeutender Meister des österreichischen Hochbarock.
Literatur
- Evelyn Benesch, Bernd Euler-Rolle, Claudia Haas, Renate Holzschuh-Hofer, Wolfgang Huber, Katharina Packpfeifer, Eva Maria Vancsa-Tironiek, Wolfgang Vogg: Niederösterreich nördlich der Donau (= Dehio-Handbuch. Die Kunstdenkmäler Österreichs). Anton Schroll & Co, Wien u. a. 1990, ISBN 3-7031-0652-2, S. 1346–1366.