Staurogramm
Das Staurogramm (nach griech. σταυρός staurós „Stamm, Kreuz“), auch Crux monogrammatica („Ein-Buchstaben-Kreuz“ im Unterschied zum Chi Rho), ist ein Symbol für Jesus Christus.
Es ist entweder als Buchstabenverbund (Ligatur) zu einem Kreuz angeordnet, gebildet aus der Übereinanderstellung der griechischen Buchstaben Τ (Tau) und Ρ (Rho), die als Mittelteil des gekürzten Nomen sacrum Stauros (neutestamentlich-griechisch für „Kreuz“) geläufig war.
Oder es wird als Ligatur beschrieben, die aus dem um 45° gedrehten griechischen Buchstaben Χ (Chi) und dem griechischen Buchstaben Ρ (Rho) gebildet wird. Nach der Schilderung des Lactantius (Lact. mort. pers. 44,1–9) gilt dies als das Zeichen, das Konstantin der Große vor der Schlacht bei der Milvischen Brücke im Traum gesehen haben soll.
Ob es sich bei dem von Lactantius geschilderten Zeichen tatsächlich um ein Staurogramm gehandelt hat, ist umstritten. Vielfach wird diese Beschreibung auch als ein Henkel-Kreuz (Anch-Zeichen, lat. Crux Ansata) gedeutet. Einige Althistoriker interpretieren sie auch als Christusmonogramm.
In Unicode ist das Zeichen U+2CE8 COPTIC SYMBOL TAU RO (⳨) im Unicodeblock Koptisch definiert.
Quellen
- Hans Georg Tümmel: Die Entstehung des christlichen Symbols (Memento vom 10. Februar 2013 im Webarchiv archive.today) im Bericht von der 17. Tagung der Arbeitsgemeinschaft Christliche Archäologie (AGCA)
- Die Vision Constantins nach Laktanz (Memento vom 7. Oktober 2007 im Internet Archive) in: Machtkalkül oder religiöser Vollzug? – ‚Die Constantinische Wende‘ im Spiegel zeitgenössischer Überlieferungen und heutiger Altertumsforschung (Memento vom 7. Oktober 2007 im Internet Archive)