Anch
Das Anch (☥, ägyptisch ˁnḫ), auch Anch-Symbol, Anch-Kreuz, in englischer Transkription Ankh, ägyptisches Kreuz, Henkelkreuz, Lebensschleife, Nilschlüssel oder koptisches Kreuz (als Symbol der koptischen Kirche), lateinisch Crux ansata, ist ein altägyptisches Symbol, das für das Weiterleben im Jenseits steht. Als Hieroglyphe steht das Zeichen für das körperliche Leben.
Das Unicodesymbol ist U+2625 ANKH: ☥.
Details
Das Symbol selbst besteht aus einem T mit einer aufgesetzten halben Lemniskate. Die entsprechende Hieroglyphe in der Gardiner-Liste hat die Bezeichnung S 34.
Es gibt alte ägyptische Darstellungen, in denen ein Gott das Zeichen Anch dem Pharao als Zeichen des Lebens überreicht. Dabei ist das Zeichen manchmal in der Nähe der Nase zu finden, um eine Verbindung zwischen Leben und Atem darzustellen.[1]
- Replikat eines Spiegeletuis des Tutanchamun in Form eines Anch
- Gott Amun-Re hält Ramses II. das Lebenszeichen an die Nase mit den Worten: „Hiermit gebe ich dir alles Leben, Beständigkeit und Wohlergehen, alle Gesundheit, alle Herzensfreude, alle Tüchtigkeit, alle Stärke.“ (13. Jh. v. Chr.)
- Relief mit koptischem Kreuz, 5.–6. Jh. n. Chr.
Moderne Kultur
In der Esoterik wird das Anch oft in vielfältiger und darum nicht genau bestimmbarer Bedeutung benutzt. In der populären Kultur kommt es häufig als Symbol für Unsterblichkeit oder Lebenskraft vor – so etwa in Subkulturen wie der Gothic-Szene, wo es gerne als Schmuck getragen wird, in Computerspielen und in Filmen wie Flucht ins 23. Jahrhundert, wo es als ein Schlüssel für eine Zuflucht auftaucht. Der Gitarrist Vinnie Vincent trug zu seiner Zeit bei Kiss (1982–1983) bei Konzerten ein Anch als Maske.
Siehe auch
Literatur
- Hans Bonnet: Lexikon der ägyptischen Religionsgeschichte. 3., unveränderte Auflage, Nikol, Hamburg 2000, ISBN 3-937872-08-6, S. 418–420.
- Philippe Derchain: Anchzeichen. In: Wolfgang Helck (Hrsg.): Lexikon der Ägyptologie (LÄ). Band I, Harrassowitz, Wiesbaden 1975, ISBN 3-447-01670-1, Sp. 268–269.
- Wolfgang Helck, Eberhard Otto: Anchzeichen. In: Wolfgang Helck, Eberhard Otto: Kleines Lexikon der Ägyptologie. 4. überarbeitete Auflage. Harrassowitz, Wiesbaden 1999, ISBN 3-447-04027-0, S. 33.
- Manfred Lurker: Lexikon der Götter und Symbole der alten Ägypter. Handbuch der mystischen und magischen Welt Ägyptens. Scherz, Bern u. a. 1998, ISBN 3-502-16430-4, S. 124–125.
Weblinks
Einzelnachweise
- Natale Spineto: Die Symbole der Menschheit. Patmos, Düsseldorf 2003, ISBN 3-491-72474-0, S. 60.